Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nur ein kleines Bischen

Nur ein kleines Bischen

Titel: Nur ein kleines Bischen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mari Mancusi
Vom Netzwerk:
mir ziemlich sicher, dass mir heute Nacht der Sinn auch nicht nach dem Blut irgendeiner französischen Königin steht. Hoffentlich kommen sie zu dem
    Schluss, dass es viel zu teuer ist, um es an einen frisch gebackenen Yankee-Vampir zu verschwenden und ich keine Szene werde machen müssen, indem ich es
    ablehne.
    »Wie dem auch sei«, sagt Jareth. »Rayne und ich sind in einer offiziellen Angelegenheit hier. Wir suchen nach einer Lykanergemeinschaft irgendwo hier in dieser Gegend. Sie haben vielleicht einige Bewohner unserer Stadt infiziert und wir müssen herausfinden, ob es ein Gegenmittel für die Krankheit gibt.«
    »Versucht es mal in Appleby«, schlägt Susan vor.
    »Das ist ein kleines, verschlafenes Städtchen. Nach dem, was ich zuletzt gehört habe, lebt dort ein Lykanerrudel. Der Orden des Grauen Wolfs nennen
    sie sich, glaube ich.«
    »Sie leben unter Menschen?«, frage ich überrascht.
    Ich weiß nicht, warum, aber ich habe gedacht, sie
    würden alle in dunklen, feuchten Höhlen oder so
    herumhängen. Wo sie doch Werwölfe sind und alles.
    »Obwohl sie sich in Vollmondnächten in Bestien
    verwandeln und alles?«
    »Lykaner sind nicht unsterblich wie Vampire, aber das Rudel existiert schon seit Tausenden von Jahren«, antwortet Elizabeth. »Sie haben die Kunst erlernt, ihre Metamorphosen zu kontrollieren.«
    »Meta. . .?«
    »Ihre Verwandlung in Wolfsgestalt. Sie verlassen sich nicht auf den Ruf des Mondes. Sie können sich nach Belieben verwandeln und kontrollieren, was sie in ihrer Wolfsgestalt tun.«
    »Ah, wie praktisch. Und viel besser für die anderen Stadtbewohner.«
    »Geht in die Tavern of the Moon und erkundigt euch dort. In dem Lokal verbringt das Rudel den größten Teil seiner Zeit«, sagt Susan. »Fragt nach einem Mann namens Lupine. Er ist der Alpha-Wolf und der Anführer des Rudels. Sagt ihm, wir hätten euch
    geschickt. Er sollte in der Lage sein, euch zu helfen.«
    »Ich verstehe nicht, wie es dazu gekommen ist, das Bewohner eurer Stadt infiziert wurden«, wirft Katie ein. »Ich meine, Lykaner sind Vampiren sehr ähnlich.
    Sehr wählerisch, bevor sie das Rudel um neue
    Mitglieder erweitern. Sie nehmen nicht einfach
    irgendjemanden. Tatsächlich sind die meisten von
    Geburt an Lykaner. Und selbst wenn sie aus irgend—
    einem Grund verwandelt wurden, hätte man sie nie im Leben allein fortgeschickt - unvorbereitet und unausgebildet. Das ergibt keinen Sinn.«
    »Ich bin ganz deiner Meinung. Was der Grund ist,
    warum wir diesen Orden aufsuchen und herausfinden
    müssen, was geschehen ist«, sagt Jareth. »Anderen—
    falls werden diese ganz auf sich gestellten Wölfe bei uns vielleicht eingeschläfert werden müssen.« Er dreht sich zu mir um. »Morgen werden wir nach Appleby fahren, um festzustellen, was wir von diesem Orden des Grauen Wolfs erfahren können.«
    Ich nicke. »Klingt nach einem guten Plan.«
    Der Dienstbote kehrt mit etwas, das wie eine Wein—
    flasche aussieht, und fünf Gläsern in die Bibliothek zurück. Er stellt die Gläser auf einen Beistelltisch und entkorkt die Flasche Blut, bevor er in jedes Glas eine kleine Menge der roten Flüssigkeit gießt.
    Ich schlucke heftig und meine Hände beginnen zu
    zittern. Ich schiebe sie unter die Oberschenkel. Selbst von meinem Platz aus ist der Geruch beinahe überwältigend. Voll, würzig, noch besser als der des frischen Blutes von Cait. Und ich bin vollkommen ausgehungert, da ich seit fast vierundzwanzig Stunden kein Kunstblut mehr getrunken habe. Aber wenn ich jetzt nicht trinke, werden sie mich wirklich für eine Hochstaplerin halten.
    Was soll ich tun? Was soll ich tun?
    Alle Mädchen heben ihr Glas. »Auf Jareth«, sagt
    Katie mit einem verführerischen Lächeln. »Und auf
    die Hoffnung, dass seine Besuche in Zukunft länger und häufiger sein werden.«
    Sie alle trinken. Ich starre auf meinen Weinkelch.
    Nimm nur einen winzigen Schluck, Rayne. Es wird dir nicht schaden.
    Uh. Ich kann es nicht. Ich kann mich einfach nicht dazu überwinden, das Blut einer Monarchin aus dem 18. Jahrhundert zu schlürfen. Ich schlucke abermals und beschließe, meine Karten auf den Tisch zu legen.
    Wer weiß, vielleicht werden sie mich wundersamer—
    weise verstehen und sogar ein gewisses Mitgefühl für mich und meine Blutphobie empfinden. Unwahrscheinlich, aber ich brenne auf einen Drink.
    »Ähm, ihr habt nicht zufällig, ähm, etwas Künstliches oder?«
    »Was?«, fragt Elizabeth nach.
    »Etwas Künstliches?« Mein Gesicht brennt. »Ihr

Weitere Kostenlose Bücher