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Nur eine Liebe

Nur eine Liebe

Titel: Nur eine Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jodi Meadows
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starrte auf meine bestrumpften Füße und konzentrierte mich aufs Atmen, und plötzlich war ich mir des ganzen Hauses um uns bewusst. Räume voller Bücher und Instrumente, Schlafzimmer mit persönlichen Dingen, der Salon, der eine Zuflucht gewesen war, und die weiße Hülle, die alles umgab. Schnee und Wind, die auf diese Hülle einpeitschten.
    Er hielt seine Hand neben meine, ohne mich zu berühren. »Ich hasse es, was die Leute über dich sagen. Alle wissen, dass wir zusammen leben, und alle wissen, was ich empfinde.« Seine Worte bewegten Haare in meinem Nacken und ließen mich erschauern. »Die Vermutungen über uns sind nicht nett.«
    Das wusste ich.
    »Ich brauche diese Art von Schutz nicht, Sam. Ich habe mein ganzes Leben mit Gerüchten gelebt. Ich kann damit umgehen, was andere Leute denken oder annehmen. Was immer sie für schicklich halten – sie machen diese Regeln für sich selbst. Nicht für mich. Während ich das Glück habe, von der Weisheit und Erfahrung aller anderen profitieren zu können, ist es in Wahrheit so, dass es so lange her ist, dass einer von euch tatsächlich in meinem Alter gewesen ist, dass ihr nicht ermessen könnt, wie es ist. Selbst wenn ihr euch daran erinnern könnt, ist die Welt jetzt anders. Ihr habt die Welt anders gemacht. Das überlässt mir die Verantwortung zu entscheiden, was schicklich ist und was nicht. Wenn sie möchten, können andere Neuseelen vielleicht meine Erfahrung nutzen, um zu entscheiden, wann sie bereit sind, aber wer weiß, wie sich die Welt bis dahin verändert haben wird?« Meuric zufolge würde nach der Seelennacht ohnehin nichts mehr eine Rolle spielen.
    »Bedeutet das also, dass du bei mir bleibst?«
    »Möchtest du das?« Hoffnung wuchs in meinem Herzen, aber was würde beim nächsten Mal geschehen, wenn jemand vorschlug, dass ein fünftausend Jahre alter Jugendlicher und ein echter Jugendlicher nicht zusammen sein sollten?
    »Ich möchte dich mehr als alles andere.«
    Was würde beim nächsten Mal geschehen, wenn er Stef sah?
    Aber er war mir gefolgt, um sich zu entschuldigen. Er hatte bei der Maskerade mit mir getanzt, hatte vielleicht sogar nur meinetwegen daran teilgenommen. Er war bereit gewesen, in den Tempel zu gehen, damit ich es nicht allein tun musste.
    Ich trat ganz langsam zurück, bis ich an seiner Brust lehnte. Seine Arme schlossen sich um mich. Wärme erfüllte mich überall, wo er mich berührte.
    »Ana«, flüsterte er. »Ich wollte mich dir gegenüber nur anständig verhalten, aber ich hätte auch mit dir darüber reden sollen. Besser als das, was ich neulich morgens gesagt habe.«
    »Du und dein dummes Ehrgefühl.« Meine Worte waren nicht scharf. Ich war zu ausgelaugt, und er hatte sich bereits entschuldigt. Ihn noch einmal darum zu bitten, das würde die Worte entwerten.
    »Da hast du recht.« Er küsste die Spitze meines Ohres, und ein warmer Schauer überlief mich. Er hielt mich weiter umfangen, und als ich den Kopf zur Seite neigte und er meinen Hals küsste, war es, als hätten wir die Maskerade nie verlassen. Nur die Musik unserer Herzschläge und des Windes draußen, umgeben nur von Seide und Holz und kühler Luft.
    »Versuch, nicht wieder so dumm zu sein.« Ich sah ihn an, nahm seine Hand und bemühte mich, nicht darüber nachzudenken, was ich zugab. »Ich bin nicht so stark, Sam. Ich kann die Vergangenheit nicht so leicht vergessen wie du. Für mich ist alles hier … zusammengequetscht. Nicht über Tausende von Jahren gestreckt.«
    Er legte mir eine Hand auf die Wange und nickte mit zusammengebissenen Zähnen.
    »Ich konnte noch nie zuvor einem Menschen vertrauen.« Und die Dinge, die ich nicht laut aussprach, die er aber hoffentlich verstand: Bitte, tu mir nicht wieder weh; sei der Mensch, den ich brauche; zeig mir, was es bedeutet, jemanden zu lieben, damit ich weiß, ob es das ist, was ich fühle.
    Fingerspitzen glitten zu meinem Kinn hinunter. »Ich werde mein Bestes tun, um dein Vertrauen zu verdienen.«
    Ich hob den Kopf und küsste ihn, schmeckte das Salz meiner eigenen Tränen und roch den Duft seiner Seife.
    Er hob mich vom Boden hoch und hielt mich fest an sich gedrückt. Er stieß ein rauchiges, nervöses Lachen aus, als er mich wieder hochzog, und diesmal stützte er mich mit einer Hand unter dem Oberschenkel. »Ist das in Ordnung?«, flüsterte er.
    Ich hatte jede Fähigkeit zu atmen verloren, schaffte es aber, die Beine um seine Taille zu schlingen. Es war seltsam, als seien wir uns zu nah und doch nicht

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