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Nur ein Hauch von dir

Nur ein Hauch von dir

Titel: Nur ein Hauch von dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. C. Ransom
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dagegen hast, besuche ich dich vielleicht.«
    »Lenk mich bloß nicht ab! Ich hab keine Lust auf Nachsitzen.«
    »Dann musst du dich eben besser beherrschen – ich weiß nicht, ob ich widerstehen kann, das hier mit dir zu machen …« Ich konnte im Spiegel sehen, wie er sich zu mir niederbeugte und meinen Nacken küsste. Ein herrlicher Schauder überlief mich.
    »Du ruinierst mir noch die Frisur«, keuchte ich. Ich konnte ein leichtes elektrisches Kribbeln auf der Haut spüren. Plötzlich ein ärgerliches Hämmern an der Tür.
    »Alex Walker! Hör auf zu telefonieren! Die Badewanne läuft gleich über!«, rief meine Mutter.
    »Puh, ich muss jetzt«, flüsterte ich Callum zu, und dann laut: »Danke, Mum, ich bin sofort da.« Ich schaute ihn sehnsüchtig an. »Komm wieder … bitte.«
    »Morgen. Ich verspreche es.«
    Ich musste es ihm einfach noch einmal sagen. »Ich weiß, das ist eine verrückte Situation, aber ich kann nicht anders: Ich liebe dich.« Noch nie hatte ich jemanden so glücklich gesehen.
    »Ich liebe dich auch«, flüsterte er. »Du gibst meinem Leben … einen Sinn.« Er stockte. »Und wenn du jetzt nicht gehst, bringt dich deine Mutter um.« Sein Lächeln blitzte ein letztes Mal auf, und dann war er weg.
    Am nächsten Morgen brach ich voll nervöser Erwartung zur Schule auf. Ich hatte keine Ahnung, wann Callum auftauchen und was er mit mir machen würde. Ich konnte nur abwarten.
    Die Busfahrt war anstrengend. Grace war beleidigt, weil ich ihr gestern am Telefon nicht alle Einzelheiten von Rob erzählt hatte. Sie wechselte kaum ein Wort mit mir und hörte den größten Teil der Fahrt Musik. Aber ich war zu glücklich, um mir darüber Gedanken zu machen, und malte mir aus, was Callum und ich zusammen machen könnten, wenn wir in derselben Dimension leben würden.
    In der ersten Stunde hatten wir Mathe. Vorsichtig setzte ich mich auf meinen Platz, unsicher, wann Callum wohl auftauchen mochte. Es waren nicht viele Leute anwesend. Viele Mädchen kamen nach den Prüfungen nicht mehr, weil vorgesehen war, einige grundsätzliche Dinge zu wiederholen, bevor die Hausaufgaben für die großen Ferien festgelegt würden.
    Mitten in der Stunde tauchte er auf. Es ging gerade um Differentialrechnung, und ich hatte große Mühe, nicht einzuschlafen. Einige in der Klasse hatten Probleme mit dem Stoff, und so erklärte Mr Pasciuta noch einmal alles von vorne. Ich kritzelte auf dem Rand meines Spiralblocks herum und merkte plötzlich, dass ich ein Gesicht zeichnete. Schnell radierte ich es wieder weg, bevor es irgendjemand bemerkte, als ich ein leises Lachen in meinem Kopf hörte und gleichzeitig ein Kribbeln in mir spürte.
    »Schade, das war gar kein so schlechtes Porträt.«
    Da ich nichts sagen konnte, schnaubte ich nur leise. Er lachte wieder.
    »Das gefällt mir. Ich sage, was ich will, und du musst ohne Wenn und Aber zuhören.« Sein Ton war neckend, und ich seufzte.
    »Ich hab dem Typ jetzt schon eine ganze Weile zugehört. Bisschen langweilig, oder?«
    Ich nickte kaum wahrnehmbar. Mr Pasciuta schrieb einen langen Beweis an die Tafel, und alle schrieben eifrig mit.
    »Verstehst du, worum es geht? Ich kapier null.«
    Jetzt war es an mir zu lächeln. Zum Glück saß niemand direkt neben mir, und so nahm ich ein Blatt und kritzelte:
Ich hab kein Problem mit Mathe. Er wiederholt das für die, die nicht so schnell kapieren.
    »Okay, okay, kein Grund, so anzugeben. Ich schätze, ich war in meinem früheren Leben kein Mathematiker. Vielleicht war ich gut in Geschichte. Wie bist du in Geschichte?«
    Braucht eine Tierärztin nicht. Ich bin gut in Mathe und Naturwissenschaften.
    »Verstehe. Also ich find’s langweilig. Wie wär’s damit, diese eine Stunde zu schwänzen?«
    Geht leider nicht so einfach.
    »Na, wenn das nicht so einfach ist, dann muss ich eben ein bisschen nachhelfen.« Und dann fing er an, mich zu streicheln und die Fingerspitzen über die empfindlichen Stellen meiner bloßen Arme gleiten zu lassen. Es war absolut elektrisierend. Schnell schrieb ich:
    Hör auf, sonst krieg ich Ärger.
    »Und ich hab gedacht, du magst das.« Seine Stimme klang etwas gedämpft, als er mein Schlüsselbein küsste.
    Ich mag es ja auch, aber nicht hier. Ich kann es nicht richtig genießen. Kannst du nicht einfach nur reden?
    Er lachte. Ich merkte, wie mein Herz raste und wie schwer ich atmete. Und dann merkte ich auch, dass es im Klassenzimmer ganz still geworden war und mir alle Köpfe zugewandt waren.
    »Alex, du

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