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Nur ein kleiner Sommerflirt

Nur ein kleiner Sommerflirt

Titel: Nur ein kleiner Sommerflirt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simone Elkeles
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mit einundzwanzig reinlassen. Aber wo ich schon mal da bin, werde ich genauso viel Spaß haben wie diese Israelis.
    Der Barkeeper sagt etwas auf Hebräisch zu mir und stellt ein Bierglas mit einer gelben Flüssigkeit vor mich.
    »Ich spreche Englisch«, erwidere ich, so laut ich kann, um die Musik zu übertönen.
    Er beugt sich vor und schreit mir ins Ohr: »Der Typ da drüben hat dir den Drink ausgegeben.«
    Er deutet ans andere Ende der Bar, wo ein Kerl mit einem weißen Button-down-Hemd sitzt, bei dem die meisten Knöpfe geöffnet sind. Macht er Witze? Der Typ sieht ungefähr so alt aus wie Avi und hat lange Haare. Aber nicht coole lange Haare, seine sehen aus, als wären sie mit zu viel Haargel zurückgeschleimt. Wahrscheinlich ist er der einzig Uncoole in dem ganzen Laden.
    Großartig. Ich bin ein Uncooler-Typen-Magnet.
    Zu meinem Entsetzen kommt der Kerl jetzt zu mir rübergeschlendert wie der letzte Macho-Arsch. Mit einem oberbreiten Grinsen im Gesicht, das aussieht, als wäre es seit einer Woche nicht rasiert worden.
    Ich brauche Hilfe.
    Snotty und die Gang sind auf der Tanzfläche – die fallen also schon mal aus. Ich sehe mich nach Avi um, der aber nicht mehr am Geländer steht. Wenn ich ihn finde, könnte ich behaupten, dass ich mit ihm da bin, damit der Typ mich in Ruhe lässt.
    Doch als ich Avi schließlich entdecke, sehe ich, dass er fertig ist mit Finster-Schauen und mit einer Doppelgängerin von Hilary Duff tanzt.
    Aber es kommt noch schlimmer: Er ist ein guter Tänzer. Nicht einer von denen, die nur von einem Bein aufs andere treten, nein, Avi bewegt sich, als wäre er dazu geboren, mit einem Mädchen in seinen Armen zu tanzen.
    Ich sehe missmutig zu, wie er sich vorbeugt und ihr etwas ins Ohr sagt, woraufhin sie beide lachen. Irgendwie wünschte ich, es wäre nicht so laut, damit er nicht so nah an sie ranmuss, um sich mit ihr zu unterhalten. Ich mache mir nichts aus ihm, es kotzt mich nur an, dass er Spaß hat und ich nicht.
    »Allo, ay zeh cusit« , sagt Uncoolo, als er sich durch die Menschenmenge seinen Weg zu mir gebahnt hat und sich vor mir aufbaut.
    Ich zucke entschuldigend die Schultern. »Ich spreche Englisch.«
    »Mein Englisch ist nicht so gut«, sagt er. »Du amerikanisch?«
    »Ja.«
    Seine Augen leuchten. »Willst du mit mir tanzen? Ich besser tanzen als Englisch sprechen.«
    Ich spähe um ihn herum und erhasche einen Blick auf Avi, der noch immer mit Superblondie tanzt. Ohne lange zu überlegen, packe ich den Typ an der Hand und zerre ihn in die Mitte der Tanzfläche.
    Seit ich vier war, gehe ich in Julies Tanzstudio. Ich kann tanzen und lege gleich richtig los. Ehrlich, normalerweise würde ich mir so einen nie als Tanzpartner aussuchen, aber jetzt ist nicht der richtige Moment, um wählerisch zu sein.
    Ich bewege mich im Rhythmus der Musik und tue so, als würde ich mit meinem Freund tanzen. Als der Typ seine Hand um meine Taille legt, versuche ich, mir vorzustellen, es wäre Mitchs Hand, die mich an ihn zieht.
    Ich schließe die Augen. Das Problem ist nur, dass es in meiner Fantasie nicht Mitchs Hände sind, sondern die von Avi. Der Typ, den ich hasse, drängt sich in meine wunderbaren Tagträume von mir und meinem Freund.
    Warte mal. Ich glaube, der Kerl befummelt meinen Rücken. Kann es sein, dass er versucht, den Verschluss meines BHs zu orten. Ungläubig reiße ich die Augen auf und den Kopf hoch, um dem Perversen ins Gesicht zu sehen. Zum Glück hat mein BH einen Vorderverschluss.
    Ich höre auf zu tanzen, und der Perverse beugt sich vor, um etwas zu mir zu sagen – es ist zu laut, um etwas zu verstehen, außer der andere schreit einem ins Ohr. Ich gehe davon aus, dass er sich entschuldigen will, bis ich ein schleimiges, nasses Ding spüre, das mir in den Gehörgang kriecht.
    Was zum Teufel ist das?
    Als ich kapiere, dass Uncoolo versucht, mich anzumachen, indem er seine Gene-Simmons-Zunge um mein Ohr kreisen lässt und versucht, sie in meinen Hörgang zu schieben, kreische ich und stoße ihn von mir. Seine Zunge muss so weit wie möglich weg von meinem Ohr.
    Dummerweise habe ich ihn gegen ein paar andere Tanzende geschubst, die nicht sonderlich begeistert von mir und dem Lecker sind und ihn zurückschubsen, was zu noch mehr Gerempel führt, und im Handumdrehen geht es drunter und drüber.
    Oh shit!
    Ich stecke im Gedränge fest und kann mich nicht rühren, weil die Menge sich in einen Mob verwandelt hat. Insofern bin ich heilfroh, als jemand meine Hand packt und mich

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