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Nur für einen Sommer: Sommerträume (German Edition)

Nur für einen Sommer: Sommerträume (German Edition)

Titel: Nur für einen Sommer: Sommerträume (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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herum. „Ich hatte Geschäftliches zu erledigen.“
    Ihr Reportersinn schärfte sich. „Nachforschungen?“
    Er reagierte mit diesem merkwürdigen Anflug von Lächeln.„Ein Schriftsteller forscht immer nach. Hast du eine Kopie vom Rest deines Manuskripts mitgebracht?“
    „Das war eine der Bedingungen“, antwortete Lee unwirsch.
    „So ist es.“ Er fädelte sich in den Verkehrsstrom ein. „Welchen Eindruck hast du von Sedona?“
    „Eine Touristengegend.“ Sie fand es notwendig, sehr aufrecht zu sitzen und starr nach vorn zu blicken.
    „Das kann man auch von Südfrankreich behaupten.“
    Sie blickte aus dem Fenster. Ihre Lippen zuckten. „Es macht den Eindruck, als wäre alles schon unverändert ewig so gewesen. Die Weite der Landschaft beunruhigt. Man wird unwillkürlich an die ersten Siedler erinnert, die das Land vom Rücken der Pferde oder vom Planwagen aus zuerst gesehen haben. Ich könnte mir vorstellen, wie einige von ihnen sich gezwungen gefühlt haben, hier zu bauen, eine Gemeinde zu gründen, weil diese Weite sie so überwältigte.“
    „Und andere zog es in die Wüste oder in die Berge allein, weil ein Gemeindewesen sie zu sehr einengte.“
    Sie nickte, und ihr kam der Gedanke, dass sie in die erste Gruppe passte, er in die zweite.
    Die Straße, die er eingeschlagen hatte, führte aus der Stadt hinaus, verengte sich dann und schlängelte sich abwärts. Hunter fuhr mit der Sicherheit eines Mannes, der jede Kurve zu nehmen wusste. Trotzdem umklammerte Lee den Türgriff, entschlossen, über seine Geschwindigkeit kein Wort zu verlieren. Es war wie die Abwärtsfahrt auf einer Achterbahn. Sie schossen hinunter, auf der einen Seite die Felswand, auf der anderen die spiralförmige Schlucht.
    „Zeltest du oft?“ Ihre Knöchel traten weiß hervor. Obwohl sie schreien musste, um überhaupt gehört zu werden, klang ihre Stimme zum Glück gelassen genug.
    „Hin und wieder.“
    „Ich bin neugierig.“ Sie brach ab und räusperte sich, als Hunter eine Haarnadelkurve etwas zu schnell nahm. „Warum zelten?“ Lösten die Felsen in der nackten Wand neben ihnen sich jemals und rollten auf die Straße? Sie entschied, das Beste war, überhaupt nicht daran zu denken.
    „Es gibt Zeiten, wo man die Einfachheit braucht.“
    Sie presste den Fuß auf den Boden, als wäre dort ein Bremspedal. „Ist das nicht nur eine weitere Art, den Menschen aus dem Weg zu gehen?“
    „Ja.“ Seine leichte Zustimmung ließ sie ihn anstarren. Es amüsierte ihn, dass sie den Griff ihrer Hand vom Türgriff löste und ihre Konzentration sich von der Straße auf ihn verlagerte. „Es ist auch ein Weg, von meiner Arbeit abzuschalten.“
    Ihr Blick schärfte sich. Es juckte ihr in den Fingern, ihr Notizbuch hervorzuholen. Sie war jetzt blind der Geschwindigkeit und den Kurven gegenüber, zog ein Bein unter ihren Körper und sah ihn offen an. Das gefiel ihm, merkte Hunter. Die Art, wie sie unbewusst ihr Schutzschild fallen ließ, wann immer sie interessiert war. Das zog ihn so sehr an wie ihre kühle Schönheit, die ihn ans neunzehnte Jahrhundert erinnerte.
    Er bog von der Straße ab und parkte den Jeep neben einem kleinen Holzgebäude, das als Campingverwaltung diente. Hunter stieg aus, und Lee folgte seinem Beispiel.
    „Müssen wir uns einschreiben?“
    Hinter ihrem Rücken schmunzelte Hunter, während Lee sich damit abmühte, ihren Rucksack aus dem Jeep zu zerren. „Um die Formalitäten habe ich mich schon gekümmert.“
    „Ich verstehe.“ Der Rucksack war schwer, aber sie war fest entschlossen, jedes Hilfsangebot abzulehnen und ihn allein zu tragen. Einen Moment später wurde ihr klar, dass sie sich darüber keine Gedanken machen musste. Hunter stand einfach nur da und beobachtete, wie sie sich in die Schulterriemen hineinmühte. Soviel zur Ritterlichkeit, dachte sie, verärgert darüber, dass er ihr nicht die Möglichkeit gegeben hatte, auf ihrer Unabhängigkeit zu bestehen. Dann fing sie den Glanz in seinem Blick auf. Er konnte wirklich zu leicht ihre Gedanken lesen.
    „Soll ich den Kram tragen?“
    Sie schloss fest die Finger um die Rucksackriemen. „Ich schaffe das schon.“
    Hunter nahm seinen eigenen Rucksack auf den Rücken und schlug einen Pfad ein. Lee blieb keine Möglichkeit, als ihm zu folgen. Er bewegte sich, als wäre er sein ganzes Leben lang über staubige Pfade gelaufen. Obwohl sie sich in den Wanderstiefeln mehr als fremd fühlte, war Lee entschlossen, mitzuhalten und sich nichts anmerken zu lassen.
    „Hast du

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