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Nur ein galantes Abenteuer?

Nur ein galantes Abenteuer?

Titel: Nur ein galantes Abenteuer? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Herries
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möchte mein Wort nicht brechen, Caroline. Das verstehst du doch?“
    „Ja, wenn es vertraulich ist“, bestätigte sie seufzend. „Sind Großvaters dunkle Geheimnisse sehr fürchterlich, Tom?“
    „Zumindest würden einige Leute sie ziemlich schockierend finden …“ Er schüttelte den Kopf. „Nein, ich darf es nicht verraten, es tut mir leid. Ich hätte es gar nicht erwähnen dürfen, aber Großvater hat mich gebeten, etwas für ihn zu erledigen. Wenn ich zustimme, muss ich für einige Zeit nach Übersee gehen.“
    „Nach Übersee?“ Caroline erschrak.
    „Unser Großvater möchte, dass ich etwas für ihn wiedergutmache … einen alten Fehltritt, wie er es nannte.“ Er lachte. „Jetzt habe ich dir genug erzählt, und mehr bekommst du nicht zu hören. Da kannst du mich noch so löchern. Sag mir lieber, wohin du heute Abend gehen wirst, und ob ich vielleicht mitkommen kann?“
    In den folgenden Tagen besuchte Caroline mehrere Festivitäten in Begleitung ihrer Tante und ihres Bruders. Jedes Mal war auch Sir Frederick anwesend. Ihre Entschlossenheit, ihn verkleidet zum Faustkampf zu begleiten, war ab und an ins Wanken geraten. Doch jedes Mal, wenn er sich mit seinem spöttischen Blick danach erkundigte, ob sie ihre Meinung geändert hätte, kehrte ihr Mut zurück. Dass er fest mit ihrem Rückzieher rechnete, festigte ihren Entschluss.
    Am Montagmorgen brachte die Zofe ihr ein Bündel, das ihr von Sir Fredericks Burschen ausgehändigt worden war, ins Schlafzimmer. Caroline hatte Mary eingeweiht und ihr zum Dank für ihre Verschwiegenheit ein hübsches Schultertuch geschenkt. Nicht zum ersten Mal zog sie eine Bedienstete ins Vertrauen, und es gab keinen Anlass zu befürchten, dass Mary sie verriet. Die Zofe sollte ihr die Hintertür auf der Rückseite des Hauses aufschließen, sodass Caroline in Richtung der Stallungen entwischen konnte, wo Sir Frederick auf sie warten würde.
    Der Ball war an diesem Abend gut besucht. Caroline konnte sich vor Nachfragen kaum retten. Sie tanzte zweimal mit Sir Frederick und ebenso oft mit Mr. Bellingham, außerdem mit ihrem Bruder und vielen anderen. Allerdings achtete sie darauf, nach dem Souper mehrere Tänze frei zu halten, und beschwerte sich wiederholt in Gegenwart ihrer Tante über die Hitze. Als es elf Uhr schlug, gab sie vor, starke Kopfschmerzen zu haben, und bat ihre Tante um Erlaubnis, eher nach Hause zu fahren.
    „Du siehst ein bisschen fiebrig aus“, bemerkte Lady Taunton. „Du warst in den letzten Tagen zu viel unterwegs, Caroline. Morgen solltest du im Bett bleiben, damit du nicht ernsthaft krank wirst.“
    „Nein, ich werde bestimmt nicht krank, aber wenn du es vernünftig findest, lege ich morgen einen Ruhetag ein.“
    Lady Taunton beäugte sie misstrauisch, ließ jedoch nach der Kutsche rufen und begleitete sie frühzeitig nach Hause.
    „Möchtest du einen Baldriantee, um besser einschlafen zu können?“, erkundigte sie sich, bevor sie an der Treppe auseinandergingen. „Du solltest nicht krank werden. Das würde deine Chancen, eine gute Partie zu machen, vereiteln.“
    „Danke, aber ich werde bestimmt sofort einschlafen.“
    Ihr Herz schlug wie wild, als sie in ihr Schlafzimmer ging. Ihre Zofe hatte Männerkleidung in einer Truhe versteckt. Caroline schloss die Tür ab und probierte die Sachen an. Sie standen ihr erstaunlich gut. Sie betrachtete sich im Spiegel und band ihr langes Haar hoch, sodass es unter der Mütze nicht zu sehen war. Ich gebe einen guten Knaben ab, stellte sie erstaunt fest. Natürlich waren ihre Gesichtszüge zu fein für einen Jungen, doch kaum jemand würde einem Burschen größere Aufmerksamkeit schenken. Wenn ich nicht spreche, werde ich ganz gut durchkommen, dachte sie zufrieden.
    Caroline beschloss, sich mit der Kleidung hinzulegen, und zog nur eine leichte Decke über sich. Sie fürchtete zu verschlafen, obwohl Mary ihr versprochen hatte, sie zu wecken.
    Sie war bereits wach und aufbruchsbereit, als ihre Zofe mit Gebäck und einem Glas Milch den Raum betrat.
    „Ich dachte, Sie wollen vielleicht eine Kleinigkeit essen, bevor Sie losziehen, Miss“, sagte sie.
    „Danke“, erwiderte Caroline und nahm ein Hörnchen und einen Schluck Milch. „Falls irgendjemand nach mir fragt, sag, dass ich heute ausschlafe.“
    „Ja, Miss“, erwiderte Mary nervös.
    Caroline sah die Besorgnis im Gesicht des Mädchens. „Es gibt keinen Grund so zu gucken, Mary. Es ist nur ein Spaß, wie so viele, die ich früher mit Nicolas unternommen

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