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Nur Fuer Schokolade

Nur Fuer Schokolade

Titel: Nur Fuer Schokolade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jaques Buval
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steigt sie die Leiter herunter, läuft zur Straße und schreit um Hilfe. Ein junger Mann kommt gerade des Weges und sieht die aufgeregte Frau mit ihren Händen auf ein Fenster des Hauses zeigen. Sie bringt keinen vernünftigen Satz hervor, nur »Hilfe, so helfen Sie doch«.
    Der Mann sieht die an die Wand angelehnte Leiter und steigt auf ihr bis zur Fensterhöhe empor. Er erkennt eine alte Frau, die mit blauem Pullover und braunen Schuhen bekleidet am Boden liegt, das schwarzes Kleid bis zur Hüfte hochgeschoben, die Beine gespreizt. Die Frau ist voller Blut. Er rennt zur Straße und hält das nächste Auto an. »Bitte rufen Sie die Polizei, in dem Haus ist etwas Furchtbares geschehen.«
    Die Obduktion der Leiche ergibt: Schwerste Kopfverletzungen durch Schläge mit einem stumpfen Gegenstand, zahlreiche tiefe Schnittwunden am ganzen Körper. Halsmale durch Erwürgen, Vergewaltigung mit einem stumpfen Gegenstand. Leszek Pekalskis Dank an die Frau, die ihm zu essen gab und ihm Schuhe ihres verstorbenen Mannes schenken wollte.

Opfer Nr. 11
    Jolanta T., ermordet am 22.01.1991 in Lublin
    Jolanta T. ist eine junge, lebenslustige Studentin der Pädagogik im fünften Studienjahr. An diesem Januartag ist sie bei ihrer Freundin im Studentenwohnheim eingeladen. Wochenlang haben sie immer wieder versucht, sich zu treffen, doch es gelang den beiden jungen Frauen nie, einen passenden Zeitpunkt zu finden. Doch heute ist es so weit. Jolanta hat einen neuen Freund, und was gibt es wichtigeres, als ihrer Freundin davon zu erzählen. Natürlich vergeht die Zeit wie im Fluge. Längst ist es dunkel an diesem kalten Januarabend, als Jolanta endgültig beschließt, nach Hause zu gehen. Sie kann nicht bei ihrer Freundin übernachten, denn am nächsten Morgen muß sie früh aufstehen. Nachdem sie sich für die nächsten Tage verabredet haben, bringt Jolantas Freundin sie noch bis zur Haustür, läuft dann schnell wieder nach oben in ihre Wohnung und ist froh, bei dieser eisigen Kälte nicht mehr das Haus verlassen zu müssen. Sie geht auf den Balkon und winkt Jolanta nach, deren Nachhauseweg durch den angrenzenden Park führt. Bereits nach wenigen Metern ist Jolanta von der Dunkelheit verschlungen und die Freundin geht wieder zurück in ihre warme Wohnung. Jolanta, die Frischverliebte, geht geradewegs durch den Park. Sie bemerkt in all den Gedanken an ihre neue Liebe nicht, wie dunkel es geworden ist in diesem Park, den keine Laternen erleuchten.
    Doch sie kennt ja den Weg und ist viel zu sehr mit ihrer Liebe beschäftigt. Das fahle Mondlicht und der Schnee bieten genügend Licht, um ihren Weg zu erhellen. Jolanta kommt nie zu Hause an. Ihre Freundin, die sie vom Balkon aus noch gesehen hat. ist die letzte Person, die Jolanta lebend zu Gesicht bekam – außer dem Täter. Als sich Jolanta am nächsten Tag nicht bei ihren Eltern meldet, was sie sonst immer tut, warten diese noch einen Tag bevor sie zur Polizei gehen. Doch die Beamten haben nur ein müdes Lächeln für die besorgten Eltern übrig.
    »Ihre Tochter hat bestimmt einen jungen Mann kennengelernt und ist mit ihm weggefahren«, lautet der Kommentar der Polizei. Was sollen Eltern darauf sagen – und es stimmt ja wirklich, daß Jolanta einen jungen Mann kennengelernt hat.
    Nur den Namen des Freundes hatte sie ihrer Mutter bisher verschwiegen.
    »Wenn unsere Tochter mit ihrem Freund weggefahren wäre, hätte sie uns sicher Bescheid gegeben. Das tut sie immer.«
    Doch die Polizei nimmt keine Notiz von den Angaben der ängstlichen Mutter – wie oft haben sie dies schon gehört, wie oft wurden Eltern eines Besseren belehrt? So wird es wohl auch in diesem Fall sein.
    »Können Sie meine Tochter denn nicht mit Hunden suchen?« fragt der Vater Jolantas.
    »Was glauben Sie, wieviele Hunde wir brauchten, um alle vermißten Mädchen zu suchen! Wissen Sie überhaupt, wie viele junge Frauen und Mädchen jeden Tag als vermißt gemeldet werden und schon nach wenigen Tagen wieder zu Hause auftauchen?« bekommt er zur Antwort.
    Doch die Eltern sind sich einig: es muß etwas Außergewöhnliches geschehen sein, daß sich ihre Tochter nicht bei ihnen meldet. Sie wollen nichts unversucht lassen und beschließen letztendlich, einen bekannten Hellseher mit ihrem Problem zu konfrontieren. Dieser sagt ihnen sofort: »Ihre Tochter lebt nicht mehr und man muß sie da suchen, wo viele Militärkappen sind.«
    Hokuspokus oder Wahrheit? – Die Eltern wissen nicht, was sie denken sollen. Ihre Tochter lebt also

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