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Nur ein kleiner Sommerflirt

Nur ein kleiner Sommerflirt

Titel: Nur ein kleiner Sommerflirt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simone Elkeles
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machen. Dumm nur, dass sie früher oder später groß und zu zynischen Sechzehnjährigen werden wie ich.
    Ich hebe Matan hoch und setze ihn neben mich auf die Hängematte. Als ich hin und her schaukle, lacht er. Ich nehme eine der Blumen und stecke ihm den Stiel in die Haare, sodass die Blüte aus seinen langen Locken schaut.
    »Hübsch«, sage ich und lache.
    Er versteht kein Wort, lacht aber trotzdem mit. Dann nimmt er mir eine Blume aus der Hand und steckt sie mir in die Haare. Das geht ungefähr zehn Minuten lang so weiter, bis wir beide den Kopf voller kunterbunter Wildblumen haben.
    Er spricht Hebräisch mit mir und ich mit ihm Englisch. Es macht nichts, dass wir nicht den leisesten Schimmer haben, was der andere sagt, wir haben einfach Spaß – und das ist eine Sprache, die jeder versteht.
    Eine Frau, die ich nicht kenne, kommt auf uns zu und sagt etwas zu Matan. Er springt von der Hängematte und rennt zu ihr.
    »Yucky hat ihn bei mir gelassen, aber er wollte dir einen Besuch abstatten«, sagt sie. »Ich hoffe, das war okay.«
    »Natürlich.« Ich nicke. »Was bedeutet eigentlich der Name Matan?«
    Sie sieht auf meinen kleinen Cousin hinab. »Matan bedeutet ›Geschenk‹«, erklärt sie. Dann nimmt sie ihn an der Hand und will mit ihm weggehen.
    Er dreht sich noch einmal um, läuft zu mir zurück und umarmt mich ganz fest. » Schalom , Ei-mi«, sagt er, dann hopst er davon.
    Ich winke ihm zu. » Schalom , Matan.«
    Wie er so zu mir zurückschaut, die Haare voll Blumen, und mir wie wild winkt, wird mir bewusst, dass ich in Israel jetzt zwei Freunde habe. (Der andere ist Köter.)

11
    Trau keinem Mann. Egal ob Mensch oder Tier.
    Ich gehe ins Haus, hole meinen Nagellack und halte ihn hoch. Die Farbe heißt Cotton Candy, ein helles, leuchtendes Rosa, das im Sonnenlicht glitzert. Es wird bestimmt toll aussehen, wenn es sich in der sengenden Sonne spiegelt.
    Ich beschließe, mir die Nägel draußen zu lackieren. Aber erst mal mache ich den alten Lack ab. Vor dem Haus setze ich mich dann auf den Betonboden und drehe die Flasche auf. Ich fühle mich jetzt besser. Vielleicht tut es ganz gut, etwas zu machen, was man zu Hause auch immer macht.
    Der Köter legt sich neben mich und benutzt mich als Schattenspender. Ich lasse ihn gewähren, weil mir nichts anderes übrig bleibt. Konzentriert lackiere ich mir die Fußnägel, bis ich aus dem Hintern des Köters einen Ton höre, der völlig überraschend nach Furz klingt.
    »Ihh!«, murre ich.
    Der Hund steht nicht auf, sondern sieht mich nur an, als würde ich ihn belästigen.
    »Pass auf, wenn du vorhast, die ganze Zeit wie eine Klette an mir dranzuhängen, dann musst du ein paar Regeln befolgen. Regel Nummer eins: Belle wie ein Hund. Regel Nummer zwei: Nimm ein Bad, bevor du dich an mir reibst. Regel Nummer drei: Ich will keinen Hund, also such dir jemand anders zum Nerven. Regel Nummer vier, fünf und sechs: keine Hundefürze. Kapiert?«
    Das war ja klar: Der Köter kriegt zur Abwechslung seinen faulen Arsch hoch und zieht Leine. Habe ich was Falsches gesagt? Vielleicht sollte ich später ein bisschen mit ihm spielen, damit kein bitteres Gefühl zwischen uns bleibt.
    Ich widme mich wieder meinen Nägeln, als ich plötzlich Schritte höre und aufblicke. Es ist Avi – der letzte Mensch im ganzen Universum, den ich sehen will. Er starrt mich an.
    Ich tauche den Pinsel in den Nagellack.
    »Was glotzt du so? Du hast mich doch schon ohne Klamotten gesehen«, sage ich und versuche, dabei nicht in seine Richtung zu schauen. Das ist ziemlich schwer, weil er wie ein Abercrombie-Model aussieht.
    Doch dann muss ich wieder daran denken, dass er mich nackt gesehen hat, und ich wünsche ihn dorthin, wo der Pfeffer wächst. Ich kann hier gerade nicht weg, weil meine Zehen frisch lackiert sind und ich nicht will, dass die Farbe verschmiert. Außerdem: Warum sollte ich diejenige sein, die das Feld räumt?
    In diesem Moment kehrt Köter zurück. Ich erwarte, dass er direkt zu mir kommt, aber stattdessen trottet er hinüber zu Avi.
    Verräter.
    »Ich würde das Vieh nicht anrühren«, sage ich. »Der ist dreckiger als mein Onkel Bob.«
    Onkel Bob arbeitet in einer Fabrik. Er säubert sich danach natürlich, so gut es geht, aber egal, wie oft er sich die Hände wäscht, diesen schwarzen, klebrigen Dreckrand unter seinen Nägeln kriegt er nicht weg.
    Avi beugt sich hinunter und streichelt den Verräter, der so heftig mit dem Schwanz wedelt, dass man denken könnte, es wäre eine Flagge bei

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