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Nur ein galantes Abenteuer?

Nur ein galantes Abenteuer?

Titel: Nur ein galantes Abenteuer? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Herries
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was er von ihr erwartet hatte. Er wollte wissen, wie weit sie gehen würde. „Natürlich könnte ich bei Ihrer Zofe ein Paket mit Kleidung abgeben, wenn Sie es wirklich wagen wollen. Aber bitte überlegen Sie es sich gut. Was ist, wenn Sie auffliegen?“
    „Sowohl meine Mutter als auch meine Tante stehen gewöhnlich nicht vor dem Mittag auf. Dann sind wir längst wieder zurück.“
    Freddie blickte sie unsicher an. Es war Wahnsinn, und er wusste, dass er es ablehnen sollte, doch er hatte seine Spielschulden stets bezahlt … Nein, das ist nur eine Ausrede, gestand er sich ein. In Wahrheit war er ungemein neugierig herauszufinden, ob sie wirklich so verwegen war, wie sie behauptete.
    „Wenn Sie Ihrer Zofe ein paar Ihrer Kleidungsstücke für mich mitgeben, könnte es funktionieren“, sagte er. „Nach dem Kampf könnten Sie dann die Kleidung wieder wechseln und so nach Hause kommen, dass es aussieht, als hätten wir nur eine Spazierfahrt unternommen.“
    Caroline war Feuer und Flamme. „Wenn ich richtige Stallburschenkleidung trage und mir das Gesicht schmutzig mache, werde ich niemandem auffallen.“
    „Wie wollen Sie aus dem Haus entwischen?“
    „Oh, das bekomme ich schon hin“, versicherte Caroline. „Ich habe es auf dem Land schon ein paar Mal geschafft.“
    „Gut“, sagte Freddie. „Wir sollten eine neue Wette abschließen, Miss Holbrook. Wenn Sie Ihre Burschenrolle spielen, gewinnen Sie, aber wenn Sie Ihre Meinung ändern, habe ich einen Wunsch frei.“
    „Dann muss ich mir ja schon wieder etwas Neues ausdenken“, erwiderte Caroline übermütig. „Sie sollten pünktlich kommen, Sir. Ich möchte nichts verpassen.“
    Was für eine Verführerin sie ist, dachte Freddie schmunzelnd. War es möglich, sie zu einer solchen Veranstaltung mitzunehmen, ohne dass es jemandem auffiel?
    „Schlafen Sie besser noch eine Nacht darüber. Ich würde es Ihnen nicht zum Vorwurf machen, wenn Sie es sich anders überlegen.“
    „So leicht gewinnen Sie nicht“, versicherte sie aufgeregt.
    Vor dem Haus ihrer Tante verabschiedete sich Caroline von Sir Frederick. Lächelnd reichte sie ihm die Hand, die er galant küsste, bevor er zu seinem Zweispänner zurückkehrte.
    Caroline ging zufrieden ins Haus. Schon lange hatte sie keine abenteuerlichen Pläne mehr geschmiedet, weil man von ihr unablässig ein damenhaftes Benehmen einforderte. Warum müssen sich Damen immer an tausend Sachen halten, während die Herren sich benehmen können, wie sie wollen? fragte sie sich. So vieles, auf das sie Lust hatte, war ihr verboten.
    „Caroline“, rief ihre Mutter, als sie die Treppe hinaufging. „Komm her, meine Liebe. Wir haben Besuch.“
    Mrs. Holbrook stand an der Tür zum Kleinen Salon und machte einen euphorischen Eindruck.
    „Wer ist es denn, Mama? Nicolas?“
    „Nein, es ist Tom“, erwiderte Mrs. Holbrook, fasste die Hand ihrer Tochter und zog sie in den Raum. „Er kleidet sich gerade oben um. Er bringt gute Neuigkeiten mit. Bollingbrook hat Toms Schulden beglichen. Was sagst du nun?“
    „Das ist eine wunderbare Überraschung“, sagte Caroline erleichtert. „Ich freue mich so für ihn, Mama. Weißt du, warum Großvater plötzlich beschlossen hat, etwas für ihn zu tun?“
    „Ich habe keine Ahnung“, erwiderte Marianne nachdenklich. „Nach unserem letzten Besuch bei ihm dachte ich, er würde niemanden von uns mehr wiedersehen wollen. Aber Tom erzählte, er habe sich besonders nach dir erkundigt. Es wäre natürlich wunderbar, wenn er auch etwas für dich und Nicolas täte.“
    „Oh, Mama, warum sollte er? Es ist schon genug, dass er Tom geholfen hat, sich von Papas Schulden zu erholen. Außerdem hat Nicolas seinen eigenen Weg gefunden, und uns beiden geht es doch gut, oder nicht?“
    „Da dein Großvater es möchte, solltest du ihn besuchen“, sagte ihre Mutter, die ihrer Tochter kaum zugehört hatte. „Ich weiß, dass du für die nächsten drei Wochen Verabredungen hast, aber danach solltest du für ein paar Tage zu ihm reisen. Dein Bruder fährt in drei Wochen ohnehin wieder zu Bollingbrook. Er nimmt dich mit, und dein Großvater könnte dich zurückkutschieren lassen.“
    „Ich habe nichts dagegen, Großvater zu besuchen. Aber du solltest dir davon nicht zu viel versprechen, Mama. Ich bin zufrieden mit meinem Leben.“
    „Sei nicht so kindisch“, tadelte sie Mrs. Holbrook. „Louisa deutete an, es gäbe Aussichten auf eine Heirat zwischen dir und einem bestimmten Gentleman, aber man weiß nie, Caroline.

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