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Nur eine Nacht voll Zärtlichkeit

Nur eine Nacht voll Zärtlichkeit

Titel: Nur eine Nacht voll Zärtlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gina Wilkins
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mögen, wenn sie ihre Nase in seine Angelegenheiten steckte.
    Sie nahm eine Rolle geblümter Tapete in die Hand und versuchte sich ihre Küche damit vorzustellen. Zu grell?
    Die Unterhaltung nebenan ging weiter.
    “Waren die Garretts nicht irgendwie mit den McBrides liiert?”
    “Sozusagen. Josiah McBride hatte eine Garrett geheiratet, Anna Mae. Sie hatten drei Jungs, Josiah junior, Caleb und Jonas. Caleb ist der Einzige von ihnen, der noch lebt. Aber der Rest der Familie scheint zu blühen und zu gedeihen.”
    “Übrigens, hast du gehört, dass Trent McBride wieder aus der Versenkung aufgetaucht ist? Er hatte wohl eine Verabredung mit Annie Stewart, der hübschen kleinen Reinemachfrau, die bei April Penny und Martha Godwin arbeitet. Sie haben bei Cora zu Abend gegessen. Burt Woodard hat sie gesehen und wollte Trent ansprechen, aber der hatte nur Augen für die Kleine.”
    Annie stand wie angewurzelt da und hatte die Finger um die Tapetenrolle gekrallt. Trent hatte erwähnt, dass es Gerede über sie geben könnte, aber so richtig daran geglaubt hatte sie nicht. Sie hielt sich einfach für nicht interessant genug für Klatsch und Tratsch.
    “Es wird höchste Zeit, dass Trent aus seinem seelischen Loch wieder herauskommt. Wenn ich daran denke, wie er früher war, der Liebling der Frauen, ein richtiger Charmeur – es ist zum Weinen. Annie und er wären ein tolles Paar. Sie gibt Klavierunterricht bei meiner Nachbarin. Ich sehe sie manchmal, wenn sie kommt oder geht. Wirklich süß.”
    “Bobbie soll sich ja Hoffnungen machen, dass es zwischen den beiden funkt. Sie hat Trent und Annie zusammengebracht. Seit dem Unfall macht sie sich solche Sorgen um ihn.”
    Annie wäre am liebsten im Boden versunken vor Verlegenheit.
    Glücklicherweise erschien in diesem Moment der Geschäftsführer im Nachbargang. “Haben die Damen etwas gefunden?”
    Das Gespräch drehte sich jetzt um Innenausstattung, und Annie konnte unbemerkt aus dem Laden fliehen. Sie hatte ein paar hübsche Tapeten gesehen. Wenn sie mit den Maßen wiederkam, würde sie hoffentlich die einzige Kundin sein. Sie mochte sich kaum vorstellen, was Trent zu diesem Tratsch gesagt hätte, den sie gerade gehört hatte. Vermutlich hätte es ihm noch weniger gefallen als ihr.
    Trotz allem waren sie dabei, Freunde zu werden, und sie wusste jeden Freund, den sie hier gewann, zu schätzen. Schrecklich, wenn nun wegen dieses dummen Geredes alles verdorben werden würde und Trent sich wieder zurückzog. Er hatte doch gerade begonnen, ein klein wenig aus seinem Schneckenhaus herauszukommen.

7. KAPITEL
    Annie hatte sich kaum beruhigt, als sie zu Hause ankam und dann ausgerechnet auch noch auf Trent traf. Als sie aus dem Wagen stieg, bog er gerade um die Ecke des Hauses.
    “Was tust du denn hier?”, fragte sie, und das Herz klopfte ihr bis zum Hals.
    Auch er wirkte ein bisschen verunsichert. “Ich hatte heute Nachmittag nichts Besonderes vor, und da dachte ich, dass ich die kaputten Balken austauschen könnte. Es dauerte länger, als ich erwartet hatte.”
    “Verstehe.” Sie schluckte und wünschte, das Gespräch im Laden nie gehört zu haben. “Bist du denn jetzt fertig?”
    “Ich glaube schon. Hast du auch Feierabend?”
    “Ja. Ich wollte mich für den Rest des Tages ein wenig ausruhen. Jemand”, fügte sie schwach lächelnd hinzu, “hat mich neulich dafür gerügt, dass ich zu viel arbeite.”
    Auch Trent lächelte leicht. “Schön, dass du mir zugehört hast.”
    Annie schob die Hände in die Hosentaschen. Irgendwie hatte sie das Gefühl, noch etwas sagen zu müssen. “Möchtest du vielleicht auf einen Kaffee hereinkommen?”
    Unschlüssig blickte er zwischen dem Haus und ihr hin und her, und sie überlegte, was ihm wohl gerade durch den Kopf ging. Dann fragte er völlig unvermittelt: “Gehst du gern ins Kino?”
    Sie hob die Augenbrauen. “Ja, sehr. Das heißt, es kommt natürlich auf den Film an. Warum?”
    “Ich habe überlegt, nach Carrollton zu fahren, um den neuen Harrison-Ford-Film zu sehen. Ich mag Harrison Ford. Er war früher Schreiner, wusstest du das?”
    Dass er so plötzlich und etwas ungeschickt aufs Kino zu sprechen kam, rührte sie. “Ja, davon habe ich gelesen. Und er ist ein toller Schauspieler.”
    “Willst du dann mitkommen?”
    War das eine Verabredung? Eine Fortsetzung des Abendessens bei Cora? Oder – sie musste schlucken – nur eine Pflichtübung, um seine Mutter zu beruhigen?
    Als sie nicht sofort antwortete, erklärte Trent:

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