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Nur nicht aus Liebe weinen

Nur nicht aus Liebe weinen

Titel: Nur nicht aus Liebe weinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: SARA CRAVEN
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gutes Leben führen können. Das bringt mich auf eine Idee …“
    Plötzlich entfernten sich die Stimmen, und Laine konnte die Diskussion nicht weiterverfolgen. Aber das, was sie gehört hatte, ließ ihr einen kalten Schauer über den Rücken laufen. Alles hätte sie ertragen, aber Abbotsbrook zu verlieren war unmöglich. Es war doch ihr Zuhause.
    Bereits am nächsten Abend sorgte Laines schulische Zukunft für eine weitere Diskussion. Daniel, Simon, Angela und Laine saßen auf der Terrasse, und Simon sinnierte über die Zukunft seiner kleinen Schwester. Sein Vorschlag, möglichst bald nach einer passenden Privatschule für Laine zu suchen, stieß bei Angela nicht auf allzu große Begeisterung. „Laines Noten sind viel zu schlecht für eine Privatschule. Sie kann ebenso gut auch hier zur Schule gehen. Das ist wesentlich günstiger. Immerhin kostet mich Jamies Ausbildung ein kleines Vermögen.“
    „Das ist nicht dein Ernst, Mum. Die Gesamtschule in Hollingbury muss katastrophal sein. Laut einer Studie des Bildungsministeriums ist sie sogar eine der schlechtesten des Landes. Die haben schlimme Drogenprobleme. Laine wäre dort verloren.“
    „Dort wird sicher alles getan, um das zu ändern“, beharrte Angela. „Zudem ist Laine nun wirklich keine Überfliegerin.“
    Laine spürte, wie die Worte ihrer Mutter sie erröten ließen.
    Doch dann versuchte Daniel, die Situation zu retten. „Mrs. Sinclair, nehmen Sie es mir bitte nicht übel, wenn ich mich einmische. Aber ich habe eher den Eindruck, Laine ist an ihrer jetzigen Schule völlig unterfordert. Sie ist doch viel zu klug.“
    Sein charmantes Lächeln erstickte jeglichen Widerspruch im Keim. „Auf einer Privatschule wie Randalls könnte Laine ihre Talente viel besser entfalten. Die Schule hat einen hervorragenden Ruf. Darüber hinaus vergeben sie Stipendien an besonders begabte Schüler. Die Aufnahmeprüfung und das Vorstellungsgespräch dürfte Laine mit Bravour meistern. Natürlich möchte ich nicht aufdringlich sein. Aber wenn Sie es wünschen, erkundige ich mich gern noch einmal bei meiner Cousine nach den Details. Sie war auch auf Randalls.“
    „Daniel, das ist sehr nett von dir. Aber ich glaube kaum, dass Laine auf so eine Schule gehört.“ Angela lächelte angestrengt.
    „Mum, Dan hat recht. Du solltest ihr wenigstens eine Chance geben.“ Simon blieb hartnäckig.
    Bei Daniels nächstem Besuch auf Abbotsbrook begrüßte Laine ihn stürmisch. „Ich hab’s tatsächlich geschafft. Die Aufnahmeprüfung für Randalls war gar nicht so schwer. Eigentlich musste ich nur einen Aufsatz über eine Figur aus meinem Lieblingsbuch schreiben.“
    „Lass mich raten, dein Aufsatz über Ben Gunn muss beeindruckend gewesen sein“, neckte Daniel sie.
    „Woher weißt du, dass ich über ihn geschrieben habe?“, fragte Laine überrascht.
    „Ich habe eben ein gutes Gedächtnis. Ein Aufsatz über so ein kleines Dummerchen wie die Lily Maid hätte auch nicht zu dir gepasst. Deine Mutter war doch bestimmt sehr stolz auf dich.“
    Zögerlich nickte Laine und sah Daniel unsicher an. Denn ihre Mutter war wohl eher überrascht als stolz. Vor allem die Kosten für die Schuluniformen hatten ihre Begeisterung gedämpft.
    „Und du freust dich auch?“
    „Ich bin überglücklich.“
    Daniel beugte sich vor, griff nach ihren Händen und wirbelte Laine übermütig im Kreis herum. „Du wirst dich dort sehr wohlfühlen, die Schule ist wirklich gut.“
    Laine lachte überglücklich und klammerte sich fester an Daniel. Doch ihre unschuldige Wiedersehensfreude wurde jäh unterbrochen.
    „Was gibt es denn zu feiern?“, fragte eine unbekannte Stimme.
    Überrascht drehte Laine sich herum und starrte die blonde Schönheit mit den endlos langen Beinen an, die wie aus dem Nichts aufgetaucht war.
    Irgendwie erinnerte diese Frau an eine Barbiepuppe. Doch selbst die waren wohl kaum so offenherzig gekleidet wie das Exemplar, das gerade auf sie zukam. Im Gegensatz zu Laine war Daniel jedoch offensichtlich ziemlich beeindruckt von ihren betörenden Kurven.
    Die Fremde musterte Laine von oben herab, während sie sich an Daniel schmiegte. „Schatz, du überraschst mich immer wieder. Sogar diese väterliche Seite an dir ist extrem anziehend. Willst du mich deiner kleinen Freundin denn gar nicht vorstellen?“
    Laine schluckte eine böse Erwiderung hinunter. Diese Hexe sollte nicht merken, wie verletzt sie war.
    „Liebste Candida, du wirst dich doch noch an Simons kleine Schwester erinnern.

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