Nur nicht aus Liebe weinen
eines Tages wieder Kinder spielen und es genauso lieben wie ich.“
Daniel sah sie nachdenklich an. „Mir war gar nicht klar, wie viel dir Abbotsbrook bedeutet.“
„Es gab auch schlimme Zeiten, aber die wichtigsten und schönsten Momente in meinem Leben verbinde ich mit Abbotsbrook.“ Die Momente mit dir, mein Liebster.
Daniel ergriff über den Tisch hinweg ihre Hand.
Laine versuchte ein Lächeln. „Mutter scheint der Abschied jedenfalls nicht sonderlich schwerzufallen. Sie hat das Geld gleich in eine gute Sache investiert. Jeffs neue Zähne sind einfach … unglaublich weiß.“
Daniel lachte laut auf. „Wie romantisch. Aber was, wenn die Behandlung abgeschlossen ist und der liebe Jeff irgendwann mal eine andere anlächelt? Deine Mutter muss sich finanziell absichern.“
Laine sah bestürzt auf ihren Teller und errötete. Genau diesen Rat hatte ihre Mutter ihr am Abend zuvor gegeben. Sollte Daniel mich je verlassen, kann sein Geld mich sicher nicht trösten.
Viel mehr machte Laine jedoch zu schaffen, dass Angela ohne ihre Erlaubnis Candida zur Hochzeit eingeladen hatte.
Als der große Tag endlich gekommen war, war Laine froh und dankbar, Celia als Trauzeugin an ihrer Seite zu wissen.
„Weißt du schon, wo ihr eure Flitterwochen verbringen werdet, oder lässt du dich überraschen?“, erkundigte ihre Freundin sich.
„Wir können leider nicht allzu weit reisen, solange diese Verlagsübernahme noch nicht abgeschlossen ist.“ Laine betrachtete sich nervös von allen Seiten im Spiegel. Sie wollte sichergehen, dass das elegante, aber schlichte weiße Satinensemble perfekt saß. „Daniel hat uns aber ein romantisches kleines Landhaus gemietet.“
„Großer Gott, aber es gibt dort hoffentlich ein richtiges Bad?“, fragte Celia verdutzt.
Ihr Gesichtsausdruck brachte Laine zum Lachen. „Ich denke, schon. Es gibt sogar einen Pool. Also wird es vielleicht nicht unbedingt ein Gartenhäuschen sein.“ Und wenn, wäre es mir völlig gleichgültig. Solange nur Daniel bei mir ist.
„Er hat mir jedenfalls versprochen, dass wir unsere Flitterwochen nachholen. Mit allem, was dazugehört.“
„Daniel hat nicht zufällig einen Bruder oder wenigstens einen Cousin?“ Celias Augen funkelten. Sie ging hinüber zum Bett und half Laine, ihren Koffer zu packen. Vorsichtig strich sie über das zarte Negligé. „Das ist wunderschön, Laine. Aber überflüssig, befürchte ich.“
Laine war gerade angestrengt damit beschäftigt, ihren Verlobungsring anzustecken. Abwesend gab sie zurück: „Für den Fall, dass plötzlich ein Feuer ausbricht, muss ich doch zumindest etwas zum Anziehen dabeihaben.“
Beide schwiegen für einen Moment, dann schloss Celia ihre Freundin in die Arme, um sie zu beruhigen. „Lainie, du musst wirklich keine Angst davor haben.“
Entsetzt löste sich Laine. „Oh Gott, merkt man mir das so deutlich an?“
„Und wenn schon. Das ist doch völlig normal. Du Glückliche umgehst all die Frösche und darfst sofort deinen Prinzen küssen. Allerdings ist es mir schon ein wenig schleierhaft, wie ihr zwei es geschafft habt, bis heute die Finger voneinander zu lassen.“
Manchmal frage ich mich das auch.
Jamie erwartete Laine und Celia bereits in der Eingangshalle. „Dass du so gut aussehen kannst, Schwesterchen“, neckte er Laine mit brüderlichem Charme. „Daniels eigene Lily Maid. Anscheinend ist er doch nicht völlig übergeschnappt.“
„Was um alles in der Welt willst du damit sagen?“ Laine stockte der Atem.
„Ich hätte nur nicht gedacht, dass er jemals heiratet“, gab Jamie hastig zurück, während er Laine in den Wagen half. „Mum hat es dir nicht leicht gemacht, oder? Aber sie kann doch nicht wirklich gedacht haben …“ Jamie wechselte sicherheitshalber das Thema. „Wir mussten übrigens Tanfield zum Junggesellenabschied einladen. Daniels Trauzeuge meint, Jeffs Haupthaar sei nicht echt. Aber da dein zukünftiger Gatte ein ausschweifendes Trinkgelage verhindert hat, konnten wir das leider nicht prüfen. Vielleicht hat Dan auch befürchtet, seine ehelichen Pflichten nicht erfüllen zu können.“
„Wie umsichtig von ihm, uns beiden seinen Kater zu ersparen.“ Laine versuchte sich nicht anmerken zu lassen, wie unangenehm ihr dieses Thema war.
Doch Jamie durchschaute sie. „Ihr könnt es sicher beide kaum erwarten, endlich ungestört zu sein.“
„Schluss jetzt, Jamie!“
„Dann könnten wir aber vielleicht noch rasch etwas Geschäftliches klären?“ Erstaunt blickte
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