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Nur ein Liebestraum am Mittelmeer

Nur ein Liebestraum am Mittelmeer

Titel: Nur ein Liebestraum am Mittelmeer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Winters
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zu hören, während er gleichzeitig mit dem Gameboy spielte.
    Raoul widmete sich dem Frühstück und blätterte dabei das Album durch. Immer wieder kehrte er zu der Seite zurück, deren Bilder eine Geschichte offenbarten, von der er nichts geahnt hatte. Laura wartete, bis er das letzte Brötchen gegessen hatte, und trug das Tablett dann ins Haus zurück.
    „Warum hast du mir nichts gesagt?“, fragte er, als sie zurückkehrte, und sie runzelte die Stirn, während sie nachdachte.
    „Ich glaube, ich habe einfach angenommen, du würdest es wissen. Erinnerst du dich nicht an ihre lange Reise?“
    „Doch, sicher. Nur habe ich sie nicht mit dir in Verbindung gebracht.“
    „Vermutlich sind Guy und Chantelle nicht auf die Idee gekommen, es dir gegenüber zu erwähnen. Außerdem ist es letztlich egal, oder?“
    Raoul sprang auf. „Das ist es nicht, wie dir verdammt klar ist. Ich dachte, du wärst ihnen fremd.“
    „Was ich im Grunde auch bin, denn die Begegnung liegt jetzt elf Jahre zurück. Du hast alles Recht der Welt, deine Lieben beschützen zu wollen, Raoul. Hast du Chantelle und Guy von deinem Misstrauen mir gegenüber erzählt?“
    „Nein.“ Er hatte seine Verdächtigungen für sich behalten und zugelassen, dass sie seine Meinung über Laura beeinflussten.
    „Dein Pech. Du hättest dir einigen Kummer ersparen können.“
    „Laura.“ Seine Stimme klang rau. Er hatte ihr unerhörte Dinge an den Kopf geworfen. „Wie ich schon zu Paul gesagt habe, möchte ich euch beide mit aufs Boot zu nehmen. Giles kann gern mit von der Partie sein, wenn er will.“ Tief atmete er ein. „Ich möchte, dass wir beide noch einmal von vorne anfangen.“
    „Keine Duelle mehr im Morgengrauen?“
    „Weder mit Pistolen noch mit Schwertern oder Degen. Ich komme völlig unbewaffnet.“
    Laura zog eine Braue hoch. „Raoul Laroche unbewaffnet?“
    Er hob die Hände, und sie lächelte matt.
    „Du schaust in etwa so unschuldig aus wie Vercingetorix vor Gergovia. Aber es könnte der Mühe wert sein.“
    Raoul lachte schallend. „Ich wusste gar nicht, dass du in der gallischen Geschichte so bewandert bist.“
    „Chantelle ist ein großer Fan dieses heldenmütigen Stammesfürsten der Averner.“
    Sein Blut pulste schneller in den Adern. „Sollten dir noch andere Bedingungen vorschweben, werde ich mein Bestes tun, sie zu erfüllen.“
    Ihre Blicke ruhten ineinander. „Ich möchte, dass du einen Tag lang keine Brille aufsetzt.“
    „Ich trage nie eine. Meine Augen sind völlig in Ordnung.“
    „Ich rede von der Brille vor deinem inneren Auge. Es könnte dir gefallen, was du ohne sie siehst.“
    Wenn es ihm noch besser gefiel als das, was er momentan sah, war er endgültig verloren.
    Am Nachmittag kam Laura mit zwei Gläsern Orangensaft für die Jungen aus der Kombüse der Jacht an Deck zurück. „Ist es okay für euch, wenn Raoul und ich eine Runde schwimmen? Natürlich bleiben wir ganz in der Nähe.“ Sie verstellte den Sonnenschirm, damit Paul weiterhin im Schatten lag. Auch vergewisserte sie sich, dass sein lädiertes Bein vorschriftsmäßig gelagert war.
    Kurz schaute er von seinem Gameboy auf und nickte.
    „Dann bis gleich.“
    „Ciao“, erwiderten die Jungen wie aus einem Mund.
    Laura ging nach hinten, wo Raoul bereits an der Treppe auf sie wartete. Er hatte den ganzen Tag an Bord den perfekten Gastgeber gespielt. Jetzt waren sie zum ersten Mal allein.
    „Die Italiener haben zweifellos das tollste Wort der Welt erfunden“, erklärte sie, während sie das Strandkleid auszog.
    „Du meinst ‚ciao‘?“
    „Ja. Man kann eine ganze Unterhaltung damit bestreiten. Hallo … auf Wiedersehen … und im Englischen klingt es wie ‚chow‘, was salopp ausgedrückt so viel wie ‚Essen‘ heißt.“
    Raoul lachte. „Das Mittagessen war übrigens große Klasse.“
    „Dir haben die Hamburger mit Pommes frites also wirklich geschmeckt? Du hast es nicht nur vorgetäuscht?“
    „Würde ich so etwas tun?“
    Laura wollte schon Ja sagen, erinnerte sich dann aber an den Pakt, den sie geschlossen hatten. „Das freut mich.“
    Er honorierte ihren Akt der Selbstbeherrschung mit einem Lächeln, das ihr Herz erwärmte. „Bist du so weit?“
    Die Jacht ankerte ein paar Seemeilen vor Cap Ferrat. Das blau glitzernde Meer war ruhig und bot ideale Bedingungen zum Schwimmen. „Seit meiner Ankunft wollte ich das schon machen“, antwortete Laura, während sie die Leiter hinunterkletterte. Nachdem sie sich kurz abgekühlt hatte, stürzte sie

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