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Nur ein Märchen?: Gratisaktion bis 15.10.2013!

Nur ein Märchen?: Gratisaktion bis 15.10.2013!

Titel: Nur ein Märchen?: Gratisaktion bis 15.10.2013! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucie Tourmalin
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Außerdem haben die Hintertüren eine eingebaute Kindersicherung, so dass sie sich nur von außen öffnen lassen. Ich seufze ergeben und sehe zu, wie sie an der Hintertür herumfummeln, um die Kindersicherung einzustellen.
    Mein Blick driftet ab und schweift an der Auffahrt entlang. Und da, aus dem Gebüsch, in dem ich vorhin schon eine Bewegung vermutet hatte, taucht für einen kurzen Moment Florians Kopf auf. Vor Freude hätte ich fast laut aufgeschrien, ich kann mich aber gerade so beherrschen.
    Meinen Bewachern ist nichts aufgefallen, sie sind noch voll und ganz mit der Autotür beschäftigt. Florian zieht ein grimmiges Gesicht und scheint auf uns zustürmen zu wollen, doch ich schüttele entsetzt den Kopf. Er hält inne und bleibt, wo er ist – im Gebüsch.
    „ So, fertig, jetzt steig ein. Und keine Dummheiten“, werde ich unsanft von Wiesenthal aufgefordert. Er hat auch seine Pistole wieder aus der Jackentasche hervorgezaubert und wedelt damit vor meinem Gesicht herum. Für wie blöd hält der mich eigentlich? Muss er alle zwei Minuten wieder damit ankommen? Meint er, ich würde von einer Sekunde auf die andere vergessen, dass er eine Waffe hat und ich nicht?
    „ Ja, ich steige ein. Und wir fahren zu der Töpferei in der“, scheiße, wie heißt denn nur die Straße? Markus hat den Namen doch gesagt… „in der Hafenstraße?“, vollende ich meine Frage. Zugegebenermaßen war die Lautstärke, in der ich diese Frage gestellt habe, ein wenig über dem, was man erwarten würde, wenn man mit zwei Menschen spricht, die keine Armeslänge von einem entfernt stehen.
    Aber auch wenn ich Wiesenthal fest in die Augen sehe, gesprochen habe ich eigentlich mit Florian in seinem Gebüsch. Hoffentlich hat er mich gehört!
    Psycho-Dad ist angesichts meiner Wandlung von ‚nahezu stumm‘ zu ‚ziemlich laut‘ verdutzt und sieht sich um. Er scheint aber nichts Verdächtiges zu entdecken, und um Florian nicht zu gefährden, sehe ich ganz bewusst nicht zu der Stelle hin, an der er sich versteckt hält.
    „ Was soll denn das jetzt? Ist der Armreif nun dort oder nicht?“, will er von mir wissen. Ich nicke nur und steige ins Auto. Soll er doch denken, was er will.
     

    Die Fahrt zur Töpferei ist tatsächlich sehr kurz, wir sitzen kaum fünf Minuten im Auto. Es spricht niemand, aber man kann die Anspannung fast knistern hören.
    Ich muss auf jeden Fall Zeit schinden, wenn wir dort ankommen. Dass Florian jetzt weiß, wo wir hinfahren, lässt neue Hoffnung in mir aufkeimen.
    Markus steuert den Wagen ruhig durch die Straßen und ich habe das Gefühl, dass er etwas langsamer als nötig fährt. Doch auch die kürzeste Strecke ist bei langsamer Fahrt schnell geschafft und schon halten wir hinter einem großen Gebäude aus Wellblech. Das muss die Lagerhalle sein.
    Wir steigen aus mit dem üblichen Prozedere, die Pistole wedelt vor meiner Nase herum, mach keine Dummheiten, versuch gar nicht erst irgendeine krumme Tour, alles klar.
    Durch eine schmale Tür neben einer Lieferrampe betreten wir die Halle. Fenster gibt es keine, an den extrem hohen Decken flackern Neonröhren. Und Regale soweit das Auge reicht. Es erinnert entfernt an das Selbstabholer-Lager bei Ikea. Die Regalreihen sind schier endlos und scheinbar wahllos vollgestopft – Tonkrüge, Karaffen, Statuen, Kartons. Und das in allen vorstellbaren Farben, Formen und Größen.
    Hier könnte man sicher super etwas verstecken, sollte man das tatsächlich vorhaben.
    „ So, jetzt mach’s nicht spannend, wo ist mein Armreif?“ Wiesenthal versetzt mir einen Stoß, so dass ich ein paar Schritte in die Halle hinein stolpere. MEIN Armreif? Habe ich mich da gerade verhört? Bezeichnet der meinen Armreif jetzt schon als ‚MEIN Armreif‘, also SEINEN Armreif?
    Ich überlege fieberhaft, wie ich nun vorgehen soll.
    „ Du hast mir doch erzählt, dass du von vorne, also vom Laden aus, ins Lager gegangen bist, nicht?“ Markus sieht mich geradezu hypnotisierend an. Ich nicke mechanisch. „Dann gehen wir am besten nach vorn. So findest du den Weg, den du gegangen bist, sicher leichter.“
    Gute Idee, wir brauchen bestimmt eine halbe Stunde, um durch diese riesige Halle zu gehen. Ich grinse – innerlich.
    Wiesenthal scheint das nicht zu gefallen. „Wenn du das wusstest, du Volltrottel, warum haben wir nicht gleich vorne am Laden geparkt? Du verschwendest meine Zeit, und Zeit ist Geld. Du bist ein solcher Nichtsnutz!“, beginnt er, eine erneute Schimpftirade auf seinen Sohn

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