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Nur ein galantes Abenteuer?

Nur ein galantes Abenteuer?

Titel: Nur ein galantes Abenteuer? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Herries
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sehr von dir angetan zu sein. Wenn du so weitermachst, wird er sicherlich bei uns vorsprechen, bevor die Saison vorbei ist.“
    „Ich glaube nicht, dass du recht hast, Tante“, widersprach Caroline. Sie empfand die Bemerkung als unangebracht, denn natürlich hatte sie nicht versucht, Sir Frederick für sich einzunehmen. Noch vor Kurzem wusste sie nicht einmal, ob sie ihn überhaupt mochte. Inzwischen hatte sie ihre Meinung geändert und war insgeheim erschrocken darüber, wie viel Sympathie sie für ihn empfand. Aber niemand soll denken, ich wollte ihn mir angeln! „Wir kennen uns langsam etwas besser. Alles andere wäre eine Übertreibung.“
    „Höre auf deine Tante, Caroline“, riet Marianne Holbrook nervös. Sie spürte die Spannung zwischen den beiden und wusste, dass sie später von ihrer Schwester für Carolines Widerworte gescholten werden würde. Natürlich war ihre Tochter ein wenig eigensinnig. Doch sie war auch freundlich und rücksichtsvoll, und Marianne stand nicht der Sinn danach, sich für sie entschuldigen zu müssen. „Sicher kann Louisa die Situation am besten einschätzen.“
    „Ja, natürlich, Mama“, gab Caroline nach, auch wenn die Verärgerung ihr deutlich anzumerken war. „Meine Tante weiß vermutlich in vielen Bereichen mehr als ich, aber trotzdem würde ich mir in diesem Punkt gern selbst ein Urteil bilden.“
    „Du bist ein dickköpfiges, undankbares Mädchen“, schimpfte Lady Layton. „Ich habe keine Lust, mit dir zu streiten. Du wirst schon früh genug merken, dass ich recht habe.“
    Caroline erwachte am Morgen aus einem Albtraum. Sie hatte von einem Raum mit Karten spielenden Männern geträumt. Darunter befanden sich zwei Gentlemen, die eine besonders verbissene Partie austrugen. Einer von ihnen war Sir Frederick. Als sie schweißgebadet aufschreckte, war ihr gerade klar geworden, dass die beiden um sie spielten.
    Sie lachte, denn sie brachte den Traum mit dem Gespräch über ihren Großvater und seinen Ruf als verwegener Spieler in Zusammenhang. Eigentlich hatte sie ihn immer gemocht, auch wenn sie ihn nicht oft gesehen hatte. Beim letzten Besuch hatte sie einige Zeit mit ihm in seiner Bibliothek verbracht und mit ihm gemeinsam in Büchern und Bildbänden gestöbert. Doch sein Wutausbruch gegenüber ihrer Mutter hatte zu einem unerfreulichen Ausgang des Besuchs geführt. Seither hatte sie nichts mehr von ihm gehört.
    Nach der Morgentoilette setzte sie sich nachdenklich an ihr Schreibpult und beschloss, ihm über ihren Aufenthalt in London zu schreiben. Er fühlt sich bestimmt oft einsam, dachte sie.
    Lächelnd versiegelte sie schließlich den Brief mit Wachs, ging in die Halle und legte ihn zu der anderen Post. Dann nahm sie ihren Mantel und den Hut und machte sich gemeinsam mit ihrer Zofe auf den Weg zu einer Verabredung mit Julia Fairchild.
    Sie traf Julia in Begleitung von Mr. Bellingham vor dem Laden einer Hutmacherin. Als sie gerade hineingingen, um sich die wunderbaren Hüte aus der Nähe anzusehen, bemerkte sie, wie Sir Frederick die Straße überquerte. Wenige Augenblicke nach ihnen betrat er das Geschäft, was offensichtlich mit seinem Freund abgesprochen worden war, denn Mr. Bellingham zeigte sich nicht im Mindesten erstaunt.
    Caroline probierte gerade vor dem Spiegel einen grünen Hut an, als Sir Frederick sich hinter sie stellte und zustimmend nickte.
    „Sie sollten mehr Grün tragen“, empfahl er ihr. „Dieser Farbton steht Ihnen ganz besonders gut, Miss Holbrook.“
    „Das ist sehr nett von Ihnen, Sir“, sagte sie und legte den Hut beiseite. „Ich bin mir nicht sicher, ob es das ist, was mir vorschwebt.“ Sie schaute sich um, entschlossen, sich nicht von ihm beeinflussen zu lassen. Hatte ihre Tante doch recht? Mr. Bellingham hatte erwähnt, dass sein Freund heiraten müsse, um seiner Familie einen Stammhalter zu schenken. Nur um eines Erbens willen wollte sie nicht geheiratet werden. Sie setzte sich einen blauen Strohhut auf, mit dem sie gewagt ausschaute. Gerade wollte sie ihn absetzen, als sie bemerkte, wie Sir Frederick mit einem Kopfschütteln seine Missbilligung zum Ausdruck brachte. Aus dem spontanen Bedürfnis heraus, unabhängig zu entscheiden, reichte sie den Hut der Verkäuferin. „Diesen nehme ich“, sagte sie trotzig.
    „Meinen Sie wirklich?“, fragte Freddie und hoffte, dass sein Gesichtsausdruck nichts von seiner Zufriedenheit preisgab. Sie sah mit diesem Hut bezaubernd aus, aber er hatte seine Lektion gelernt. „Lady Taunton wird

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