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Nur ein Kuss von dir

Nur ein Kuss von dir

Titel: Nur ein Kuss von dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. C. Ransom
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»Rob kniete auf dem Boden. Lukas stand vor ihm. Ich hatte mir gerade das Amulett übergestreift, nachdem es Rob sich vom Handgelenk gerissen hatte. Lucas streckte die Hand aus, und Rob wurde plötzlich ganz starr.« Ich fröstelte, obwohl es so ein warmer Sommertag war.
    »Mach weiter«, ermunterte Callum mich leise.
    »Ich bin dazwischengegangen, soweit ich das in den verspiegelten Scheiben des Gebäudes überhaupt sehen konnte. Ich schob mein Amulett in das von Lucas und stieß zu, genau so, wie ich das eben gemacht hab.«
    »Also haben eure Amulette denselben Raum eingenommen?«
    »Ja. Oh, glaubst du, daran liegt es?«
    »Das könnte gut sein. Hier oben bin ich für dich und dein Amulett massiv, daher können wir die Amulette nur aneinander halten. Als du Lucas angegriffen hast, waren eure Amulette ebenso verbunden wie unsere, wenn wir sonst miteinander sprechen. Ich wette, dass sie denselben Raum einnehmen müssen.«
    »Ja, bestimmt ist es so! Dann hätte unser Plan überall funktioniert, nur nicht hier oben.«
    »Ich vermute. Pech, was?« Er drückte mich einen Moment fest an sich, beugte sich nieder und küsste meine Wange. »Können wir es unten noch einmal probieren?«
    Ich bewegte die Finger. »Ich fühle mich gut. Es scheint mich wirklich überhaupt nicht anzustrengen.« Ich blickte auf die Themse weit unten. »Es ist vielleicht sogar besser, wir machen es am Flussufer, da kann ich Alarm schlagen, sobald du im Wasser auftauchst. Es war blöd von mir, dass ich daran nicht früher gedacht hab.«
    »Also gut. Gehen wir?«
    »Warum nicht.« Ich schaute mich rasch auf der Galerie um. Im Augenblick waren wir allein. »Küss mich, Callum, schnell!«
    Er muste nicht zweimal gebeten werden, drehte mich um und drückte mich fest an seine Brust. Seine weichen Lippen fanden meine, und einen Moment lang versank ich in seiner Berührung und darin, wie er schmeckte und roch. Sein Mund wurde drängender, und ich musste einfach darauf antworten. Plötzlich brach er schwer atmend ab.
    »Ich muss da drüben bei dir sein«, sagte er mit heiserer Stimme. »Komm, gehen wir und bringen wir es hinter uns.« Er drückte mich noch einmal fest an sich, dann löste er seine Umarmung, nahm meine Hand und zog mich zum Ausgang.
    Ich lachte und hielt seine Hand fest, während wir schon durch die schmale Tür gingen. Sofort wurden seine Finger lockerer, und beim Abstieg gab es für mich bald nichts mehr zu halten. Doch nun hatten unsere Pläne eine neue und aufregende Dringlichkeit. Ich eilte die tückischen Stufen so schnell nach unten, wie ich mich traute, während ich auf meinen Lippen noch immer seinen Kuss zu spüren glaubte.
    Wir waren schon fast unten angekommen, als wir an einer Gruppe halb durchscheinender und ziemlich aufgeregter Gestalten vorbeikamen. Ich konnte Umhänge wirbeln sehen, und plötzlich hielt Callum an.
    »Was ist los? Wer ist da?«, rief ich, als ich ihn auf einmal heftig mit jemandem reden sah.
    »Es ist Matthew. Warte bitte einen Augenblick.«
    Das Prickeln verschwand aus meinem Arm, als er und Matthew weitersprachen. Matthew erklärte irgendetwas, und was immer er auch sagen mochte, eine gute Nachricht schien es nicht zu sein.
    Ich seufzte. Langsam war ich daran gewöhnt, dass in der Kathedrale die Dinge nicht so gut für mich liefen. Ich ließ sie alleine und trat durch die Tür ins helle Sonnenlicht der Steingalerie. Schnell schaute ich mich um, doch die eigenartige Pastorin war glücklicherweise nicht in der Nähe. Also ging ich zur Brüstung, wo ich die Aussicht bewundern und bequem in mein Handy sprechen konnte, wenn Callum zurückkam.
    Nach kurzer Zeit war er wieder bei mir. Trotz des hellen Lichts konnte ich sehen, dass sein Gesicht aschfahl war.
    »Was ist? Was ist passiert?«
    Seine Stimme war drängend. »Matthew sagt, dass es da etwas gibt, das du sehen musst, bevor es entfernt wird. Bitte komm, wir müssen uns beeilen.«
    »Gut, ich komme, aber warum erzählst du es mir nicht unterwegs?«
    »Es ist gleich hier.« Wir hatten die eigenartige Fiberglashütte um den oberen Eingang der Treppe erreicht. Innen war eine Bank, auf der normalerweise ein Wachmann oder Führer saß. Sie war aus Plastik und absolut nichts Besonderes.
    »Was soll ich mir ansehen?«, fragte ich verwirrt.
    Plötzlich tauchte Matthew an meiner anderen Seite auf, ging schnell zu der Bank und zeigte auf einen kleinen Stapel mit Zeitungen und Zeitschriften. Ganz oben lag eine ziemlich zerfledderte aufgefaltete Ausgabe des
Evening

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