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Nur ein Kuss von dir

Nur ein Kuss von dir

Titel: Nur ein Kuss von dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. C. Ransom
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ehrlich leid wegen all dem«, sagte er voller Gefühl. Diesmal konnte ich richtig spüren, wie er meine Haare küsste, und nahm nicht wie sonst oft nur den Hauch einer Berührung wahr. Ich musste mich sehr zusammennehmen, um mich nicht einfach herumzuwerfen und ihn ordentlich zu küssen. »Ich hab dich einfach so sehr vermisst. Ich glaube, ich war eifersüchtig.«
    »Wirklich, du brauchst dich nicht zu entschuldigen. Wir sind jetzt hier, nur das zählt und nichts sonst.« Seine Hand strich mir über Haare und Rücken. »Richtig ärgerlich ist nur, dass der Mann für die Instandsetzungsarbeiten nicht da ist. Ich weiß nicht, wie viel von all dem hier ich noch aushalten kann.«
    »Weißt du«, murmelte er, während er meinen Hals vom Ohr bis zur Schulter entlangküsste, »im Moment bist du mir total ausgeliefert. Ich glaube, das gefällt mir!« Er streichelte weiter meinen Arm, während ich große Mühe hatte, mich nicht allzu dicht an ihn zu schmiegen.
    »Du bist unmöglich!« Ich lachte und war erleichtert, wie schnell sich seine düstere Stimmung verflüchtigt hatte, nur weil wir hier oben waren.
    Eine Weile saßen wir so da, dann stand ich auf und stellte mich ans Geländer. Callum war dicht hinter mir. Es war nicht dasselbe, wie ihn richtig zu umarmen, aber er konnte mich ganz fest halten, und ich konnte seine Arme berühren und seine Hände küssen, wenn nicht gerade jemand in der Nähe war. Die Themse glitzerte unter uns im Sonnenlicht. Ich blickte, ohne etwas zu sehen, über das Panorama von London und dachte an meinen Plan. Ich wusste, dass ich ihn retten konnte, und zwar jederzeit. Innerhalb weniger Augenblicke konnte er sich in einen Funkenregen verwandeln, und noch an diesem Abend könnten wir richtig zusammen sein. Also worauf warteten wir noch?
    »Du bist so still geworden«, sagte Callum. »Was beschäftigt dich?«
    »Du könntest heute Abend hier an meiner Seite sein, Callum. Du musst nur ein Wort sagen.«
    Er seufzte schwer. »Ich weiß. Seit gestern habe ich an kaum etwas anderes gedacht.« Seine langen Finger strichen über das geflochtene Silber an meinem Handgelenk. »Und ich bin zu einem Entschluss gekommen. Du scheinst wirklich davon überzeugt, dass es funktioniert. Und wenn es das tut, dann bin ich richtig bei dir. Wenn es nicht funktioniert, bin ich tot. Aber so wie jetzt kann ich nicht weiterleben. Ich liebe dich zu sehr, um die ganze Zeit so weit weg von dir zu sein. Angesichts dieser beiden Möglichkeiten möchte ich es versuchen.«
    Ich drehte mich um und schaute ihn an, beachtete die seltsamen Blicke der Touristen gar nicht. Seine Augen waren dunkel und weich, und bei jeder Bewegung blitzten die goldenen Flecken auf. »Bist du dir ganz sicher? Wenn wir es jetzt machen, gibt es kein Zurück.« Ich unterbrach mich, als ich genau spürte, dass jemand mithörte. Ich nahm mein Handy und warf dem einen Pärchen, das eindeutig absichtlich zu dicht um uns herumschlich, einen bösen Blick zu.
    »Ich bin mir sicher. Und danach kannst du dasselbe doch sicher auch für Olivia und die anderen tun?«
    »Warum nicht. Es scheint mich überhaupt nicht anzustrengen.«
    »Dann ist es an der Zeit, es zu riskieren«, sagte er entschieden. »In meinem jetzigen Zustand kannst du doch eigentlich gar nichts mit mir anfangen. Stimmt’s?«
    »Hier oben, wo ich dich richtig sehen kann, ist diese Frage viel schwerer zu beantworten.« Ich hob seine Hand und legte sie gegen meine Wange, spürte seine Wärme und Stärke. »Zu Hause, wo du körperlos bist, na, da ist es einfacher. Hier bist du ja schon so real wie ich.«
    Einen Moment lang drückte er mich noch fester an sich. »Ich finde, wir sollten es tun«, flüsterte er und strich mir mit der Hand über den Arm. »Und ich finde, wir sollten es jetzt machen.«
    Es war Zeit. Ich hatte erwartet, dass ich nun in Panik geraten würde, Angst bekam, ob ich es schaffte, doch ich blieb seltsamerweise ganz ruhig. Ich war mir ganz sicher, dass ich ihn nicht umbringen würde und wir den Rest unseres Lebens zusammen vor uns hätten. Ich schaute mich um. Er beobachtete mich genau und runzelte leicht die Stirn.
    Ich flippte fast aus bei der Vorstellung, einfach nur dazusitzen, zu lesen, den Kopf an seine Brust gelehnt, zusammen zu essen und endlich die Möglichkeit zu haben, Hand in Hand mit ihm den Strand entlangzulaufen. Ich wusste, was ich zu tun hatte.
    »Es ist eine große Entscheidung«, flüsterte ich zurück, und für einen Augenblick meinte ich einen Schatten über

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