Nur in deinen Armen: Roman
Tisch zu trinken, um ihm den Albtraum zu entlocken, aber es sieht ganz so aus, als würde Hastings Appleby verdächtigen, auf dem Schlachtfeld einen Mord begangen zu haben.«
»Ein Mord während einer Schlacht?« Flick runzelte die Stirn. »Geht das denn überhaupt?«
Lucifer nickte. »Indem du jemanden von deinen eigenen Leuten absichtlich erschießt.«
Phyllida erschauerte. »Wie schrecklich.«
»In der Tat«, stimmte ihr Demon zu. »Während eines ganz besonderen Angriffs der Kavallerie …« Er sah von Phyllida zu Flick. »Die Kavallerie greift oft von der Flanke her an, quer zu der Reihe der Infanterie, in der die Infanterie normalerweise ihre Geräte aufstellt. Die meisten benutzen diesen Augenblick, um ihre Gewehre zu reinigen und neu zu laden. Nun ja, während eines dieser Angriffe stand Hastings beinahe direkt hinter Appleby. Er schwört, dass Appleby auf einen unserer eigenen Leute angelegt hat. Er glaubt auch, gesehen zu haben, wie Appleby geschossen hat und einer unserer eigenen Gardisten zu Boden gegangen ist, aber … es war am Morgen, und das war ein teuflischer Tag. Am Ende dieses Tages waren so viele tot, wir alle hatten unseren Albtraum. Hastings war nicht sicher genug, um ihn anzuzeigen, aber er hatte genug gesehen, um nachzusehen, wer der Gefallene war.
Es stellte sich heraus, dass der Mann Applebys bester Freund war. Sie hatten in der Nacht zuvor sogar das Zelt geteilt. Obwohl Appleby an diesem Tag selbst verwundet worden war, war er doch hinausgegangen, um die Leiche seines Freundes zu holen, allem Anschein nach war er auch tief getroffen von seinem Tod. Hastings schloss, dass Appleby nur auf seinen Freund angelegt hatte, um ihn besser im Auge behalten zu können. Das hat er sich eingeredet, und das redet er sich auch heute noch ein, aber wenn seine Zunge von Brandy gelockert ist, dann kommt die Wahrheit ans Licht. Hastings glaubt noch immer tief in seinem Herzen, dass er gesehen hat, wie Appleby seinen besten Freund umgebracht hat, Korporal Sherring.« Demon sah Lucifer an. »Und Hastings behauptet, dass Appleby mit der Muskete ausgezeichnet umgehen konnte.«
»Also«, nachdenklich blickte Lucifer zu Phyllida, »könnte es wirklich Appleby sein.«
»Aber ist er es auch?«, fragte Demon. »Alles, was wir haben, ist eine unbewiesene Behauptung, dass Appleby schon zuvor kaltblütig getötet hat. Wir haben nichts, was ihn in Verbindung mit Horatio oder mit dessen Sammlung bringt.«
»Und da«, so schloss Lucifer, »liegt der Hase im Pfeffer.«
Die ganze Angelegenheit deutete auf das geheimnisvolle Buch hin, von dem der Mörder glauben musste, dass es sich in Horatios Sammlung befand. Demon und Flick halfen bei der Suche in Horatios Büchern.
Nach einer Stunde trat Flick von dem Bücherregal zurück, durch das sie sich arbeitete. »Warum tun wir das überhaupt?«, wandte sie sich an Lucifer. »Wer auch immer es ist, dieser Mann hat wahrscheinlich schon seit Monaten jeden Sonntag diese Bücher hier durchsucht. Wenn er gewusst hat, nach welchem Buch er suchen muss, und es ist anzunehmen, dass er das gewusst hat, dann würde es doch gar nicht so lange dauern, dieses Buch zu finden.«
»Leider doch.« Lucifer schlenderte an den Bücherregalen entlang, dann blieb er stehen und zog ein unauffällig aussehendes Buch heraus. Er zeigte es Flick. »Das ist das Buch Römische Legionen von Brent. Hübscher Einband, es ist sicher etwas wert, aber auf keinen Fall aufregend.« Dann enthüllte er den ganzen Einband. »In Wirklichkeit ist dies jedoch eine Erstausgabe von Cruickshanks Treaties of the Powers , und es ist ein kleines Vermögen wert.«
»Oh.« Flick betrachtete den Einband des Buches genauer, der bis jetzt verborgen gewesen war. »Gibt es hier viele solcher Bücher?«
»Zu jedem Regal einige, manchmal sogar viele.« Phyllida griff nach dem nächsten Buch in dem Regal.
»Viele Sammler benutzen falsche Einbände, um ihre kostbarsten Werke zu verstecken.« Lucifer steckte das kostbare Stück wieder in den Schutzumschlag. »Also, wenn man wirklich Horatios Sammlung durchsuchen wollte, müsste man jedes einzelne Buch ansehen.«
Sie machten sich wieder an die Arbeit.
Nach dem Essen gingen Lucifer und Demon auf Bitten ihrer Damen zur Schmiede, um sich dort mit Thompson zu unterhalten. Bis jetzt war noch kein Pferd mit einem lockeren Hufeisen zur Schmiede gebracht worden. Während sie langsam die Straße entlangschlenderten, meinte Lucifer: »Ich muss schon sagen, es überrascht mich, dass du
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