Nur eine Nacht voll Zärtlichkeit

Titel: Nur eine Nacht voll Zärtlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gina Wilkins

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dir.”
    “Ja. Dienstag bei mir.” Er hatte ein gutes Gefühl bei diesen Worten.
    Trent war schon fast zu Hause, als er merkte, dass er die ganze Zeit vor sich hin lächelte, weil er immer noch die farbbespritzte hinreißend aussehende Annie vor Augen hatte. Das Lächeln erlosch, als ihm klar wurde, dass er dabei war, auf eine weitere Komplikation seines Lebens zuzusteuern, wenn er nicht höllisch aufpasste.
    Annie begrüßte Trent mit einem strahlenden Lächeln, als er ihr am Dienstagmorgen die Tür öffnete. Schnell trug sie ihre Utensilien ins Haus und drehte sich dann zu ihm. “Ich habe gesehen, dass du gestern die Farbe bei mir abgestellt hast. Ich hatte noch keine Zeit, die Leisten zu streichen, aber der Cremeton sieht aus, als würde er perfekt passen.”
    “Ja, das glaube ich auch. Vielleicht schaffe ich die Leisten heute ja noch.”
    Er war schon auf dem Weg zur Tür. Annie war enttäuscht, dass Trent es erneut so eilig hatte. Sie hatte noch auf einen gemeinsamen Kaffee gehofft. Es war am Sonntag so nett gewesen, aber jetzt benahm er sich wieder sehr distanziert. Bereute er den schönen Nachmittag mit ihr? Fürchtete er, dass sie anfing, ihn zu sehr zu mögen? Sie könnte es ihm nicht verdenken, denn bei jeder Berührung von ihm war sie erschauert, und er hatte das wahrscheinlich bemerkt. Sie hatte sich eingeredet, dass sie trotzdem Freunde sein konnten, auch wenn sie sich zu ihm hingezogen fühlte, und gehofft, dass er das ebenfalls so sah.
    Aber vermutlich sollte sie seinem Beispiel folgen und sachlich bleiben. “Gibt es irgendetwas Bestimmtes, was ich heute tun soll?”
    Er schüttelte den Kopf. “Nur das Übliche. Bis später dann.”
    “Bis später, Trent.”
    Aber er war schon fort und hatte die Tür hinter sich geschlossen.
    Annie seufzte und machte sich an die Arbeit. Ein Schritt vor, zwei zurück. So schien sich ihre Freundschaft – oder was auch immer das zwischen ihnen war – zu entwickeln. Er war wirklich schwierig zu verstehen. Warum versuchte sie es dann so verzweifelt?
    Als sie nach der Arbeit das Haus verließ, fiel ihr ein dunkler Wagen auf, der auf der anderen Straßenseite geparkt war. Er erregte ihre Aufmerksamkeit, weil Trents Haus in einer Sackgasse lag und das einzige an diesem Ende war. Ob sich jemand verfahren hatte? Oder eine Autopanne hatte? Vielleicht sollte sie fragen. Aber kaum ging sie auf das Auto zu, wendete es und fuhr weg. Sie erhaschte nur einen flüchtigen Blick auf den Fahrer, einen dunkelhaariger Mann, der ihr nicht bekannt war.
    Kopfschüttelnd stieg sie in ihr Auto. Vielleicht lag es am Wetter, oder am Mond, dass alle sich heute so seltsam benahmen.
    Ermutigt durch ihre ersten Erfolge plante Annie weitere Veränderungen im Haus. In der Küche konnte sie sich gut eine gemusterte Tapete vorstellen, und so hielt sie bei einem Innenausstatter, als sie am Donnerstag auf dem Weg nach Hause war. Er hatte einen Ausverkauf annonciert, und sie hoffte, eine Tapete zum halben Preis zu bekommen.
    Annie stöberte gerade in den Sonderangeboten, als sie plötzlich Stimmen im nächsten Gang hörte. Sie kannte die Leute nicht, konnte aber nicht umhin, das Gespräch mit anzuhören.
    “Hast du gehört, dass in Jo Bakers Schuppen eingebrochen wurde?”, sagte eine Frau. “Sein Auto und seine Angelausrüstung ist weg.”
    “Sie sollen sogar die alte Angelrute seines Großvaters mitgenommen haben. Einfach unmöglich!”
    Annie nahm sich vor, ihre Fenster und Türen sorgfältiger geschlossen zu halten. Mit mulmigem Gefühl dachte sie an das geheimnisvolle Auto vor Trents Haus.
    Die Frauen sprachen weiter.
    “Ich bin sicher, dass Chief Davenport den Dieb zu fassen kriegt. Er nimmt es ja geradezu persönlich, wenn jemand hier ein Verbrechen begeht. Übrigens, weißt du schon, dass das alte Garrett-Anwesen in Deer Run verkauft ist?”
    “Im Ernst? Wer will denn diese alte Bruchbude?”
    “Es soll jemand von außerhalb sein. Jemand, der alte Häuser kauft und sie wieder instand setzt.”
    “Ich bin sicher, dass das Haus früher einmal sehr schön war, aber ich glaube nicht, dass eine Renovierung sich lohnt. Das kostet doch mehr, als man je dafür bekommen kann!”
    “Ach, man weiß nie. Ein guter Bauunternehmer kann manchmal Erstaunliches vollbringen.”
    Annie fragte sich, ob der Käufer vielleicht an einem geschickten Schreiner wie Trent interessiert war, der ihm half. Aber wieso machte sie denn Pläne für Trents Zukunft? Das war seine Sache, und er würde es sicher gar nicht