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Nur eine Liebe

Nur eine Liebe

Titel: Nur eine Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jodi Meadows
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an der Wange. »Ich kann nicht glauben, dass sie wirklich gedroht haben, dich zu erschießen.«
    Er wollte wegen Deborl und der Wachmänner wissen, ob es mir gut ging. Nicht wegen der Sylphen. Die Sylphen waren, so verrückt es schien, bereit gewesen, mich zu beschützen. Vor Menschen.
    Oh, wie sehr hatte sich unser Leben verändert. »Mit mir ist alles in Ordnung.« Ich zog Sam an mich und drückte ihm die Wange an die Brust, sodass ich sein rasendes Herz hören konnte. »Es geht uns beiden gut.« Weil sie auch auf ihn Laser gerichtet hatten.
    Dann packten wir schweigend zusammen, was von unserem Nachmittag mit Freunden übrig geblieben war, und gingen nach Heart zurück.
    Die gewaltige Außenmauer verbarg den Himmel, als wir näher kamen. Sonnenkollektoren und Antennen schimmerten wie Nadeln im Mondlicht. Aus der Stadtmitte erhob sich der Tempel in die Wolken, ein glänzender Leuchtturm.
    Ich hielt die Augen auf den Südbogen geheftet, der fast so groß war, dass ein Drache hindurchfliegen konnte, aber der Tempel schien mich zu beobachten, ganz gleich, wie sehr ich es vermied, ihn anzusehen.
    Janans Gegenwart hing so dick wie Asche über der Stadt. Ich stellte mir vor, dass ich die Hitze von geschmolzenem Stein und brodelndem Schlamm unter den Füßen spüren konnte. Wenn Janan sein Volk auch nur ein bisschen am Herzen gelegen hätte, warum hatte er Heart dann auf dem mächtigsten Vulkan der Erde gebaut? Nicht einmal der Tempel würde einen Ausbruch überstehen.
    »Was werden wir dem Rat sagen?« Sam drückte die Hand auf den Seelenscanner, und das Tor schwang auf.
    »Ich bin mir nicht sicher.« Ich biss mir auf die Lippe, verwirrt und frustriert und bereit, ins Bett zu fallen. »Sie werden denken, dass ich jetzt Sylphen mag. Oder dass ich wie Menehem bin.«
    Eins war sicher: Ich hatte gerade das Leben für Neuseelen sehr viel schwerer gemacht.

KAPITEL 10
    Fragen
    Am Morgen gingen Sam und ich mit dem festen Vorsatz zum Rathaus, alles abzustreiten. Sie würden nichts über die Forschungen erfahren, die Menehem mir hinterlassen hatte, und noch weniger über das Labor östlich des Reiches.
    Ich spielte nervös mit meinem Notizbuch, während wir der Südallee folgten, und fragte mich, ob ich die Aktenordner und Tagebücher, die Menehem zurückgelassen hatte, und die Bücher, die ich aus dem Tempel gestohlen hatte, gut genug versteckt hatte. Ich wusste noch immer nicht, wie man die Tempelbücher lesen konnte, aber nicht aus Mangel an Versuchen.
    »Lass uns rechts herumgehen«, sagte Sam, als wir uns dem Marktplatz näherten.
    Ich reckte den Hals, um zu sehen, warum wir zu einem anderen Eingang des Rathauses gingen, aber alles, was ich sehen konnte, waren Menschen, die gingen, sprachen und an Tassen mit Armandes Kaffee nippten. »Was ist los?« Ich war zu klein, um über die Menge hinwegzuschauen.
    »Nichts«, antwortete Sam zu schnell und zuckte zusammen, als ich ihm einen Seitenblick zuwarf. »Eine von Mertons öffentlichen Schimpftiraden. Er steht auf der Treppe und bringt die Leute in Rage.«
    »Mist.« Glücklicherweise hatte das Rathaus mehrere Eingänge. Nach dem, was gestern geschehen war, wollte ich Merton möglichst aus dem Weg gehen.
    »Erst gestern Abend hat die Neuseele Sylphen am Mittelsee freigelassen!«, rief Merton. »Sie hat sie kontrolliert. Sie haben getan, was sie gesagt hat. Ich war dabei. Janan steh uns bei, aber was ist, wenn alle Neuseelen diese Macht haben?«
    Rufe wurden laut, und sie klangen ängstlich, trotzig und zornig.
    Merton brüllte lauter. »Neuseelen werden Heart zerstören! Wir haben fünftausend Jahre damit verbracht, unseren Lebensstil zu perfektionieren und unsere Talente zu vervollkommnen, und jetzt das .«
    Ich seufzte und starrte auf die Pflastersteine hinab. »Es tut mir leid, Sam.«
    »Warum?« Er ging zwischen Merton und mir und führte mich durch eine Lücke in der Menge.
    Einige Leute grinsten mich höhnisch an. Einer rief: »Sylphenliebchen!« Aber die meisten runzelten einfach die Stirn und wandten sich ab. Vielleicht glaubten sie nicht alles, was Merton sagte. Es schien einfach zu unwahrscheinlich zu sein.
    »Dafür, dass ich dich noch tiefer in diesen Schlamassel hineingezogen habe.« Ich duckte mich durch die Tür, als Sam sie für mich aufzog. »Nach unserer Reise«, ich sagte nicht, wohin, falls uns jemand belauschte, »und nach allem, was wir dort erfahren haben, musst du ziemlich nervös sein.«
    Etwas Dunkles blitzte in seinen Augen auf, etwas, das er mir nicht

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