Nur in deinen Armen: Roman
Phyllida eindringlich an. »Ich würde gern ein paar Worte mit dir reden, Cousine«, meinte er.
Über was ? Doch Phyllida schluckte diese unhöflichen Worte herunter. »Aber natürlich«, antwortete sie.
Percy lächelte Lucifer an. »Eine Familienangelegenheit, müssen Sie wissen.«
Lucifer verbeugte sich.
Phyllida senkte zustimmend den Kopf, dann legte sie die Hand auf Percys Arm und ließ sich von ihm durch die offene Tür auf die Terrasse führen. Dort nahm sie die Hand von seinem Arm und ging zur Balustrade hinüber.
»Nicht hier.« Percy deutete zum anderen Ende der Terrasse. »Hier kann man uns sehen.«
Phyllida seufzte unhörbar auf, dann gehorchte sie ihm und hoffte, Percy würde ihr endlich sagen, was er wollte, damit sie in den Salon zurückkehren konnte. Wenn sie Robert allein erwischte, dann könnte sie den Tag heute vielleicht doch noch nutzen. Robert war vielleicht schwach, aber er war auch entsetzlich konservativ, dabei war er schon fast ein Anwalt und würde dem Gesetz gehorchen. Vielleicht könnte sie ihn davon überzeugen …«
»Es geht darum …« Vor den dunklen Fenstern der Bibliothek blieb Percy stehen. Er zupfte an seiner Weste, dann wandte er sich zu Phyllida. »Ich habe dich beobachtet und dann nachgedacht. Wie alt bist du? Vierundzwanzig?«
Sie lehnte sich gegen die Balustrade und starrte ihn an. »Ja«, gestand sie. »Vierundzwanzig. Und?«
»Nichts und. Du solltest natürlich längst verheiratet sein! Da kannst du meine Mutter fragen, sie wird dir das bestätigen. Du bist mit deinen vierundzwanzig ja schon fast eine alte Jungfer.«
»Wirklich?« Phyllida dachte daran, ihm zu verraten, dass sie als alte Jungfer wirklich glücklich war. »Was geht dich das denn an?«
»Natürlich geht mich das etwas an! Ich bin immerhin das Familienoberhaupt, nun ja, das werde ich sein, wenn dein Vater nicht mehr da ist.«
»Vergiss nicht, ich habe auch noch einen Bruder.«
»Jonas.« Mit einer verächtlichen Handbewegung tat Percy Jonas ab. »Es geht darum, dass du unverheiratet bist, und das ergibt keinen Sinn, nicht, so lange es dazu eine Alternative gibt.«
Phyllida überlegte. Wenn sie Percy zustimmte, war das wahrscheinlich der beste Weg, diese Unterhaltung zu beenden. Sie verschränkte die Arme vor der Brust. »Was für eine Alternative?«
Percy reckte sich zu seiner vollen Größe und wölbte seine Brust. »Du könntest mich heiraten.«
Der Schock machte Phyllida sprachlos.
»Ich weiß, das kommt für dich überraschend - ich hatte selbst nicht darüber nachgedacht, bis ich hierher kam und sah, wie die Dinge stehen. Aber jetzt finde ich, es ist die perfekte Lösung.« Percy begann, unruhig auf und ab zu laufen. »Familienpflicht, sozusagen - um deine Hand anzuhalten ist genau das, was ich tun sollte.«
Phyllida reckte sich zu ihrer vollen Größe. »Percy, ich fühle mich hier sehr wohl …«
»Genau. Das ist ja gerade das Schöne daran. Wir können heiraten, und du kannst hier auf dem Land bleiben, ich würde sogar behaupten, dass deinem Vater das lieber wäre. Er brauchte dann die Farm nicht ohne dich zu führen. Auf der anderen Seite brauche ich keine Gastgeberin. Ich hatte noch nie eine.« Er nickte. »Ich bin ganz damit zufrieden, allein in London zurechtzukommen.«
»Das kann ich mir sehr gut vorstellen. Mal sehen, ob ich deinen Antrag richtig verstanden habe.« Beim angespannten Ton ihrer Stimme blieb Percy stehen. »Könnte es vielleicht so sein, dass du im Augenblick an einem point-non-plus bist?«
Mit versteinertem Gesicht starrte Percy sie an.
Phyllida wartete.
»Ich bin vielleicht im Augenblick ein wenig knapp bei Kasse, aber das ist nur ein augenblicklicher Zustand, nichts Ernstes.«
»Trotzdem. Also, mal sehen … vor einigen Jahren hast du das Erbe deines Vaters bekommen, und von deiner Seite der Familie hast du in dieser Hinsicht auch nichts mehr zu erwarten.«
»Wenigstens nicht, solange Großmama dich als ihre Erbin einsetzt und Tante Esmeralda ihr Vermögen dir und Jonas hinterlässt.«
»Richtig. Und wenn Huddlesford natürlich sterben sollte, wird sein Besitz auf Frederick übergehen.« Phyllida blickte in Percys Gesicht, das sich mittlerweile verdrießlich verzogen hatte. »Das würde also bedeuten, dass, abgesehen vom Erbe deiner Mutter, von der jeder weiß, dass sie sich bester Gesundheit erfreut, kein Goldschatz am Horizont auf dich wartet.« Sie hielt einen Augenblick inne. »Habe ich Recht?«
»Du weißt verdammt gut, dass du Recht hast.«
»Und
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