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Nur ein kleines Bischen

Nur ein kleines Bischen

Titel: Nur ein kleines Bischen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mari Mancusi
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mich entscheide.« Er lächelt selbstgefällig und währenddessen zieht sich sein Gesicht vor meinen Augen in die Länge. Schnurrhaare sprießen aus seiner bis dato glatt rasierten Haut. Reißzähne ragen aus seinem Mund hervor. Die Augen werden schmal und nehmen einen strahlenden Gelbton an. Ich kann nicht glauben, dass er genau hier, genau jetzt seine Gestalt verwandelt. Ich schaue hin, zu fasziniert und entsetzt, um mich abzuwenden. »Ich habe den Orden vor einigen Monaten verlassen«, erklärt Orpheus. »Ich
    hatte es gründlich satt, von Lupine, diesem Bastard, Anweisungen entgegenzunehmen. Ich hielt es für das Beste, mein eigenes Rudel zu gründen. Mir einige Weibchen zu suchen und anzufangen, mich zu paaren.
    Ich werde der große Herrscher und Erzeuger dieses
    neuen, elitären Rudels sein. Und viele Wölfe unter meinem Kommando haben.«
    »Mann, ich habe zu meiner Zeit von einigen
    verrückten Methoden gehört, Bräute aufzureißen, aber lass dir gesagt sein, ich denke, in diesem Zeitalter würden die meisten von uns es vorziehen ...«
    »Ruhe!«, knurrt er. »Du wirst nur sprechen, wenn ich dich anspreche, Weibchen.«
    Ich renne auf den Höhleneingang zu, aber wie zuvor ist er zu schnell für mich. Diesmal packt er mich an den Schultern und presst mich gegen die Höhlenwand.
    Ich schreie vor Schmerz auf, als mein Rücken gegen den massiven Felsen prallt. Orpheus' Gesicht ist nur Zentimeter von meinem entfernt und er ist jetzt zu neunzig Prozent Wolf, obwohl er noch immer auf den Hinterbeinen steht und Kleidung trägt. Er knurrt mich an, und Speichel tropft aus seinem mit Reißzähnen bewehrten Maul. Ich fange an, um Hilfe zu schreien.
    Er lacht, aber es klingt mehr wie ein Heulen. »Brüll, so viel du willst«, sagt er. »Wir sind weit weg von jeder menschlichen Siedlung.«
    Ich schließe den Mund. Er hat natürlich recht. Im
    Augenblick könnte ich genauso gut im Weltraum sein.
    So oder so, niemand kann mich schreien hören.
    »Was willst du von mir?«, frage ich und versuche,
    weiter das taffe Girl zu geben. Soll man nicht genau das tun, wenn man fauchenden Hunden gegenüber-steht? Ihnen zeigen, dass man keine Angst hat, obwohl man sehr, sehr große Angst hat?
    »Ich habe es dir bereits erklärt«, sagt er und bohrt mir die Krallen in die Schultern, »ich will dich als mein Alphaweibchen.Die anderen amerikanischen Mädchen, die ich verwandelt habe, sie haben sich
    als .. als unwürdig erwiesen. Im Gegensatz zu dir. Du bist so schön. Du . ..« Er berührt mit der Nase fast meinen Hals und atmet tief ein. ». . . Du riechst so gut.«
    Ich rieche? Ähm, klar. Verdammt, ich habe vergessen, meinen Vampirgeruch zu unterdrücken, bevor ich ausgegangen bin. Blöd, Rayne, wirklich blöd.
    »Hör mal. Mann - ähm, Wolf«, sage ich. »Du bellst
    den falschen Rock an. Ich bin ein Vampir. Ich kann nicht auch noch ein Werwolf werden.«
    »Ich glaube dir nicht. Wenn du ein Vampir wärest,
    könntest du mich leicht überwältigen. Jeder weiß, dass Vampire viel stärker sind als wir Hunde.«
    »Nun, ich ... ich ...« Seufz. Habe ich schon erwähnt, wie sehr es nervt, ein verkrüppelter Vampir ohne Kräfte zu sein? Und warum, oh warum habe ich nicht eine Pistole voller Silberkugeln eingepackt, bevor ich heute Abend das Hotel verlassen habe? »Ich könnte dich jeden Augenblick überwältigen!«, bluffe ich.
    »Also lässt du mich besser jetzt gehen, solange noch die Chance besteht, dass ich Gnade vor Recht ergehen lasse.«
    In diesem Moment fällt mir ein, dass ich eine der
    Vampirkräfte durchaus besitze. Ich kann telepathische Hilferufe an andere Vampire senden. Wenn ich stark genug sende, wird Jareth mich vielleicht hören können. Hoffentlich ist er nicht zu sauer auf mich, um zumindest zu meiner Rettung zu eilen.
    Ich greife in mich hinein und balle so viel Macht und Energie wie möglich zusammen, dann sende ich den lautesten mentalen Hilfeschrei aus, den ich zuwege bringen kann. Ich bin mir nicht ganz sicher, was ich sagen soll, aber ich gebe so viele Informationen wie möglich. Hoffentlich reicht es aus, damit er mich findet.
    Während ich mir innerlich die Seele aus dem Leib
    brülle, macht Orpheus sich daran, mich äußerlich zu fesseln, wobei er mir Hände und Füße mit einem Stück Seil verschnürt. Dann setzt er mich vor die
    Höhle und sammelt Holz für ein Feuer. »Ich habe uns ein schönes Kaninchen getötet, mein Liebling«, sagt er, nachdem er die Flammen angefacht hat. Er greift in eine Holzschachtel und

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