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Nur ein galantes Abenteuer?

Nur ein galantes Abenteuer?

Titel: Nur ein galantes Abenteuer? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Herries
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Garten hinaus. Als sie sich zu Freddie umdrehte, kniete er nieder.
    „Oh, nein, das müssen Sie nicht tun“, sprach sie verwirrt. „Sie wollen mir doch bestimmt keinen Antrag machen. Denken Sie nur an den Skandal, wenn diese Jamaika-Geschichte herauskommt.“
    Freddie erhob sich und schob einen Stuhl heran, sodass er direkt neben ihr Platz nehmen konnte. Er ergriff ihre Hände und schaute ihr in die Augen. „Was soll das, Caroline? Sie müssen doch wissen, dass ich Sie liebe und Sie schon eine ganze Weile lang fragen will, ob Sie meine Frau werden wollen.“
    „Ich dachte …“ Sie hielt inne und errötete. „Ich hoffte, Sie … Ich möchte nicht, dass Sie sich verpflichtet fühlen, mir einen Antrag zu machen.“
    „Wenn ich aber verpflichtet sein möchte?“
    „Denken Sie doch an den Skandal, Sir“, wandte Caroline zögernd ein.
    „Ist das denn so schlimm? Ihr Großvater ist nicht der erste Gentleman mit einem illegitimen Sohn.“
    „Da ist noch etwas …“ Caroline senkte den Kopf. „Großvater hat es mir gestern Abend erzählt.“
    „Noch eine Leiche im Keller?“, erkundigte sich Freddie.
    „Es betraf seine dritte Frau – meine Großmutter …“ Caroline zögerte und wusste plötzlich, dass sie es nicht übers Herz brachte. „Ich glaube, er muss es Ihnen selbst sagen, dann können Sie sich Ihre eigene Meinung bilden.“
    „Ist es so furchtbar?“
    „Nein, vielleicht nicht – aber überlegen Sie, was Sie bisher von mir wissen. Ich habe Sie dazu gebracht, mich mit zum Faustkampf zu nehmen, und ich bin in einen Ballon gestiegen. Würde Ihr Onkel mich für eine geeignete Gattin halten?“
    „Wenn ich es ihm erzähle, wird er Sie vermutlich bewundern. Er berichtete mir, dass er sich mit Ihrem Großvater vor Jahren zerstritten habe. Aber er gibt seinen Segen, wenn Bollingbrook ebenfalls seine Einwilligung gibt.“
    „Haben Sie wegen dieses Streits gezögert, mir einen Antrag zu machen?“
    „Nein, ich war mir anfangs nicht sicher, ob ich heiraten wollte. Ich hatte mich daran gewöhnt, mein Leben nach eigenem Gutdünken zu gestalten, und wusste, dass eine Hochzeit die Dinge verändert.“
    „Sind Sie denn jetzt sicher, dass Sie heiraten möchten? Sie müssen sich in keiner Weise verpflichtet fühlen.“
    Er lächelte sie an. „Glauben Sie mir, dass ich mich nicht von üblem Gerede zu einer Ehe treiben lasse. Ich möchte Sie wirklich heiraten.“
    Caroline fiel ein Stein vom Herzen, dennoch ließ sie nicht locker. „Hören Sie sich erst an, was mein Großvater zu sagen hat, und fragen Sie mich anschließend, wenn es dann immer noch Ihr Wunsch sein sollte.“
    „Nichts, was er oder sonst jemand sagt, würde meine Meinung ändern.“
    „Aber …“
    Bevor sie weitersprechen konnte, spürte sie Freddies Hand auf ihrer Schulter. Er drehte sie zu sich und küsste sie anfangs sanft und zärtlich, dann immer leidenschaftlicher, sobald er ihr Entgegenkommen spürte. Eine Flut nie geahnter Empfindungen ließ Caroline ganz in seine Arme sinken. Als der Kuss schließlich endete, wäre sie beinahe getaumelt, wenn er sie nicht aufgefangen hätte.
    „Oh …“, flüsterte sie benommen. „Ich habe solche Gefühle nicht erwartet …“
    „Nein?“ Freddie lachte. „Du bist eine süße Unschuld, meine Liebste. Und ich bete dich dafür an. Allerdings muss ich zugeben, dass ich so etwas auch noch nicht empfunden habe.“ Fragend blickte er sie an. „Also, was wollen wir machen, Caroline, meine Liebe? Du willst mich wegen eines Familienskandals nicht heiraten, und doch haben wir eine unkontrollierbare Leidenschaft füreinander entwickelt. Passt es dir besser, meine Geliebte zu werden?“
    „Sir! Sie sind unverschämt!“, empörte sie sich. Doch als sie seinen Gesichtsausdruck sah, wusste sie, dass er sie nur aufzog. „Oh, Freddie, ich liebe dich. Ich sterbe, wenn uns etwas trennt … aber ich weiß nicht, ob es gut für dich ist.“
    „Was soll das schon wieder heißen, meine Liebste?“
    „Rede mit Großvater, und überdenke alles in Ruhe.“
    „Das klingt sehr rätselhaft. Meinst du, ich mache mir etwas aus einem kleinen Skandal?“
    „Oh, Freddie, es ist schlimmer, als du dir vorstellen kannst“, sagte sie. Sie sehnte sich danach, seinen Antrag anzunehmen, doch ihre Fairness hielt sie davon ab.
    Er ergriff ihre Rechte und streichelte ihre Handfläche. Dann zog er sie an sich, und sie wurde beinahe ohnmächtig vor Verlangen. Sehnsüchtig blickte sie zu ihm auf, während er die Arme um sie legte.

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