Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nur ein galantes Abenteuer?

Nur ein galantes Abenteuer?

Titel: Nur ein galantes Abenteuer? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Herries
Vom Netzwerk:
so Dringendes hatte sagen wollen. Sie würde bei ihm bleiben, bis er aufwachte.
    Ihre Gedanken kehrten zu dem kurzen Spaziergang mit Sir Freddie zurück. Sie hatte gespürt, dass er ihr einen Antrag hatte machen wollen. Aber tat er es aus Liebe oder weil er sich dazu verpflichtet fühlte?
    Sie hatte versucht, ihre Gefühle für Sir Freddie zu ignorieren. Doch es war genau, wie ihr Großvater gesagt hatte: entweder du liebst oder du liebst nicht. Wenn sie ehrlich war, hatte Freddie sie vom ersten Moment an magisch angezogen. Sie liebte sein Lächeln, seine Blicke und seinen lebhaften Geist. Immer wenn er um sie war, fühlte sie sich lebendig und glücklich. Sie hatte es nicht zugeben wollen, aber es ließ sich nicht länger verleugnen, dass sie sich unsterblich in ihn verliebt hatte.
    Das Gemurmel ihres unruhig schlafenden Großvaters lenkte sie von ihren Gedanken ab.
    „Angelica …“ Seine Worte waren undeutlich und klangen verzweifelt. „Meine Liebste … verlasse mich nicht …“
    Er ruft nach der jungen Frau, die er geliebt und verloren hat, dachte Caroline. Von tiefem Mitleid ergriffen, beugte sie sich über ihn und küsste seine faltigen Wangen.
    „Ich bin hier“, sagte sie. „Ruhe dich aus. Es gibt keinen Grund zur Sorge. Ich bin hier …“
    Er murmelte etwas und schien sich zu beruhigen. Sie streichelte ihn und bewachte seinen Schlaf, bis Jenkins eintrat, um ihr mitzuteilen, dass ihre Brüder sie unten zum Essen erwarteten.
    „Ich werde bei ihm bleiben“, versprach der Diener und nickte ihr aufmunternd zu. „Wenn sich sein Zustand verändert, schicke ich sofort ein Dienstmädchen zu Ihnen.“
    „Ja …“ Caroline erhob sich und gab ihrem Großvater erneut einen Kuss. „Ich weiß, dass er bei Ihnen gut versorgt ist, Mr. Jenkins.“
    Sie ging in den Speisesalon hinunter und stand ihren besorgten Brüdern Rede und Antwort, während sie gemeinsam dinierten. Als Kinder hatten sie sich vor Bollingbrook gefürchtet, aber inzwischen kannten sie ihn besser und sorgten sich um ihn. Er war eine dominante Gestalt in ihrem Leben, und es war schwer vorstellbar, ihn zu verlieren.
    Gerade als Caroline und ihre Brüder sich vom Tisch erheben wollten, kam ein Dienstmädchen, um ihnen zu sagen, dass Seine Lordschaft aufgewacht war und nach seiner Enkeltochter gefragt habe.
    „Gott sei Dank!“, rief Caroline erleichtert. „Ich komme sofort.“
    Sie eilte ins Schlafgemach ihres Großvaters. Er saß aufrecht gegen ein paar Kissen gelehnt. Als der Marquis Caroline bemerkte, schickte er seinen Diener fort.
    „Danke, das genügt.“ Mit der Hand bedeutete er Caroline näherzutreten. Er machte einen kraftlosen Eindruck, aber es gab keinerlei Anzeichen für eine Lähmung. Offenkundig hatte der Doktor mit seiner Einschätzung recht gehabt. „Da bist du ja, Caroline. Da Jenkins mir sagte, du wärest besorgt, dachte ich mir, es ist am besten, du kommst und siehst selbst, dass ich wieder putzmunter bin. Es war nur eine kleine Unpässlichkeit, nichts Gravierendes.“
    „Ich bin froh, dass es dir besser geht“, entgegnete Caroline lächelnd. „Wir haben uns große Sorgen gemacht.“
    „Hm“, brummte der Marquis. „Ich hoffe, du hast nicht den Rest der Familie herbestellt.“
    „Wir beschlossen, abzuwarten.“
    „Gut. Ich möchte nicht, dass Sebastian oder Claude herkommen. Ich habe keinem von beiden etwas mitzuteilen!“
    „Großvater! So etwas solltest du nicht sagen.“
    „Ich sehe nicht ein, ein Blatt vor den Mund zu nehmen. Das habe ich nie getan und werde damit auch jetzt nicht anfangen. Sie sind mir keinen Pfifferling wert, und umgekehrt gilt das Gleiche. Ich behaupte nicht, dass ich daran unschuldig wäre, aber das sind die Fakten.“
    „Das tut mir leid.“
    „Lass uns nicht mehr darüber reden. Du und deine Brüder seid hier und das genügt.“ Er seufzte und schloss für einen Moment die Augen, öffnete sie aber sofort wieder, als sie sich vom Bett entfernte. „Nein, geh noch nicht, Mädchen. Ich muss dir etwas sagen. Es betrifft dich mehr als deine Brüder.“
    Sie ergriff seine zitternden Hände. „Du solltest dich nicht überanstrengen, Großvater. Sicherlich hat das Zeit, bis du dich besser fühlst.“
    „Diesmal hatte ich wohl Glück“, sagte der Marquis und verzog das Gesicht. „Natürlich wäre es leicht, es weiter aufzuschieben. Aber wenn ich es dir verschweige, wird es dir eines Tages Kummer bereiten.“
    „Ich verstehe nicht, was du meinst“, entgegnete Caroline.
    „Es wird Zeit,

Weitere Kostenlose Bücher