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Nur ein Märchen?: Gratisaktion bis 15.10.2013!

Nur ein Märchen?: Gratisaktion bis 15.10.2013!

Titel: Nur ein Märchen?: Gratisaktion bis 15.10.2013! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucie Tourmalin
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ich: Er findet verhandeln nicht gut.
    Unvermittelt werde ich nach hinten gerissen. Er anscheinend auch. Bevor ich richtig merke, was gerade passiert, liege ich auf dem Boden, rücklings, auf Wiesenthal, der mich noch immer fest umklammert hält, aber nur mit einem Arm. Mit dem anderen scheint er jemanden abzuwehren, den ich aber aus meinem komischen Blickwinkel nicht sehen kann. Es entsteht ein ziemliches Gerangel und ich nutze die Gelegenheit, um mich aus seinem Griff zu winden. Ich richte mich halb auf und drehe mich dabei nach hinten um, um zu sehen, was da los ist, und blicke direkt in das Gesicht von – Florian!
    Der reißt gerade die Augen weit auf, sein Gesicht ist schmerzverzerrt, denn Wiesenthal reißt ihn brutal an den Haaren nach hinten. Florian wehrt sich, schlägt und tritt gut gezielt auf Wiesenthal ein, aber der gibt nicht kampflos auf und verteidigt sich nach Kräften. Und die scheinen wirklich übermenschlich zu sein, denn obwohl er schon blutüberströmt ist, geht er wie von Sinnen auf Florian los.
    Ich muss Florian helfen, alleine wird er mit dem Wahnsinnigen nicht fertig. Mein Blick fällt auf die am Boden liegende Pistole. Ich schnappe sie mir, ziele, doch ich habe Angst abzudrücken, denn ich könnte Florian treffen. Außerdem weiß ich gar nicht, wie man sie bedient. Muss eine Pistole nicht entsichert werden?
    Wiesenthal nutzt diesen Moment des Zögerns und reißt mir die Waffe aus der Hand. Wie erstarrt bleibe ich stehen, das kann doch nicht wahr sein! Im gleichen Moment kommen von allen Seiten bewaffnete Polizisten in schwerer Schutzausrüstung angerannt. Wo waren die denn die ganze Zeit? Vor einer gefühlten Ewigkeit haben sie ihre Anwesenheit verkündet, warum kommen sie also jetzt erst angerannt, wo der Falsche wieder im Besitz der Pistole ist?
    „ Waffe weg!“, brüllt der, der am nächsten an uns dran ist. Wiesenthal grinst mich an – und drückt ab.
     

    Im selben Moment, in dem der Schuss ertönt, bricht Wiesenthal zusammen. Nur Sekundenbruchteile später stürzen sich mehrere Polizisten auf ihn und machen ihn absolut bewegungsunfähig – falls er das nicht sowieso schon ist.
    Wie in Zeitlupe hebe ich die Hände vor mein Gesicht, drehe sie nach allen Seiten, betaste mein Gesicht, meinen Oberkörper, meine Beine. Wo ist meine Verletzung? Ich spüre gar keine Schmerzen!
    Ich habe einmal gelesen, dass man in dem Moment, in dem man stirbt, keine Schmerzen mehr hat. Ist es das also? Sterbe ich gerade? Aber wo hat mich die Kugel erwischt, ich finde keine Wunde!
    Wiesenthal hat mir aus einem halben Meter Entfernung ins Gesicht geschossen, ich habe direkt in den Lauf der Pistole gesehen, er hätte mich genau zwischen die Augen treffen müssen.
    Wieder taste ich mein Gesicht ab – keine Wunde, kein Blut, keine Schmerzen. Fassungslos sehe ich meine Hände an. Ich habe doch gesehen, wie er abgedrückt hat!
    Dann wird alles schwarz um mich herum und ich bekomme noch gerade so mit, dass der Fußboden auf mich zurast.
     

    Als ich wieder zu mir komme, liege ich auf einem Tisch und ein Mann in Weiß setzt mir eine Spritze. Dann bin ich nicht tot, Tote bekommen keine Spritzen, stelle ich ganz sachlich fest und bin erleichtert.
    „ Ach, sie ist wieder bei Bewusstsein, wie schön. Hallo Frau Imster, wie fühlen Sie sich?“, spricht mich eine Frau an. Wer ist das? Kenne ich sie? Ich glaube nicht, aber sie hat mich mit meinem Namen angesprochen, also kennt sie mich. Und sie blickt mich erwartungsvoll an.
    „ Ich, ähm, weiß nicht…“, beginne ich langsam. Sie leuchtet mit einer kleinen Stab-Taschenlampe in meine Augen, hält mir einen Finger vor die Nase und bewegt ihn langsam hin und her. Ach so, jetzt verstehe ich, sie ist eine Ärztin!
    „ Sie werden sich gleich besser fühlen. Ihnen fehlt nichts Ernstes, das wird schon wieder“, redet sie munter auf mich ein, während der Mann von vorhin – nun erkenne ich, dass es sich um einen Sanitäter handelt – einen frischen Verband um meinen linken Arm wickelt.
    „ Wir haben Ihnen ein Breitband-Antibiotikum gespritzt, wir wollen ja nicht, dass sich die Wunde an Ihrem Arm entzündet“, erklärt die Ärztin, während sie allerlei medizinische Instrumente in einem Koffer verstaut.
    Ich blicke mich in dem Raum um. Wo bin ich denn hier nur gelandet? Es ist schrecklich laut, viele Menschen sprechen durcheinander, aber ich kann sie nicht sehen, weil die Ärztin und der Sanitäter mir den Blick versperren. Trotzdem versuche ich, so gut ich kann,

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