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Nur ein Katzensprung

Nur ein Katzensprung

Titel: Nur ein Katzensprung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Hartmann
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allergisch. Wahrscheinlich, weil die mehr in der Luft herumfliegen als lange. Auf jeden Fall kann man nicht sagen, dass alle Menschen entweder auf Hunde oder auf Katzen reagieren.“
    „Und wie ist das bei mir?“
    „Erinnerst du dich, dass wir damals diesen Test gemacht haben?“
    „Den mit den vielen Pflastern, die so gejuckt haben?“
    „Genau. Dabei ist herausgekommen, dass du an einer Kreuzallergie leidest.“
    „Kreuzallergie?“
    „Das bedeutet, dass du auf einen Hund unter Umständen so reagierst, als wäre er eine Katze.“
    Kim sah sie überrascht an. „Das ist ja komisch.“ Sie kuschelte sich an Irene.
    „Na, wollen wir ins Bett gehen?“ Irene fand, dass Kim heute Nacht ruhig bei ihr schlafen konnte. Sie selbst konnte ein paar Streicheleinheiten gebrauchen.
    „In dein Bett?“, fragte Kim misstrauisch.
    „Wenn du magst. Ich will nur noch die Tür abschließen.“ Langsam ging Irene zur Haustür, steckte den Schlüssel ins Schloss und bemerkte eine dunkle Gestalt, die gerade noch im Lichtkegel der Laterne des Nachbarhauses stand. Sie drehte den Schlüssel herum, ohne den Blick abzuwenden.
    Leon war das nicht. Trotzdem kam ihr die Person vage bekannt vor. Sie stellte sich ein wenig weiter nach rechts, damit sie besser sehen konnte. Beobachtete da jemand ihr Haus?
    „Mami, der Mann hat gesagt, Hundebabys heißen Welpen. Das ist ein schöner Name.“
    Irene grunzte eine zustimmende Antwort. Sollte sie die Polizei rufen?
    Als ein Wagen vorbeifuhr, erkannte sie im Scheinwerferlicht, wer da stand. Stella. Was wollte die hier? Ein Zufall? Eine Nachricht von Leon? Wollte sie sie ausspionieren? Jetzt hob sie die Hand und winkte. Kurz entschlossen schaltete Irene das Licht aus. Gleich darauf verschwand Stella im Dunkeln.
    Irene fröstelte. Sie ging zu Kim hinüber, nahm sie in die Arme und stieg mit ihr die Treppe hinauf.

    Dieses E-Book wurde von der "Verlagsgruppe Weltbild GmbH" generiert. ©2012

Holzminden
Donnerstag, 3. November 2011
gegen 10.00 Uhr

27
    Kofi und Ollner hatten es auf der Dienststelle nicht ausgehalten. Es ging zu wie am Hamburger Hauptbahnhof nach einem Fußballspiel gegen Bayern München. Sie konnten es nicht ertragen, dass so viele Menschen um die Wette arbeiteten und diese riesige Hektik trotzdem zu absolut keinem brauchbaren Ergebnis führte.
    Um sich abzulenken, gingen sie noch einmal die Fakten des anderen Falles durch, mit dem sie sich beschäftigten.
    Stefan Ollner rekapitulierte, was sie bisher wussten:
    Leon Scharffetter war übers Wochenende spurlos verschwunden.
    In seinem Büro und in seiner Wohnung war vieles durcheinandergebracht worden.
    Es hatte den Anschein, als hätte jemand etwas gesucht. Allerdings hatten sowohl er selber als auch Spusi-Marc den Eindruck, dass die Unordnung absichtlich herbeigeführt worden war. Stellte sich die Frage, von wem und warum.
    Ollner tippte darauf, dass Leon Geld unterschlagen hatte und damit abgehauen war. Mit dem Überfallszenario wollte er dem großen Unbekannten gleichzeitig den Diebstahl und das fehlende Geld in die Schuhe schieben.
    Kofi seufzte. „Wie sollen wir ihm das nachweisen?“
    „Das haben wir uns auch gefragt. Als Erstes hat Marc wegen dieses Verdachts Scharfetters private Konten überprüft, anschließend die geschäftlichen, er konnte allerdings keine unrechtmäßigen Abbuchungen finden.“ Stefan blätterte in einer Mappe. „Er hat mir eine Liste der Klienten ausgedruckt und mich auf ein paar Ungereimtheiten hingewiesen. Es gibt einerseits unverhältnismäßig viele Kontobewegungen, andererseits ändert sich an den Kontoständen insgesamt übers Jahr gesehen relativ wenig. Scheinbar legt dieser Scharffetter das Geld seiner Kunden kurzfristig an. Dabei scheint er nicht immer ein gutes Händchen zu haben, manchmal macht er Verluste, beim nächsten Mal Gewinne. Das Beste wäre, wir könnten die Rechner alle abholen und auf Herz und Nieren prüfen, aber dafür habe ich keine Genehmigung bekommen. Mausig hat gegenwärtig andere Prioritäten, und wir konnten keine wirklich schlagenden Argumente vorbringen. Du kennst ja den Amtsrichter …“
    Kofi runzelte die Stirn. „Kann ich gut verstehen. Wir sind uns noch nicht einmal sicher, ob überhaupt ein Verbrechen vorliegt. Niemand behauptet, dass Geld verschwunden wäre. Im Prinzip kann Leon Scharffetter tun und lassen, was er möchte. Wenn er nicht mehr in seiner Firma arbeiten und seiner Wohnung wohnen will, ist das seine freie Entscheidung, oder?“
    Stefan wandte

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