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Nur ein galantes Abenteuer?

Nur ein galantes Abenteuer?

Titel: Nur ein galantes Abenteuer? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Herries
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Bruder.“
    Caroline merkte Tom sofort die Aufregung an und ahnte bereits, was er sagen würde.
    „Man hat mir erzählt, du wolltest mit dem Ballon aufsteigen, Caroline – und es gibt noch einen freien Platz im Korb. Ich würde zu gern mit dir zusammen in die Luft steigen. Das würde auch einen besseren Eindruck machen …“ Unsicher blickte er Sir Freddie an. „Vielleicht wollten Sie diesen Platz einnehmen, Sir, aber es wäre vermutlich besser, wenn ich Caroline begleite, was meinen Sie?“
    „Sie haben recht“, stimmte Freddie zu. Carolines Miene verriet Enttäuschung, doch er glaubte, dass die Gegenwart ihres Bruders ihr später eine Menge Ärger ersparen würde. „Sie können gern meinen Platz einnehmen, denn ich bin schon mehrmals oben gewesen.“
    „Oh, das haben Sie mir gar nicht erzählt. Also deshalb konnten Sie einen solchen Flug organisieren …“ Sein Blick machte sie stutzig. „Es ist Ihr eigener Ballon, oder?“
    „Sie haben mich ertappt“, erwiderte Freddie lächelnd. „Fliegen fasziniert mich. Ich glaube, wir stecken noch in den Kinderschuhen. Eines Tages wird es eine viel besser steuerbare Methode des Fliegens geben.“
    „Ist es wirklich Ihr Ballon, Sir?“, staunte Tom. „Wenn Sie Zeit haben, müssen wir uns in aller Ruhe darüber unterhalten. Alles Wissenschaftliche interessiert mich brennend.“
    „Dann sollten wir einmal zusammen in meinem Club speisen“, antwortete Freddie freundlich. „Und jetzt sollten Sie sich Ihren Weg durch die Menge bahnen, wenn Sie den Ballonschiffer nicht warten lassen wollen.“ Er sah Caroline noch einmal prüfend an. Jetzt, da ihr Bruder sie begleitete, musste sie nicht viel mehr als ein paar kritische Blicke der strengsten Prinzipienreiter fürchten. Der Schaden würde sich dadurch in Grenzen halten.
    „Oh, ja, Tom“, rief Caroline und eilte voran.
    Tom half ihr in den Korb. Gespannt beobachtete sie Mr. Jackson, den Ballonschiffer, der ihren Aufstieg vorbereite.
    „Wie aufregend!“, rief sie, als sie das stürmische Geräusch über ihrem Kopf vernahm und sich der Ballon vom Boden löste. Noch hingen sie an den Ankertauen, weil sie noch nicht gänzlich startklar waren. „Wie hoch werden wir aufsteigen, Sir?“
    „Das hängt von den Luftströmen ab“, erklärte ihr Mr. Jackson. Plötzlich war ein Knacken zu vernehmen, und eines der Seile riss. Da das andere Tau sie noch am Boden festhielt, wurde der Ballon heftig geschüttelt und neigte sich zu einer Seite, bevor er abstürzte.
    Caroline schrie. Beim harten Aufprall kippte der Korb zur Seite. Sie stolperte, fand aber rasch ihr Gleichgewicht wieder. Sie wusste sofort, dass die Gefahr eines Feuers bestand, und kletterte eilig aus dem Korb. Lärm und Durcheinander umgaben sie, und erst als Caroline spürte, wie starke Hände sie aus den Seilen und der Ballonseide zogen, die auf sie gefallen war, wurde ihr bewusst, dass sie sich nicht ernsthaft verletzt hatte. Durchgeschüttelt und zerschrammt blickte sie dem Mann ins Gesicht, der sie gerettet hatte.
    „Caroline!“, rief Freddie. „Um Himmels willen! Du hättest tot sein können! Hast du Schmerzen?“
    „Ich bin in Ordnung“, antwortete Caroline, als ob nichts passiert wäre. „Ich bin nur ein wenig zerkratzt, vermute ich … aber wo ist Tom?“ Suchend sah sie sich nach ihrem Bruder um und erblickte ihn wenige Meter entfernt auf dem Boden liegend. Offenkundig war er schon vor dem Aufprall hinausgeschleudert worden. Reglos lag er da. „Tom! Ist er tot?“, schrie sie panisch und hastete zu ihm. „Tom …“ Sie warf sich neben ihn auf die Knie. „Tom! Tom, mein Lieber …“, schluchzte sie. „Oh, Tom, sprich …“
    „Lassen Sie mich nach ihm sehen.“ Freddie hatte sich sofort an ihre Seite begeben und untersuchte ihren Bruder vorsichtig. „Er atmet noch“, stellte er fest. „Vermutlich hat er sich einen Arm gebrochen und ist mit dem Kopf aufgeschlagen. Deshalb ist er bewusstlos.“ Freddies sachkundige und behutsame Art, Tom zu untersuchen, flößte Caroline wieder Mut ein. Tom stöhnte. „Es hätte wahrscheinlich schlimmer kommen können. Wir werden ihn jetzt an einen Ort bringen, an dem er vernünftig behandelt werden kann.“
    „In meiner Kutsche können wir ihn besser transportieren als in deinem Phaeton“, rief George Bellingham.
    Hinter ihnen warnten Schreie vor dem Feuer. Mr. Jackson leitete die Bemühungen an, die Flammen zu löschen, bevor sie außer Kontrolle gerieten. Der Ballon war jedoch unrettbar

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