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Nur ein Hauch von dir

Nur ein Hauch von dir

Titel: Nur ein Hauch von dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. C. Ransom
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Frage.«
    »Was redest du denn da? Was soll ich wissen?«
    »Das, was Rob allen weitererzählt.«
    Ich war überrascht. Was hatte er jetzt schon wieder gemacht?
    »Ich hab Rob überhaupt nichts erzählt, und nach dem, wie er sich am Samstagabend benommen hat, hab ich auch nicht die Absicht, ihm jemals wieder was zu erzählen. Was ist denn passiert?«
    »Jack will offenbar doch nicht mit mir gehen.« Sie schniefte unglücklich.
    »Was? Das hat aber neulich noch ganz anders ausgesehen. Warum hat er denn seine Meinung geändert?«
    Vor der Tür des Physikraums blieb sie stehen und sah mich an. Ihre Lippen waren zu einem harten Strich zusammengepresst. »Du!«, zischte sie und stampfte in den Unterrichtsraum. Weit weg von unserer üblichen Ecke suchte sie sich einen Platz und knallte ihren Rucksack auf den Tisch. Miss Deeley war bereits da, und so hatte ich keine Gelegenheit mehr herauszufinden, was sie damit meinte.
    Ich war wie vor den Kopf geschlagen. Wie konnte es meine Schuld sein, wenn Jack nicht mehr mit Grace gehen wollte? Ich war in den letzten Tagen ziemlich auf mich konzentriert gewesen, doch ich war mir sicher, nichts falsch gemacht zu haben. Grace schien das anders zu sehen. Es war unerträglich für mich, dass sie dachte, ich könnte irgendetwas tun, das sie verletzte. Ich musste das unbedingt klären, und ich war froh, Callum gebeten zu haben, mich für eine Weile in Ruhe zu lassen. Das hier würde keine Publikumsveranstaltung werden, und ich würde mich, besonders wenn es irgendwas mit Rob zu tun hatte, weniger befangen fühlen, wenn er nicht hinter mir stand.
    Die Stunde schleppte sich endlos hin. Dummerweise hatten wir keine Gelegenheit, miteinander zu reden wie sonst, wenn wir in Gruppen arbeiteten oder ein Experiment vorbereitet wurde. Während alle anderen Miss Deeley zuhörten, zermarterte ich mir den Kopf, was Grace gemeint haben könnte. Es ergab einfach keinen Sinn für mich. Als es endlich zur Mittagspause klingelte, wartete ich an der Tür auf sie. Sie trödelte herum, doch dann kapierte sie, dass sie mir nicht entkommen konnte, und wir gingen zusammen Richtung Aufenthaltsraum.
    Welches Problem sie auch immer hatte – ich war in der Zwickmühle. Einerseits wollte ich gern absolut ehrlich zu ihr sein, andererseits war ich überzeugt davon, dass ich die eigenartigen Ereignisse der letzten Tage für mich behalten sollte. »Grace, was ist los? Rede mit mir.«
    Sie sah mich vernichtend an. »Jetzt tu doch nicht so! Ist es nicht schon schlimm genug?«
    Es war, als hätte ich einen Schlag vor den Kopf bekommen. Sie wurde immer schneller, und ich musste fast rennen, um mit ihr Schritt zu halten.
    »Jetzt wart doch mal, Grace. Du musst doch wissen, dass ich dich nicht absichtlich verletzen würde. Wenn dir Rob so was erzählt hat, dann ist das gelogen, weil er es nicht erträgt, zurückgewiesen zu werden.«
    »Er hat gesagt, dass du das sagen würdest.«
    »Was soll ich denn noch machen? Willst du mir nicht wenigstens erzählen, was ich getan haben soll.«
    »Laut Rob«, fing sie an, »bist du echt auf Jack fixiert. Deshalb hat Rob dich am Samstag abserviert. Du hast schon seit Jahren vor, dich an Jack ranzumachen. Und als du ihn dann mit mir gesehen hast, hast du beschlossen, dass du jetzt Jack willst, egal wie weh mir das tut. Und was noch schlimmer ist: Jack findet das klasse.«
    »Und wann hat Rob dir das erzählt?«, fragte ich verblüfft.
    »Gestern Abend. Ich hab dich noch angerufen, ob du mitkommst, weißt du noch? Nachdem du mich abgewürgt hast, sind wir eben ohne dich losgezogen.« Ich nickte schuldbewusst. Ich hatte sie am Telefon ziemlich abgewimmelt, um weiter mit Callum reden zu können.
    »Aber hast du denn mit Jack darüber geredet? War er gestern Abend dabei?«
    »Nein. Er hat das ganze Wochenende in Familie gemacht. Seine Großmutter hatte Geburtstag.«
    »Also weißt du das nur von Rob? Mit Jack hast du nicht gesprochen?«
    »Stimmt.« Herausfordernd reckte sie das Kinn.
    »Hör mal, Grace, ich hab Rob am Samstag abserviert, als es klarwurde, dass er nur darauf scharf war, mich nach Cornwall abzuschleppen. Er war darüber so sauer, dass er mich im Restaurant sitzengelassen hat und ich zusehen konnte, wie ich nach Hause kam. Kein Wunder, dass er jetzt irgendeine Begründung für mein Verhalten erfindet, die ihn besser dastehen lässt.«
    In Grace’ Augen flackerte Hoffnung auf. »Du hast ihm nicht gesagt, dass du Jack willst?«
    »Natürlich nicht. Jack ist für mich wie ein

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