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Nur eine Liebe

Nur eine Liebe

Titel: Nur eine Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jodi Meadows
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und die anderen Ratsmitglieder hatten den Anstand, beschämt zu wirken.
    »Vergessen wir nicht, dass Ana seit Anids Geburt mit Steinen beworfen worden ist, und die Reaktion des Rates darauf bestand darin, ihr zu sagen, dass sie sich nicht wehren solle. Dass sie sich nicht verteidigen solle.« Sam stand über den Tisch gebeugt, auf die Fäuste gestützt. »Selbst wenn ihr nicht glaubt, dass sie es wert ist, wie ein Mensch behandelt zu werden, was ist aus dem Gesetz geworden, das ihr erlassen habt und das den Menschen verbietet, sie zu töten? Es sind sehr schlechte Anführer, die ihre eigenen Gesetze nicht durchsetzen.«
    Frase und Deborl sprangen auf. »Ich denke, das reicht«, sagte Letzterer. »Dossam, wir verstehen, dass du frustriert bist …«
    »Frustriert?« Sam richtete sich auf. »Wir sind zum Purpurrosenhaus gereist, nur um den Menschen zu entkommen, die Ana die Schuld an dem Tempeldunkel geben. Lidea geht mit Anid nicht einmal in die Stadt, ohne von mehreren Freunden begleitet zu werden. Sie hat Angst, dass die Leute versuchen, ihn zu töten.«
    »Wir können nicht jeden Einzelnen kontrollieren …«, begann Finn.
    Sam hob die Stimme. »Ihr sagt, Ana habe eine Wahl getroffen. Das Gleiche hat der Rat getan. Ich hätte auch die Sylphen gewählt.«
    »Na gut.« Sine stand auf und hielt sich mit langen, runzeligen Fingern am Tisch fest. » Das reicht jetzt wirklich.«
    Ich rückte näher an Sam heran, gedemütigt, dass er für mich eintreten musste, aber dankbar, dass er so mutig war, es zu tun.
    »Der Rat war mit dem Wiederaufbau in der Stadt und seismischen Studien beschäftigt. Ich fürchte, dass wir uns nicht auf so viele Dinge konzentrieren konnten, wie wir es gerne getan hätten.« Sine sah einen nach dem anderen an. »Wir sollten diesem Thema jedoch eine höhere Priorität einräumen. Die Ankunft weiterer Neuseelen ist nicht länger eine Möglichkeit; sie ist ein Versprechen.«
    Sam, der immer noch gereizt war, sagte: »Also werdet ihr jetzt darüber reden? Ana und ich können warten, während ihr alle entscheidet, die Gesetze einzuhalten, die ihr erlassen habt. Das sollte nicht lange dauern.«
    »Nein, nicht jetzt.« Sie sank auf ihren Stuhl. »Nun, Ana, es tut mir leid, aber ich muss dich bitten, den Saal zu verlassen.« Erschöpfung erfüllte Sines Stimme. »Wir müssen einiges diskutieren, das für dich nicht geeignet wäre.«
    Weil es so viel schlimmer als das war, was ich bereits durchgemacht hatte? Ich runzelte die Stirn. »Ich kann es verkraften.«
    Sie seufzte und sah Deborl und die anderen Ratsmitglieder an. »Es ist nicht so, dass wir dächten, du könntest es nicht. Es ist – erinnerst du dich an das Gesetz, das wir vor einigen Jahren erlassen haben?«
    Mist. Das Gesetz, das niemandem erlaubte, ein Bürger zu sein, der nicht seit einhundert Jahren ein Haus in Heart besessen hatte. Sie hätten mich nicht einmal in die Stadt gelassen, hätte Sam sich nicht erboten, mein Betreuer zu sein und sicherzustellen, dass ich eine vernünftige Ausbildung erhielt. Sam und ich hatten alles getan, was der Rat verlangt hatte, einschließlich Unterricht in jeder Art von Arbeit, monatlichen Fortschrittsberichten und einer Sperrstunde.
    »Der nächste Teil unserer Sitzung ist nur für Bürger«, erklärte Finn.
    Sams Knöchel waren weiß, als er die Tischkante umklammerte. »Also ist euch dieses Gesetz wichtig, aber nicht …«
    Ich berührte ihn am Ellbogen. »Das ist es nicht wert.« Wenn wir sie zu sehr provozierten, würden sie vielleicht damit drohen, seine Vormundschaft rückgängig zu machen.
    Zornumwölkte Augen begegneten meinen, und er hatte den Mund zu einem dünnen Strich zusammengepresst. Ich drückte ihm die Hand gegen den Ellbogen, bis seine Miene sich entspannte. »Wie ihr wünscht.«
    »Wir sehen uns draußen.« Ich nahm den Mantel von der Stuhllehne und mein Notizbuch vom Tisch und verließ den Saal, ohne mich von jemand anderem zu verabschieden.

KAPITEL 11
    Blau
    Als ich durch den Seiteneingang nach draußen kam, wimmelte es auf dem Marktplatz von Menschen, die umhergingen und plauderten, aber es war nicht mehr so voll wie vorher. Mertons Gruppe war verschwunden, obwohl die Wirkung seiner Ansprache anhielt. Die Leute sahen mich voller Abscheu an, und einige hatten sich zu kleinen Klatschrunden versammelt.
    Ich ließ mich auf eine Bank fallen und suchte nach meinen Fausthandschuhen.
    »He, Ana.« Armande setzte sich neben mich und bot mir einen Pappbecher mit Kaffee an.
    »Danke.« Ich

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