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Nur ein Kuss von dir

Nur ein Kuss von dir

Titel: Nur ein Kuss von dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. C. Ransom
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bin ja froh, dass du’s so wichtig hast. In Ordnung, für dich komme ich auch um zehn. Bis morgen.«
    »Ja, bis dann, Rob.«
    Er würde unerträglich werden, doch ich brauchte die Information, und er würde sehr viel leichter damit rausrücken, wenn er glaubte, er hätte eine Chance. Der Gedanke daran, mit ihm zusammensitzen zu müssen, bereitete mir Gänsehaut. Als er versucht hatte, das Amulett zu verkaufen, hatte er gezeigt, wie oberflächlich und berechnend er war. Es tat mir überhaupt nicht leid, dass er sein Gedächtnis für diese paar Wochen verloren hatte. Ich hatte auch keinerlei Gewissensbisse, ihn einfach nur zu benutzen. Niemand verdiente es mehr als er.
     
    Der Abend blieb ruhig. Josh und Max waren zusammen losgezogen, und meine Mum, neugierig wie immer, wollte wissen, warum ich nicht mit ihnen gegangen war.
    »In Spanien hat es so gewirkt, als würdet ihr beide prima miteinander auskommen«, fing sie an, als wir zusammen die Spülmaschine einräumten, bevor wir ins Bett gehen wollten. »Warum wolltest du jetzt nicht mit den beiden in den Pub gehen?«
    »Ich hatte keine Lust, das ist alles.«
    »Ich meine, es ist doch ziemlich klar, dass Max auf dich steht.«
    »Ach, Mum, hör doch bitte auf! Ich möchte darüber nicht reden.«
    »Aber er scheint doch so ein netter Kerl zu sein.«
    »Er ist ein ›netter Kerl‹, Mum, und genau deshalb möchte ich ihn nicht ermutigen. Das wäre nicht anständig.«
    »Ist er nicht dein Typ?«, drängelte sie weiter.
    »Nein, nicht mein Typ.« Ich drehte mich um, nahm einen Stapel Teller und hoffte, dass die Diskussion damit beendet wäre, doch sie war noch nicht fertig.
    »Wenn das so ist, verziehst du dich besser. Max bleibt über Nacht hier, und sie kommen sicher bald zurück.«
    Ich blieb ruckartig stehen, und das Geschirr, das ich in den Händen hielt, klapperte. »Oh, dann stelle ich das grad noch rein und mach den Abflug.«
    Mum nahm mir die Teller aus der Hand. »Geh lieber jetzt, bevor du sie noch fallen lässt. Ich mache das hier fertig. Was hast du morgen vor?«
    »Ich treffe mich mit ein paar Leuten in Hampton Hill. Ich nehme gleich den frühen Zug. Da schlafen die beiden bestimmt noch tief. Gute Nacht.«
    »Gute Nacht, mein Schatz«, murmelte sie und kümmerte sich wieder um die Spülmaschine. Ich ging nach oben.
    Gerade noch rechtzeitig. Wenig später hörte ich Max und Josh unten in der Küche lachen. Eigentlich hätte ich mich am liebsten zu ihnen gesetzt. Aber das ging nun mal nicht. Als es sich so anhörte, als wären sie ins Gespräch vertieft, schlich ich ins Badezimmer, und als ich es unentdeckt zurück in mein Zimmer geschafft hatte, seufzte ich erleichtert. Gerade war ich ins Bett geschlüpft, als jemand an meine Tür klopfte.
    Ich überlegte noch, ob ich nicht reagieren und hoffen sollte, derjenige ginge wieder, oder antworten und herausfinden, wer es war, als die Tür langsam aufging. Max würde doch sicher nicht einfach so in mein Zimmer kommen? Ich hielt die Luft an. Schließlich wurde die Silhouette in der Tür etwas deutlicher.
    »Josh«, fauchte ich. »Was zum Teufel machst du da?«
    »Oh, tut mir leid, ich wollte dich nicht wecken. Ich brauche den Futon für Max. Die Luftmatratze hat ein Loch.«
    »Was? Oh, in Ordnung. Schmeiß einfach das ganze Zeug da drüben auf den Boden.« Es gab jede Menge Gestolper und Gefluche, als Josh versuchte, den Futon von seinem Gestell zu ziehen. Schließlich stieg ich aus dem Bett, um ihm zu helfen.
    »Hier, so geht das«, sagte ich giftig, als ich ihn mit Leichtigkeit frei bekam.
    Er raffte den Futon zusammen und versuchte, sich durch mein winziges Zimmer zu schlängeln, ohne allzu viel umzustoßen. Ich machte Josh die Tür auf, damit er ohne Probleme rausgehen konnte, als Max gerade die Treppe hochkam.
    »Hallo, Alex, tut mir leid, wenn wir dich geweckt haben. Sehen wir uns vielleicht noch morgen früh?«
    »Äh, ja, vielleicht«, stammelte ich. »Schlaft gut.« Schnell trat ich wieder ins Dunkle zurück, da mir plötzlich bewusst wurde, dass ich nur meinen knappen Sommerschlafanzug anhatte. So schnell wie möglich machte ich hinter Josh die Tür zu, sprang zurück ins Bett und knipste das Licht aus. Doch jetzt konnte ich nicht schlafen, und so nahm ich deutlich die Schritte wahr, die zehn Minuten später vor meiner Tür anhielten. Atemlos lauschte ich auf das Knarren der alten Dielenbretter, als sich die Schritte schließlich weiter zum Badezimmer bewegten.
     
    Ich hatte den Wecker ziemlich früh

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