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Nur ein Hauch von dir

Nur ein Hauch von dir

Titel: Nur ein Hauch von dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. C. Ransom
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sofort selbst, als ich sah, wie sich sein Blick wieder verfinsterte.
    Er zögerte, doch ich nahm seine Antwort vorweg. »Beantworte keine Frage mehr. Das ist nicht das Wichtigste heute.« Ich fragte mich, was es wohl war, das er mir noch nicht erzählen wollte, doch ich sah die Erleichterung in seinen Augen, und er beugte sich vor, um mich zu küssen.
    »Danke«, flüsterte er.
    Ich lächelte. »Du brauchst mir nicht zu danken. Und du musst mir nichts erzählen, was du nicht erzählen willst.« Doch insgeheim dachte ich, dass ich es schließlich doch herausfinden würde, wenn es sein musste.
    »Ich habe heute so viel über dich erfahren. Gibt es irgendwas, das du von mir wissen willst? Oder hast du schon alles herausgefunden, während du heute durch unser Haus geschlichen bist?«, stichelte ich in der Absicht, ihn ein bisschen aufzumuntern.
    »Ich will alles von dir wissen! Über deine Freunde, was du gerne machst, wie deine Schule so ist, alles.«
    »Puh. Wo soll ich anfangen?«
    »Mit deiner Familie. Erzähl mir alles über deine Eltern und deinen Bruder. Du scheinst sie alle sehr zu lieben.«
    So erzählte ich ihm jede Menge Anekdoten, von unseren Streitereien und Feiern, von unseren Ferien, dem Haus. Wir sprachen über Josh und wie sehr ich ihm vertraute, auch wenn er ab und zu echt eklig zu mir war. Ich konnte sehen, wie Callum ein wenig traurig wurde. Ob er sich wünschte, seine Schwester würde ihm gegenüber ebenso empfinden? Er fragte immer weiter, und ich erzählte ihm von meinen Freundinnen und besonders über Grace und wie sehr sie mir nach so vielen gemeinsamen Schuljahren ans Herz gewachsen war.
    Er hörte offenbar gerne ein paar Storys über die Schule, auch wenn er meine Pläne, später Tiermedizin zu studieren, reichlich komisch fand, weil ich mich ständig gestört fühlte von all den Tieren, die sich die ganze Zeit um uns herum niederließen. Ich erzählte, dass ich als Kind Schauspielerin werden wollte, von dem Gesangsunterricht, den ich immer noch nahm, und wie blöd Musiktheorie war. Den ganzen Nachmittag saß er hinter mir und versetzte mir mit seinen Fingerspitzen leichte elektrische Stromstöße, wenn er mich irgendwo berührte. Allmählich war es an der Zeit, nach Hause zu gehen.
    »Und was ist mit Jungs?«, fragte Callum scheinbar beiläufig. »Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein so hübsches Mädchen wie du keinen Freund hat.«
    Mir fiel Rob wieder ein und dass ich erst gestern Abend mit ihm weggewesen war. Mir kam es vor, als wäre das schon ewig her.
    »Also«, fing ich an und überlegte noch, wie viel ich preisgeben sollte. »Da gibt es jemanden, mit dem war ich ein paarmal weg, aber das war zu Ende, bevor es überhaupt angefangen hatte. Deshalb war ich auch so sauer, als du gestern Abend zu mir gekommen bist.«
    Er wirkte plötzlich ganz betroffen. »Du musst ihn sehr gern gehabt haben, wenn du so wütend gewesen bist.«
    »Tatsächlich hat sich herausgestellt, dass er … das Allerletzte ist. Deshalb war ich so sauer.«
    »Bist du sicher? Ich will nicht, dass du meine Gefühle schonst. Ich … ich kann verstehen, wenn er für dich was Besonderes ist.« Sein Gesicht wirkte beherrscht, doch ich konnte es hinter den Worten spüren: Wenn er etwas nicht wollte, dann dass Rob für mich wichtig war.
    Mein Lachen klang rau. »Was Besonderes? Rob? Wirklich nicht!«
    Callum sah mich scharf an.
    »Wirklich nicht«, versicherte ich ihm. »Er hält sich für wahnsinnig toll, aber das ist er absolut nicht.«
    »Was hat er dir angetan?«, fragte Callum plötzlich. »Hat er dich verletzt?« Der kavalierhafte Ausdruck auf seinem Gesicht war so altmodisch, dass ich fast lachen musste.
    »Da war nichts. Er war nur nicht besonders … nett.« Ich schwieg kurz, sah ihm aber an, dass er nicht lockerlassen würde. »Bitte, ich möchte jetzt lieber nicht weiter darüber sprechen.«
    Er seufzte. »Wie du willst. Soll ich ihm ein bisschen Angst einjagen?«
    »Nein, sollst du nicht!« Ich kicherte zwar, aber ich wollte definitiv nicht, dass die beiden irgendetwas miteinander zu tun hatten. »Überhaupt, was würdest du denn machen? Bin ich nicht der einzige Mensch, der dich sehen kann?«
    »Na, technisch gesehen schon«, gab er widerwillig zu. »Aber zum Spuken reicht es bestimmt. Und er muss ein paar Erinnerungen haben, die er behalten möchte. Ich könnte dich aus seinem Kopf löschen, und er würde es nicht einmal merken.«
    »Im Ernst, er ist es nicht wert. Warum Zeit mit ihm verschwenden, in der

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