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Nur ein galantes Abenteuer?

Nur ein galantes Abenteuer?

Titel: Nur ein galantes Abenteuer? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Herries
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sofort, sich anzuziehen, und kämpfte bereits mit den Verschlüssen ihres Kleides, als Mary mit dem Tablett eintrat.
    „Miss Caroline, was tun Sie da?“, fragte das Mädchen. „So werden Sie die Häkchen nicht zubekommen, Miss. Bleiben Sie ruhig stehen, und lassen Sie mich es machen.“
    „Oh, Mary, ich bin so aufgeregt“, gestand Caroline. Sie drehte sich um, damit die Zofe das Kleid schließen konnte, das ihr ideal erschien, um in einen Ballonkorb hinein und wieder hinaus zu klettern.
    „Welchen Unfug haben Sie heute vor, Miss?“, erkundigte sich Mary besorgt.
    „Du wirst es nicht glauben, aber ich werde mit einem Ballon in die Lüfte steigen, wenn alles so läuft wie geplant.“
    „Niemals, Miss!“ Mary war entsetzt. „Das ist viel zu gefährlich. Sie könnten hinausfallen und sich das Genick brechen!“
    „Oh, Mary, natürlich falle ich nicht aus dem Korb. Aber du musst mir versprechen, niemandem ein Wort davon zu erzählen.“
    „Natürlich nicht, ich würde Sie niemals verraten, selbst wenn man mich auf die Streckbank legte und mich mit glühenden Kohlen folterte.“
    Caroline verkniff sich, über das pathetische Bekenntnis ihrer Zofe zu lachen, denn Marys Treue erfreute sie.
    Als ein Diener Sir Fredrick hereinließ, wartete Caroline bereits unten. Tom zog es vor, in seiner eigenen Kutsche zu dem Treffen zu kommen. Sie wusste, dass er hoffte, auf dem Rückweg eine Begleiterin zu haben – und zwar nicht seine Schwester. Die Art, wie er Julia ansah, sprach Bände, und auch ihre Freundin schien ihn den anderen Verehrern vorzuziehen.
    „Caroline“, begrüßte Freddie sie und betrachtete sie voll Bewunderung. Ihr modisches Kleid war perlgrau, und dazu trug sie den berüchtigten blauen Hut, der so hervorragend zu ihrem lebhaften Temperament und ihren leuchtenden Augen passte. „Wie ich sehe, sind Sie aufbruchsbereit.“
    „Ja, Sir. Ich bin früh aufgestanden, denn ich möchte keinen Augenblick des großen Vergnügens versäumen.“
    „Dann haben Sie also Ihre Meinung nicht geändert?“
    „Dachten Sie etwa, ich würde es mir anders überlegen?“ Sie legte den Kopf zur Seite.
    „Nein …“ Freddie sah sie nachdenklich an. „Ich halte Sie für ebenso mutig wie schön, Caroline. Gehen wir?“
    „Ja, gern.“
    Caroline ließ sich von ihm in seinen neuen Phaeton helfen. Die gelbschwarze Kutsche besaß große Räder und wirkte ausgesprochen sportlich. Der Wagen wurde von zwei kohlschwarzen Pferden gezogen, die seine Grauen an Lebhaftigkeit übertrumpften. Auch sie stellten Neuanschaffungen dar.
    „Es kann sein, dass ich mich bald von meinen Füchsen trennen muss“, erzählte er ihr. „Als ich dann von diesen hörte, beschloss ich, sie zu erwerben … für alle Fälle.“
    „Sie sind wunderschön“, sagte Caroline. „Aber vermutlich nicht leicht zu führen, auch wenn Ihnen das nichts auszumachen scheint. Ich habe schon früher bemerkt, dass Sie ein ausgezeichneter Fahrer sind. Ich dachte immer, niemand könne mit Nicolas konkurrieren. Doch Sie wären eine echte Herausforderung für ihn.“ Sie warf ihm einen schelmischen Blick zu. „Wussten Sie, dass mein Bruder mir manchmal erlaubt, seinen Phaeton zu lenken?“
    „Oh, nein, Caroline!“, entgegnete Freddie eilig. „Sie können mich nicht überreden, Ihnen die Zügel zu überlassen. Diese wilden Tiere sind zu kräftig für Sie. Es kostet mich schon Mühe, sie im Zaum zu halten.“
    „Was Sie aber hervorragend machen“, lobte sie und lachte. Sie fühlte sich im siebten Himmel, da sie herausgefunden hatte, wie viel Spaß es bereitete, ihn ein wenig zu necken. „Wir sollten eine neue Wette abschließen, Sir.“
    „Ganz sicher keine, die diese Pferde betrifft“, erwiderte er belustigt. „Falls wir eine Wette finden, an der wir beide Gefallen haben, bin ich allerdings gern bereit, mich von Ihnen kutschieren zu lassen – jedoch mit den Grauen, nicht mit diesen Teufeln.“
    „Das wäre schon einmal ein Anfang“, murmelte sie und kicherte belustigt, als sie das nervöse Zucken an seiner Schläfe sah. „Aber eins nach dem anderen. Der heutige Tag liefert uns schon genug Aufregung – außerdem kann es sein, dass Sie die nächste Wette gewinnen.“
    „Ich bin mir nicht sicher, ob ich Sie jemals übertrumpfen werde“, sagte er spöttisch. „Auch wenn es einen Versuch wert ist.“
    „Jederzeit, Sir“, erwiderte Caroline und setzte eine unschuldige Miene auf.
    „Auf jeden Fall sollten Sie nicht mehr Sir zu mir sagen“, tadelte er sie in

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