Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nur für einen Sommer: Sommerträume (German Edition)

Nur für einen Sommer: Sommerträume (German Edition)

Titel: Nur für einen Sommer: Sommerträume (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
Vom Netzwerk:
Lenore“, flüsterte er. „Es ist einfach unmöglich, zu widerstehen.“
    Sie entzog sich ihm, erregt, alarmiert und sich schmerzhaft bewusst, wie hilflos sie gewesen war. „Ich will mich nicht wiederholen, Hunter“, brachte sie heraus, „und ich will dich nicht mit Klischees belustigen, aber für mich ist das Unternehmen eine rein geschäftliche Angelegenheit. Ich bin eine Reporterin bei der Arbeit. Wenn wir die nächsten zwei Wochen einigermaßen friedlich überstehen wollen, wäre es klug, sich daran zu erinnern.“
    Hunter nickte. „Gut, versuchen wir es zunächst einmal mit deinen Regeln.“
    Argwöhnisch folgte Lee ihm wieder. Aus dem Sonnenlicht traten sie in die gedämpfte Kühle einer Baumgruppe. Der Bach war weit entfernt, aber noch zu hören. Von irgendwo links kam das dünne Geräusch von Musik aus einem tragbaren Radio. Näher war das Rascheln von kleinen Tieren. Nervös blickte sichLee um und überzeugte sich davon, dass es nichts als Kaninchen und Eichhörnchen waren.
    Nach den Bäumen zu urteilen, von denen sie umgeben waren, hätten sie überall sein können. Die Sonne sickerte weich durch die Äste auf den harten, unebenen Boden. Dort war eine Lichtung, klein und geborgen, mit einem Kreis von Steinen um ein schon lange totes Lagerfeuer. Hunters Lagerplatz. Lee sah sich um und bekämpfte ihre Unbehaglichkeit. Irgendwie war sie nicht auf den Gedanken gekommen, dass es so abgelegen sein könnte, so ruhig, so einsam.
    „Ein paar hundert Meter östlich gibt es eine Dusche und einen Waschraum …“, begann Hunter, als er seinen Rucksack herunterfallen ließ, „… einfach, aber ausreichend. Der Metalleimer ist für den Abfall. Sieh zu, dass du den Deckel immer fest drauf setzt, sonst zieht es Tiere an. Wie ist dein Orientierungssinn?“
    Dankbar ließ sie ihren Rucksack auf den Boden fallen. „Der ist in Ordnung.“ Wenn sie jetzt einfach nur die Wanderschuhe ausziehen und ihren Füßen Ruhe gönnen könnte.
    „Gut. Dann kannst du Feuerholz sammeln, während ich das Zelt aufbaue.“
    Verärgert über den Befehl, öffnete sie den Mund, doch dann schloss sie ihn gleich wieder. Hunter sollte keinen Grund haben, sich über sie zu beklagen. Erst als sie losging, kam ihr der Rest des Satzes richtig zu Bewusstsein. „Was meinst du mit dem Zelt?“
    Er löste schon die Riemen seines Rucksacks. „Ich ziehe es vor, in etwas zu schlafen, falls es regnen sollte.“
    „Das Zelt“, wiederholte Lee und trat zu ihm. „In der Einzahl?“
    Er würdigte sie nicht einmal eines Blickes. „Ein Zelt und zwei Schlafsäcke.“
    Sie würde nicht explodieren, sie würde keine Szene machen. Nachdem sie einmal tief Luft geholt hatte, sprach sie übertrieben neutral. „Ich halte das nicht für angemessen.“
    Er sprach eine Minute lang nicht, nicht, weil er nach Wortensuchte, sondern weil das Auspacken ihn mehr als die Unterhaltung in Anspruch nahm. „Wenn du im Freien schlafen willst, es liegt ganz bei dir.“ Hunter zog ein dünnes, zusammengefaltetes Stück Stoff heraus, das mehr nach einem Bettlaken als nach einem Zelt aussah. Aber wenn wir uns entscheiden, miteinander zu schlafen, ist das sowieso keine Frage mehr.“
    „Wir sind nicht hierher gekommen, um miteinander zu schlafen“, giftete Lee.
    „Reporter und Interviewpartner“, gab Hunter milde zurück. „Zwei geschlechtslose Begriffe. Sie sollten keine Probleme haben, miteinander ein Zelt zu teilen.“
    In ihrer eigenen Logik gefangen, drehte sich Lee um und stapfte davon. Sie würde ihm nicht die Befriedigung verschaffen, sich wie eine Frau zu betragen.
    Hunter hob den Kopf und beobachtete, wie sie durch die Bäume davonrauschte. Sie macht den ersten Schritt, versprach er sich, plötzlich wütend. Verdammt, er würde sie nicht anrühren, bis sie freiwillig zu ihm kam.

6. KAPITEL
    Z wei geschlechtslose Begriffe, wiederholte Lee stumm, als sie Zweige auflas. Bastard, dachte sie mit grimmiger Befriedigung, ist auch ein geschlechtsloser Begriff. Und der passte vollkommen zu Hunter Brown. Er hatte kein Recht, sie zur Närrin zu machen, nur weil sie sich selbst schon dazu gemacht hatte.
    Sie würde sich keine Blöße geben. Sie würde in dem verdammten Schlafsack in dem verdammten Zelt in den nächsten dreizehn Nächten schlafen, ohne auch nur ein Wort darüber zu verlieren.
    Dreizehn, dachte sie und warf einen feindseligen Blick über die Schulter zurück. Das hatte er bestimmt auch geplant. Wenn er glaubte, sie würde eine Szene machen oder sich vor dem

Weitere Kostenlose Bücher