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Nur ein galantes Abenteuer?

Nur ein galantes Abenteuer?

Titel: Nur ein galantes Abenteuer? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Herries
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von meinem Privatvermögen hinterlasse. Ich habe allerdings nicht immer so gelebt, wie ich es hätte tun sollen. Bevor ich Angelica begegnet bin, habe ich auf einer Reise nach Jamaika ein Kind gezeugt. Erst später, als ich bereits wieder hier war, erfuhr ich, dass ich dort einen Sohn habe. Doch ich war längst mit Angelica verheiratet und bat meinen Aufseher, sich um das Kind zu kümmern. Ich glaube, eine gute Familie hat den Jungen adoptiert, aber ich weiß nicht viel mehr darüber. Er käme vielleicht als Täter infrage.“
    „Verstehe …“ Caroline biss sich auf die Unterlippe. „Es ist nicht angenehm zu wissen, dass jemand uns des Geldes wegen töten will – allerdings wissen wir natürlich nichts Genaues.“
    Der Marquis machte einen nachdenklichen Eindruck. „Wir müssen hoffen, dass dieser Schurke gefasst wird.“
    „Ja, Großvater.“ Caroline seufzte. „Der Gedanke, dass jemand mich töten will, schockiert mich.“
    Der Marquis nickte. „Ja, das ist verständlich. Wenn ich jünger wäre, würde ich mir den Kerl selbst schnappen, aber so überlasse ich das lieber deinen Brüdern.“
    „Und Sir Freddie“, sagte Caroline. „Er ist ihnen zu Hilfe geeilt.“
    „Wer zum Teufel ist das?“
    „Ich schätze ihn sehr.“
    „Ah, daher weht der Wind. Schick ihn zu mir hoch, sobald er wieder zurück ist.“ Der Marquis zog ein besorgtes Gesicht. „Vergiss nicht, dass es ein besonderer Mann sein muss, der akzeptiert, dass du kein Kind bekommen wirst.“
    „Das weißt du doch gar nicht genau“, widersprach Caroline. „Er wollte dich schon gestern sprechen, aber da es dir nicht gut ging, ist er heute wiedergekommen.“
    „Nun bin ich ja wiederhergestellt, Mädchen. Richte ihm aus, dass ich ihn sehen möchte.“
    „Ja, Großvater. Kann ich noch etwas für dich tun?“
    „Nein, ich werde von Jenkins bestens versorgt. Aber du kommst vor deiner Abreise doch noch einmal bei mir vorbei?“
    „Ja, natürlich. Soll ich denn nicht besser in Bollingbrook Place bleiben, bis du wieder auf den Beinen bist?“
    „Nein, das ist nicht nötig. Fahre ruhig zu deiner Mutter, Caroline.“
    Sie begab sich wieder ins Erdgeschoss. Sie hatte gerade erst im Salon Platz genommen, als sie Stimmen aus der Eingangshalle vernahm und ihre Brüder und Sir Freddie zu ihr kamen. Sie schienen gut gelaunt zu sein.
    „Habt ihr ihn gefasst?“
    „Nicht ganz“, berichtete Nicolas. „Aber Sir Freddie hat ihm einen Streifschuss verpasst. Einer der Stallburschen hatte ihn im Wald ausfindig gemacht, und wir sind ihm gefolgt. Wir dachten schon, wir hätten ihn umzingelt, aber dann schoss er in unsere Richtung und entkam. Ich glaube jedoch, dass er uns eine Weile keinen Ärger bereiten wird.“
    „Ich habe ihm beinahe den Arm weggeschossen. Das wird ihn für eine Weile außer Gefecht setzen. In der Zwischenzeit müssen wir alle Vorkehrungen treffen, um zu verhindern, dass sich so ein Vorfall wiederholt“, betonte Freddie.
    „Wie wollen Sie das machen?“, wollte Caroline wissen.
    „In London habe ich dich in den letzten Tagen überall bewachen lassen. Auf dem Anwesen deines Großvaters konnte ich das natürlich ohne seine Erlaubnis nicht arrangieren.“
    „Sie haben mich in London überwachen lassen?“, Caroline starrte ihn an. „Jetzt wird mir einiges klar … Erinnerst du dich an den Abend im Garten, Nicolas? Ich hatte das Gefühl, jemand würde mich beobachten.“
    Nicolas nickte. „Wir haben uns damals schon Sorgen gemacht wegen dieses Erben aus Jamaika.“
    „Großvater hat mir von seinem illegitimen Sohn erzählt. Wenn er versucht, mich zu töten, sind Nicolas und Tom genauso gefährdet.“
    „Es ist schon verrückt, was einem unser skandalträchtiger Großvater so alles einbrockt“, bemerkte Nicolas.
    Freddie lächelte. „Ich glaube, die meisten ehrbaren Familien haben eine Menge Leichen im Keller. Selbstverständlich muss diese Angelegenheit ein Familiengeheimnis bleiben.“
    „Ein Familiengeheimnis … so, so“, bemerkte Nicolas grinsend. „Ich glaube, ich werde vor dem Dinner ein Wörtchen mit Großvater reden. Auch wenn ich ihn in seinem Zustand schonen werde. Kommst du mit, Tom? Ich habe etwas mit dir zu besprechen.“
    „Ja, klar“, erwiderte Tom. „Wir sehen uns später, Sir. Ich hoffe, Sie bleiben zum Essen.“
    „Sehr gern.“
    Nicolas schob seinen älteren Bruder aus dem Salon, denn er wollte seine Schwester und Sir Frederick ungestört lassen.
    Caroline hatte am Fenster Platz genommen und schaute in den

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