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Nur ein Hauch von dir

Nur ein Hauch von dir

Titel: Nur ein Hauch von dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. C. Ransom
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zweiter Bruder, das weißt du doch. Und ich bin so froh, dass ihr beide zusammen seid.« Ich legte ihr meine Hand auf den Arm. »Im Ernst, Rob lügt. Und ich glaube auch nicht für eine Sekunde daran, dass Jack gesagt hat, er wolle mit mir zusammen sein. Ruf ihn doch einfach an.« »Also … vielleicht wäre das wirklich am besten«, murmelte sie. »Obwohl ich nie gedacht hätte, dass ich überhaupt noch mal mit ihm reden würde.« Als wir zur Treppe kamen, drosselte sie endlich ihr Tempo.
    »Hat Jack dich denn angerufen?«, fragte ich. »Ja, schon, er hat mit eine Nachricht aufgesprochen und ein paar SMS geschickt. Ich dachte, er wollte einfach nur nett sein.« Sie blickte auf den Boden.
    »Siehst du, mit Jack gibt es gar kein Problem. Das Problem ist Rob.«
    Sie lächelte mich unsicher an. »Weißt du, Alex, ich begreife immer noch nicht, warum du Rob hast abblitzen lassen. Seit Monaten hast du von ihm geschwärmt, und alle finden ihn umwerfend. Es hat mich so für dich gefreut, als er dich endlich gefragt hat. Was ist passiert? Was hat sich verändert?«
    Sosehr ich auch wollte, ich konnte es ihr nicht erzählen. Also versuchte ich, so dicht wie möglich bei der Wahrheit zu bleiben. »Da war tatsächlich nicht nur eine Sache. Gleich, als er mich im Kino angemacht hat, hatte ich das Gefühl, nur ein Teil in Robs Gesamtplan zu sein, und dass ich selbst für ihn gar keine Rolle spielte. Er war zu … glatt, zu sehr von sich selbst eingenommen, und er hat mir das erzählt, von dem er glaubte, dass ich es hören wollte. Er hat sogar gesagt, er würde mich lieben, nur um mich zu überreden, mit nach Cornwall zu kommen.«
    »Nein! So plump kann er doch gar nicht gewesen sein.«
    »Doch! Er hat echt gedacht, er könnte mich mit etwas Schmeichelei dahin bringen, genau das zu tun, was er wollte.«
    »Das ist widerlich. Es tut mir so leid, dass ich auf seine Lügen reingefallen bin.«
    »Ach komm, das hab ich schon wieder vergessen. Wir dürfen ihn niemals zwischen uns kommen lassen.« Ich breitete die Arme aus, Grace kam lächelnd auf mich zu, und wir umarmten uns. »Jetzt los, ruf Jack an. Der macht sich bestimmt schon Gedanken, weil du dich auf seine ganzen Nachrichten noch nicht gemeldet hast.«
    »Wahrscheinlich«, stimmte sie mir zu. »Ich bin gleich zurück.«
    Wir waren inzwischen beim Aufenthaltsraum. Grace suchte sich eine ruhige Stelle, um zu telefonieren, und ich ging zu unseren Freundinnen. Der Aufenthaltsraum für die Oberstufe war erst kürzlich mit leichten Sesseln, Knautschsäcken und Tischen und Stühlen neu möbliert worden. Unsere Ecke bot eine Auswahl bequemer Sitzmöglichkeiten und, wichtiger noch, einen guten Blick auf den Sportplatz nebenan. Meistens lehnten sich ein paar Mädchen faul aus dem Fenster und beobachteten die Jungs auf dem Fußballfeld. Die Jungs der Oberstufe wussten das ganz genau und hatten ihre Kickerei während der Mittagspause auf diesen Platz verlegt, wo sie sich vor Publikum produzieren konnten.
    Alle meine Freundinnen hingen schon auf den Knautschsäcken herum, und auch ich ließ meinen Rucksack und mich selbst in den nächsten Sessel fallen. Sofort hörten alle auf zu reden. Ich sah um mich: Die meisten Mädchen mieden meinen Blick. Die Einzige, die aufrecht dasaß, war Ashley. Sie lächelte ein Siegerlächeln in meine Richtung.
    »Hoffentlich nimmst du das nicht zu persönlich. Ich meine, wir sind hier doch alle erwachsen«, flötete sie.
    Ich kapierte überhaupt nicht, wovon sie es hatte. »Entschuldige, aber ich komm nicht ganz mit.«
    »Oh«, zwitscherte sie. »Du hast es doch sicher schon gehört?«
    Sie hatte einen so selbstgefälligen Ausdruck im Gesicht, dass es sich bloß um Rob handeln konnte. Ich seufzte und versuchte, mit ruhiger Stimme zu sprechen. »Nein. Jedenfalls nichts, was dich betrifft.«
    »Ich bin jetzt mit Rob zusammen, und er hat mich nach Cornwall eingeladen«, berichtete sie stolz.
    Eines musste ich Rob lassen: Er war schnell. Arme Ashley, sie würde keine Chance haben.
    »Na, da hat er sich ja schnellstens von seiner Enttäuschung erholt.« Ich konnte mir den Kommentar nicht verkneifen. Irgendjemand musste sie ja warnen, worauf sie sich da einließ.
    »Da hat es nicht viel zu erholen gegeben. Aber ich hoffe, dass es
dir
gutgeht. Das ist doch bestimmt schwierig für dich.«
    »Mir geht es prima.« Ich hoffte, einen Ton zwischen Gleichgültigkeit und Freundlichkeit zu treffen, um keine weiteren Diskussionen anzuregen, doch Ashley hatte einen

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