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Nur ein kleines Bischen

Nur ein kleines Bischen

Titel: Nur ein kleines Bischen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mari Mancusi
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Dir ein dickeres Fell zulegen.
    Du bist viel zu empfindlich.«
    Ich öffne den Mund, um zu antworten, werde aber von dem Sicherheitsposten unterbrochen. Wir haben das Tor erreicht und er fordert uns auf hindurchzutreten.
    Verlassen Sie das Grundstück, kommen Sie nicht
    zurück und all das Gefasel. Er drückt auf einen Knopf und die schmiedeeiserne Monstrosität öffnet sich mit einem Knarren. Wir haben keine Wahl; wir verlassen das Anwesen. Einen Moment später fällt das Tor klirrend hinter uns zu.
    Ich sehe mich um und blinzle durch den Nebel und
    den Regen. Vor uns erstreckt sich der unbefestigte Weg, der uns hierhergeführt hat, scheinbar endlos, ohne dass irgendwo auch nur ein anderes Haus zu sehen wäre. Wir stehen am Ende der Welt.
    »Wohin gehen wir jetzt?«, frage ich zähneklappernd.
    Ich habe mich für das kalte, regnerische Wetter nicht richtig angezogen, so viel steht fest. Und mein ganzes Gepäck befindet sich noch immer bei den Vampiren.
    »Ich habe nicht die leiseste Ahnung.« Jareth dreht sich um und lässt den Blick über die Landschaft wandern.
    »Ich habe dem Limousinenfahrer gesagt, er solle erst morgen zurückkommen, und wir befinden uns meilenweit entfernt von jedweder Zivilisation.«
    »Ich kann ein Taxi rufen . . .« Ich stöbere in meiner Handtasche - einem kleinen Köfferchen - nach meinem Handy. Aber als ich es aufklappe, fällt mir plötzlich ein, dass wir ja nicht in den Staaten sind.
    Und so traurig es ist, Mom hat keinen Grund gesehen, für ihre Teenietochter internationales Roaming frei-zuschalten. Typisch. »Oder auch nicht.« Ich seufze.
    Langsam dämmert mir, dass es vielleicht tatsächlich ein wenig voreilig von mir war, als Gast des englischen Zirkels meinen Pflock zu zücken. Schließ-
    lich würde ich mich lieber mit jedem erdenklichen
    Schimpfnamen belegen lassen, als eine Nacht in der Wildnis der nordenglischen Moore zu verbringen.
    Aber wie sagt man doch gleich, im Nachhinein ist
    man immer klüger und das Pech bleibt mir treu.
    Es regnet jetzt heftiger. Das Wasser scheint aus allen Richtungen gleichzeitig zu kommen und der Wind peitscht mir mein Haar durchs Gesicht. In einem
    verzweifelten Versuch, wieder warm zu werden,
    schlinge ich die Arme um mich, blicke zu Jareth
    hinüber und bete, dass er einen Plan hat.
    Ohne etwas zu sagen, geht Jareth den Sandweg
    entlang, mit langen Schritten, als wolle er mich auf Abstand halten. Nicht, dass ich ihm einen Vorwurf machen würde. Ich wäre auch sauer auf mich.
    Trotzdem, wir stecken zusammen in dieser Sache und Groll wird die Dinge nicht besser machen. Ich mühe mich, ihm zu folgen, und halte den Kopf gesenkt, damit der Regen mich nicht völlig blind macht.
    Einige Minuten später kommen wir zu einer kleinen
    verwitterten Scheune, die einige Meter abseits des Weges steht. Sie ist baufällig und vom Wetter gezeichnet, aber für mich sieht sie in diesem
    Augenblick aus wie ein Fünf-Sterne-Hotel. Jareth gibt mir ein Zeichen, ihm zu folgen, während er eine Tür öffnet und hineingeht.
    Ich blinzle einige Male und meine Augen gewöhnen
    sich langsam an die Dunkelheit, während Jareth die Scheunentür hinter uns schließt und verriegelt. In der Scheune befinden sich einige leere Stallboxen sowie ein Dachboden voll modrig riechendem Heu. An einer Wand stehen einige nicht identifizierbare landwirt-schaftliche Geräte. Ich hoffe, es gibt hier keine Mäuse oder Ratten.
    »Nun, es ist nicht das Ritz, aber es ist trocken«, sagte Jareth achselzuckend. »Das sollte genügen, bis uns morgen früh die Limousine wieder abholt.«
    Er bricht einen Heuballen auseinander und fertigt
    daraus eine Art Bett. Dann schlüpft er aus seiner Jacke und hängt sie an einen der niedrigeren Dachsparren.
    Als Nächstes zieht er sein T-Shirt aus. Gott, er sieht so gut aus ohne Hemd. Solche Waschbrettmuskeln. Ich wünschte, er wäre nicht sauer auf mich. Ich würde
    sofort zu ihm gehen und die Finger über seine
    Muskeln wandern lassen, wenn ich glaubte, damit
    durchzukommen.
    »Hier«, sagt er steif und hält mir das T-Shirt hin. »Es ist erheblicher trockener als das, was du anhast.«
    Er hat recht. Ich war nicht so vorausschauend, einen Mantel anzuziehen, und mein Pullover ist tropfnass.
    »Aber was ist mit dir? Wirst du nicht frieren?«
    Er zuckt die Achseln. »Wenn man erst einmal mehr
    als tausend Jahre ein Vampir war, gewöhnt man sich an unterschiedliche Klimazonen. Besser, du nimmst das Hemd.«
    Ich glaube ihm beinahe. Das heißt, bis ich ihn dabei

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