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Nur ein Kuss von dir

Nur ein Kuss von dir

Titel: Nur ein Kuss von dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. C. Ransom
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Tagen roch die Luft im Haus muffig und abgestanden. Ich brachte meine Reisetasche nach oben und blickte hoffnungsvoll in den Spiegel, doch hinter mir war nichts von Callum zu sehen. Ich musste einen ruhigen Ort finden, um die Sache ins Reine zu bringen. Ich musste das einfach machen! Plötzlich hatte ich eine Eingebung. Ich sprang vom Bett auf und rannte nach unten.
    »Mum, brauchen wir Milch?«
    Mum blickte mich überrascht an. »Na, ich denke schon. Ist mit dir alles in Ordnung, Alex? Du warst auf der Heimfahrt so still.«
    »Mir … äh … war im Auto ein bisschen übel, das ist alles. Jetzt hab ich Lust auf eine Tasse Kaffee mit original britischer Milch. Ich flitze mal zum Laden und hol welche.« Und ehe sie noch etwas sagen konnte, schnappte ich mir meine Tasche und war aus der Tür. Schnell steckte ich mir den Kopfhörer ins Ohr und zückte den kleinen Spiegel.
    »Callum? Bist du da? Bitte, ich muss mit dir reden!«
    Ich ging schnell, aber nicht so schnell, dass er nicht hätte nachkommen können, und immer noch war da nichts. Sobald ich den kleinen Spielplatz erreichte, nahm ich die nächste Bank in Beschlag. Bereits beim Hinsetzen benutzte ich den kleinen Spiegel, um mich umzublicken. Es war nichts von ihm zu sehen.
    »Callum! Bitte komm doch und rede mit mir. Du hast das total verkehrt verstanden! Lass es mich doch erklären!«
    Ich wartete einen Moment, doch das Prickeln im Arm stellte sich nicht ein. Ich wusste, dass er mich hören konnte, wo auch immer er war, und langsam überkam mich Verzweiflung.
    »Hör mich doch zumindest in Ruhe an, und wenn du dann gehen willst, kann ich das verstehen.« Ich konnte es selbst nicht fassen, dass ich das tatsächlich sagte. »Aber hör mir bitte zuerst zu.«
    Wieder schaute ich mich mit dem Spiegel um und zuckte plötzlich zusammen. Callum stand direkt hinter mir, doch seine Kapuze verdeckte sein Gesicht. Er machte keinerlei Anstalten, unsere Amulette zusammenzubringen.
    »Ich weiß nicht, wie viel du gehört hast, aber du musst mir glauben, wenn ich sage, dass nichts passiert ist. Ganz im Ernst und ehrlich. Max ist ein Freund der Familie, eigentlich mehr ein Freund von Josh, und unsere Familien haben sich in Spanien getroffen. Deshalb haben wir einige Zeit miteinander verbracht, einfach nur als Freunde. Mir war klar, dass er gerne mehr als das gehabt hätte, aber ich hab ihn nicht ermutigt, ehrlich. Er weiß, dass ich einen richtigen Freund hab, doch er glaubt, du lebst in Venezuela. Das hat er gemeint, als er gesagt hat, du solltest besser ganz bald herkommen.« Ich ließ den Spiegel sinken und streckte ihm mein Handgelenk hin. »Ich liebe dich, Callum. Und ich hab dich ganz schrecklich vermisst. Bitte komm doch her!«
    Einen Augenblick saß ich schweigend da und hielt den Atem an. Was würde ich machen, wenn er einfach fortging und ich ihn nie wiedersehen würde? Schon einmal hatte ich den Schmerz gespürt, ihn zu verlieren, und das konnte ich wirklich nicht noch mal durchstehen.
    Nach einer Reihe qualvoller Sekunden war plötzlich das vertraute Prickeln da, und ich atmete erleichtert aus. »Danke«, flüsterte ich. »Es war ein schrecklicher Fehler, wirklich.«
    »Bist du ganz sicher, Alex?« Callums Stimme war ruppig. »Ich hab den Blick in den Augen des Kerls gesehen. Er hat nicht gedacht, dass es ein Fehler war.«
    »Ich kann nichts an dem ändern, was er denkt. Ich kann nur beteuern, dass ich ihn nicht ermutigt hab und dass er weiß, dass ich zu dir gehöre.« Es war ein Brummeln zu hören, und dann war es kurz still. Ich traute mich nicht, den Spiegel zu heben und ihn anzublicken. Ich wollte nicht den Zorn in seinem Gesicht sehen, Zorn, den ich verursacht hatte. »Zweimal hab ich schon gedacht, ich hätte dich verloren, Callum. Weißt du noch? Tu mir das nicht noch einmal an. Ich könnte das nicht ertragen.«
    Plötzlich nahm ich einen ganz leichten Druck auf meine Wange wahr, die allerleichteste Berührung, als würde ich mit einer Feder gestreichelt. »Ich könnte das auch nicht ertragen«, sagte er mit einem solchen Schmerz in der Stimme, dass ich zusammenzuckte. Er war nicht zornig, doch ich hatte ihn schwer verletzt. Langsam hob ich den Spiegel, und er kam hinter mir in Sicht. Sein schönes Gesicht war von Kummer gezeichnet so wie damals, als ich ihn in der Krypta von St. Paul’s direkt unter der Kuppel gesehen hatte.
    »Bitte glaube mir: Max bedeutet mir nichts. Gar nichts! Ich hab mich so danach gesehnt, dich wieder zu treffen und mit dir zu

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