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Nur ein kleines Bischen

Nur ein kleines Bischen

Titel: Nur ein kleines Bischen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mari Mancusi
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mich.
    »Ich bin froh, dass ich es zu sehen bekomme«,
    erwidere ich und drehe mich um, bereit, ihn zu küssen und Frieden zu schließen. Aber Jareth scheint nicht sehr interessiert zu sein. Er geht an mir vorbei und tritt hinaus in die frische Luft. Dies wird ein langer Tag werden.
    Mir wird klar, dass ich mich zumindest entschuldigen muss. Im Staub kriechen und hoffen, dass er mir verzeihen wird. »Hör mal, das mit gestern Nacht tut mir leid, Jareth. Das war wirklich blöd. Selbst für meine Verhältnisse.«
    »Ja. Das war es tatsächlich«, erwidert er kalt. »Eine Blödheit für die wir wahrscheinlich noch jahrhun-dertelang zahlen werden.«
    Ich runzle die Stirn. Und da dachte ich, er würde
    sagen: »Mach dir keine Gedanken deswegen, es war
    keine große Sache, ich kann nicht umhin, deine
    freimütige Art zu lieben, Raynie-Baby.« Er muss
    wirklich angekotzt sein. Entweder das oder ich habe das Ganze wirklich im großen Stil vermasselt. Na klasse.
    »Also, wie geht es jetzt weiter?«, frage ich und finde mich mit seiner Haltung ab. Welche Wahl habe ich schon?
    »Die Limousine sollte auf uns warten. Wir werden
    zum Zirkel zurückgehen und den Fahrer heranwinken.
    Die Vampire werden fest schlafen und nicht
    bemerken, dass wir wieder da sind.«
    »Und was ist mit unserem Gepäck?«
    »Wir werden sehen, ob der Fahrer die Wache dazu
    überreden kann, es für uns zu holen. Anderenfalls
    werden wir irgendwo haltmachen und einiges kaufen
    müssen.«
    Der Fahrer der Limousine ist leicht zu entdecken und er fragt nicht, warum wir uns außerhalb des Tores befinden und nicht aus der Richtung des Zirkels
    kommen. Oder warum wir vollkommen zerzaust sind
    und stinken und unsere Kleidung und unser Haar mit Heu gespickt ist. Er geht zum Pförtnerhaus und kehrt einige Minuten später mit unseren Taschen zurück.
    Ich öffne den Reißverschluss meiner Reisetasche und schaue nach, um mich davon zu überzeugen, dass noch alles da ist. Ich hatte so was von keine Lust, dieses einmalige, echte trägerlose Pailettentop aus den Siebzigern zu verlieren. Glücklicherweise haben diese Vampire nicht genug Sinn für alternative Mode, um zu verstehen, was für ein wertvolles Kleidungsstück sie hätten beschlagnahmen können.
    Mein Pflock scheint sich dagegen nicht mehr unter
    meinen Siebensachen zu befinden. Klasse. Jetzt werde ich noch einmal ganz von vorn anfangen und mir einen neuen schnitzen müssen.
    »Also, wie werden wir die Bewohner von Appleby
    dazu bringen, uns etwas von dem Lykanerrudel zu
    erzählen?« frage ich, lasse mich in meinen schwarzen Ledersitz sinken und ziehe die Wagentür hinter mir zu. Habe ich schon erwähnt, dass ich es liebe, in Limousinen zu fahren? Mein steifer Rücken von
    meiner Nacht auf dem Scheunenboden fühlt sich
    bereits besser an. »Ich meine, wir können nicht
    einfach in diese Bar gehen und irgendwelche Leute
    fragen, ob sie in letzter Zeit irgendwelche Werwölfe gesehen haben, oder?«
    »Tatsächlich«, antwortet Jareth nachdenklich, »ist das genau das, was wir tun werden.«
    »Was?« Ich starre ihn ungläubig an. »Aber das ist
    idiotisch. Sie werden uns für totale Freaks halten. Sie werden uns aus der Stadt jagen. Selbst wenn sie wirklich wissen, wo das Rudel ist, warum sollten sie zwei Touristen davon erzählen?«
    »Weil wir Touristen mit Vampirgeruch sind.«
    Ah, der Vampirgeruch. Den hatte ich ganz vergessen.
    Jeder Vampir verströmt Pheromone, die uns für
    Menschen des anderen Geschlechts unwiderstehlich
    machen. Natürlich kann das sehr lästig werden,
    nachdem sich der Reiz des Neuen einmal gelegt und
    man ein oder zwei Polizisten dazu überredet hat, einen Strafzettel wegen zu schnellen Fahrens fallen zu lassen. Ich meine, ein Lehrer gibt dir eine Eins in einem Test, weil er sich in dich verliebt hat. Gut. Ein x-beliebiger Typ von der Straße fängt an, dich abzu-lecken. Nicht so gut. Also bringt man uns von Tag eins an bei, den Vampirgeruch zu kontrollieren. Ihn tief nach innen zu verbannen. Und wenn das nicht funktioniert, haben wir diese speziellen Deosprays, die verhindern, dass wir ihn ausschwitzen. Tatsächlich hatte ich, bevor Jareth es gerade erwähnt hat, fast vergessen, dass ich den Vampirgeruch überhaupt besitze.
    »Du bist sehr clever, alter Master«, witzle ich nach Kung-Fu-Manier. »Junger Grashüpfer haben noch viel zu lernen.«
    Jareth lacht, aber sein Lachen klingt gezwungen.
    Warum mache ich mir überhaupt die Mühe? »Wir
    werden Folgendes tun«, sagt er und kommt

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