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Nur ein Liebestraum am Mittelmeer

Nur ein Liebestraum am Mittelmeer

Titel: Nur ein Liebestraum am Mittelmeer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Winters
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Wenn Paul hier eintrifft, werde ich das Hausmädchen bitten, dich zu informieren.“
    Laura legte den Skizzenblock aus der Hand, als sie ein Auto vorfahren hörte, und lief zur Haustür. Chantelle war tatsächlich mit ins Krankenhaus gefahren.
    Mit Pierre zusammen trug Guy sie im Rollstuhl die Stufen zur Villa herauf und eilte dann zurück, um seinem Sohn zu helfen. Pauls linkes Hosenbein war aufgeschnitten, und ein weißer Verband schimmerte darunter hervor.
    „Hallo, Paul!“, rief Laura und konzentrierte sich bewusst auf den Jungen. Es war ein kleines Wunder, dass Chantelle das Haus verlassen hatte, doch es war sicher klüger, nichts dazu zu sagen. „Vielleicht hätten wir dich besser zur Tour de France mitnehmen sollen.“
    Der Zwölfjährige lächelte matt. „Wie war es?“
    „Nicht annähernd so aufregend wie das Geschehen hier. Ist dein Fahrrad kaputt?“
    „Ja.“
    „Das tut mir leid. Aber ein Rad kann man ersetzen im Gegensatz zu dir.“
    „Wirst du bei mir Krankenschwester spielen?“
    Lächelnd küsste sie ihn auf die Wange. „Ich bestehe darauf.“ Sie blickte Guy an, der ihr zuzwinkerte. So glücklich hatte sie ihn in diesen Tagen noch nie gesehen.
    Chantelle durchquerte mit dem Rollstuhl die Eingangshalle. „Wir sind froh und dankbar, dass wir dich in einem Stück mit nach Hause nehmen konnten, mon fils . Bringen wir dich in dein Zimmer.“
    „Muss ich echt ins Bett, Maman? Ich würde mich viel lieber in einen Liegestuhl auf der Terrasse legen.“
    „Ist es dir dort nicht zu warm?“
    „Ich spanne ihm den Sonnenschirm auf“, bot Laura an, und sie gingen durchs Esszimmer nach draußen.
    „Ist dir von den Spritzen übel geworden?“, erkundigte sich Chantelle und betrachtete Paul zärtlich, während er sich hinsetzte.
    „Nein, ich habe einen Bärenhunger.“
    „Du hast einen Pferdemagen – wie dein Onkel.“
    „Habe ich richtig gehört, dass man von mir geredet hat?“
    Raoul kam vom Garten her auf die Terrasse. Offenbar war er schwimmen gewesen. Er trug eine Badehose, Wasser tropfte aus seinen Haaren und rann über den gebräunten Oberkörper. Bei seinem Anblick wurde es Laura heiß, und sie schloss für einen Moment die Augen.
    „Allem Anschein nach wirst du das Ganze überleben.“ Er zerzauste seinem Neffen die Haare. „Mach so etwas bloß nie wieder.“
    „Es war nicht meine Schuld.“
    Guy kam mit einem Glas Limonade nach draußen und reichte es seinem Sohn. „Trink nicht zu schnell.“
    „Nein, tue ich nicht.“
    „Ich spreche kurz mit dem Koch und bin gleich wieder zurück.“ Chantelle fuhr ins Haus, während Paul sich erkundigte, wer die Touretappe gewonnen habe.
    „Ein Holländer“, antwortete Raoul, als er sich wie Guy und Laura einen Stuhl heranzog, um sich in Pauls Nähe niederzulassen. „Gefolgt von zwei Spaniern. Leider war kein Franzose unter den ersten drei.“
    „So ein Mist!“
    „Und auch kein Amerikaner“, warf Laura ein.
    In der nächsten halben Stunde drehte sich die Unterhaltung um die Tour de France. Dann zogen sich Guy und Raoul ins Arbeitszimmer zurück, um Geschäftliches zu besprechen, und Laura, Chantelle und Paul vergnügten sich bei einem Kartenspiel.
    Nach dem gemeinsamen Abendessen überredete Guy seinen Sohn, sich schlafen zu legen. Wenn Paul wolle, dürfe er morgen ein paar Freunde einladen und mit ihnen den Tag am Pool verbringen.
    Als sich Raoul schließlich ebenfalls verabschiedete und in seine Villa verschwand, fühlte sich Laura plötzlich sehr einsam. Sein Eingeständnis, dass er sie hatte überprüfen lassen, war entsetzlich schmerzhaft gewesen. Aber seine Sorge, Ted könne sie misshandelt haben, hatte wie Balsam auf ihre Seele gewirkt und diese wieder geheilt.
    Am liebsten wäre sie ihm gefolgt, um noch mit ihm plaudern zu können. Bislang hatte sie sein Haus noch nicht betreten, und er würde sie wohl auch nicht dazu einladen. Ob er während seiner Ehe dort gewohnt hatte, wusste sie nicht. Doch würde sie nur zu gern ein wenig darüber erfahren, was er tat, wenn er nicht mit seiner Familie zusammen war.
    Ein Mann wie er lebte bestimmt nicht wie ein Mönch. Allerdings hätte er für eine Freundin in den letzten Tagen kaum Zeit gehabt, da er es sich ja zur Aufgabe gemacht hatte, sie im Auge zu behalten. Und gestern Abend im Auberge hätte sie beinahe mit ihm geschlafen.
    Nach einer schlechten Nacht zog sich Raoul die Badehose an. Er hatte einen Plan entwickelt, wie er Laura wenigstens für ein paar Stunden für sich haben könnte.

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