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Nur ein galantes Abenteuer?

Nur ein galantes Abenteuer?

Titel: Nur ein galantes Abenteuer? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Herries
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von mir wünschen. Allerdings habe ich für dieses Rennen eine Bedingung.“
    „Und die wäre, Sir?“
    „Sie werden mit in meinem Phaeton sitzen, und nicht in der Kutsche Ihres Bruders. Dann weiß ich zumindest, dass Sie mit heilen Knochen ankommen. Außerdem dürfen Sie nicht selbst fahren!“ Er sah sie durchdringend an. Ihr wurde klar, dass er sie durchschaut hatte.
    „Einspruch, Sir!“, protestierte Nicolas. „Caroline ist meine Schwester, und ich würde niemals zulassen, dass ihr etwas passiert.“
    „Sir Frederick hat ganz recht. Bei ihm ist Caroline besser aufgehoben“, meinte Tom. „Ich wette fünfzig Guineen, dass er dich schlägt, Nicolas.“
    „Du bist mir ja ein feiner Bruder!“, beschwerte sich Nicolas. „Caroline soll selbst entscheiden, bei wem sie mitfährt.“
    „Oh, ich fahre mit Sir Freddie“, stellte Caroline klar. „Denn wenn ich meine Wette gewinne, muss er mich seine schwarzen Hengste steuern lassen.“
    „Die Grauen von mir aus“, erwiderte Freddie. „Dann bin ich einverstanden.“

8. KAPITEL
    Mit dem Versprechen, in den nächsten Tagen vorbeizuschauen, hatte Freddie sich von den Geschwistern verabschiedet. Inzwischen ging Caroline ihm nicht mehr aus dem Kopf, und er war fest entschlossen, sie zu heiraten.
    Er hatte sich mit seiner Entscheidung Zeit gelassen, aber jetzt war er sich ganz sicher. Jedoch hatte er das Gefühl, dass es schwierig werden würde, sie zu gewinnen. Wegen des Geredes in der Stadt schien für sie festzustehen, dass sein Antrag nur eine Ehrensache wäre, und dabei war nichts weiter von der Wahrheit entfernt als das.
    Er musste einen Weg finden, sie zu überzeugen …
    „Nun, Mädchen, lass dich anschauen“, sagte Bollingbrook, als Caroline auf ihn zustürmte, um ihn auf die Wangen zu küssen. „Du bist eine elegante Dame geworden, Caroline. Vermutlich hast du all den jungen Hasen den Kopf verdreht.“
    „Oh, Großvater, so etwas würde ich nie tun!“, widersprach Caroline lachend.
    „Klar hat sie das“, widersprach ihr Nicolas. „Sie sind geradezu übereinander gestolpert, um mit ihr zu tanzen, als ich sie zu einem Ball begleitet habe. Ich musste mich durch die Menge kämpfen, um einen Tanz zu ergattern.“
    „Das ist nicht wahr. Sag ihm, dass es nicht stimmt, Tom.“
    „Es kommt der Wahrheit schon sehr nahe“, sagte Tom und lächelte seine Schwester liebevoll an. Dann wandte er sich an seinen Großvater. „Und wie geht es dir?“
    „Immerhin lebe ich“, erwiderte der Marquis. „Ich habe mir einen neuen Quacksalber angeschafft, der eine Mixtur verschrieben hat, die Wunder bewirken soll. Aber wir sollten nicht über mich sprechen. Ich möchte lieber wissen, was ihr jungen Leute getrieben habt. Caroline, setz dich neben mich und lass hören, ob du dich schon für einen Schönling entschieden hast.“
    Caroline rückte einen der vergoldeten Stühle näher an seinen Lehnstuhl und nahm Platz. Sie begann von ihren Erlebnissen in der Stadt zu berichten, was ihren Großvater zum Lachen brachte. Nicolas erzählte vom Leben bei der Armee, nur Tom schwieg, bis der Marquis sich an ihn wandte.
    „Was ist mit dir?“ Bollingbrook beugte sich vor. „Du wirkst nicht so gesund und munter wie bei deinem letzten Besuch. Hast du es übertrieben? Was ist mit deinem Arm los?“
    „Tom wurde verletzt“, erklärte Caroline. „Es gab einen Unfall mit einem Ballon, und Tom hat sich den Arm gebrochen.“ Sie vermied es, dem Großvater über die genaueren Umstände Bericht zu erstatten.
    „Dann hast du Glück gehabt, am Leben zu sein.“ Der Marquis runzelte die Stirn. „Verdammt dumm, da einzusteigen. Jeder Narr weiß doch, dass diese neumodischen Apparate nicht sicher sind. Wir reden später, Tom. Leg dich jetzt besser eine Weile hin, bevor wir essen. Die Reise war bestimmt anstrengend.“
    „Ja, ein wenig“, räumte Tom ein und zog sich zurück.
    „Hm“, grummelte Bollingbrook, als sein Enkel hinausgegangen war. „Ich wusste nicht, dass er so wenig Grips hat. Warum Leute fliegen wollen, kann ich nicht verstehen!“
    Er drehte sich seufzend zu Nicolas. „Geh und such dir bis zum Essen eine Beschäftigung. Ich will ein paar Minuten mit Caroline allein sein.“
    „Wie du willst“, sagte Nicolas grinsend. „Bis später, Schwesterherz.“ Winkend verließ er den Salon.
    „Frecher Bursche“, murmelte der Marquis. „Also, mein Kind, erzähle mir die Wahrheit – bist du jemandem begegnet, der dir gefällt? Falls ja, werde ich ihn unter die Lupe nehmen.

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