Nur nicht aus Liebe weinen
bildeten köstliche Walderdbeeren und ein samtiges Mousse au Chocolat den krönenden Abschluss.
„Hier ist es einfach traumhaft“, strahlte Laine. Durch die geöffneten Fenster strömte eine leichte Abendbrise herein und verbreitete den Duft der Weinranken.
„Ich … ich werde diesen Abend niemals vergessen.“ Sie lächelte zaghaft. „Ich fürchte, in Spanien erwartet mich weniger Angenehmes.“
„Vermutlich. Eigentlich ein guter Grund, nicht dorthin mitzugehen.“ „Das klingt, als hätte ich eine Wahl.“ Verlegen senkte sie den Blick. „Die hast du. Warum bleibst du nicht einfach hier bei mir in England?“
Mit einem Mal schien ihre Welt stillzustehen.
Verwirrt rang sie nach Worten. „Du … möchtest, dass ich für dich arbeite?“ „Das trifft es nicht ganz. Ich möchte viel lieber, dass du meine Frau wirst.“ Daniel lächelte. „Dan, bitte mach keine Scherze mit mir …“, brachte sie mit zittriger Stimme hervor.
Zärtlich strich er über ihre Hand. „Glaubst du wirklich, ich könnte dich je verletzen?“
Wortlos schüttelte Laine den Kopf. Doch die blonden Schönheiten, die üblicherweise an seiner Seite waren, wollten ihr einfach nicht aus dem Kopf gehen.
„Meine Süße, dein Zögern macht mir ehrlich gesagt ein wenig Angst. Ich dachte, du magst mich.“
„Das tue ich doch.“ Wenn du wüsstest, wie sehr.
„Aber auf eine andere Weise?“
Laine wagte nicht, ihn anzusehen. „Du schienst eben bislang nicht besonders heiratsfreudig.“
„Eigentlich habe ich die ganze Zeit darauf gewartet, dass meine Lily Maid erblüht. Und ich bin nicht besonders stolz darauf, dass ich mich von der ein oder anderen dornigen Rose habe ablenken lassen. Aber können wir die Vergangenheit nicht einfach vergessen und gemeinsam in die Zukunft sehen?“ Er versuchte eindringlich, ihre Zweifel wegzuwischen.
„Ja … natürlich.“ Mir fehlen nur die richtigen Worte. Wie hätte ich denn ahnen können, dass du plötzlich meinen sehn lichsten Wunsch wahr werden lässt?
„Gott sei Dank. Du glaubst gar nicht, wie sehr mich das erleichtert.“ Sanft zeichnete sein Daumen kleine Kreise in ihre Handfläche. Seine zarte Berührung genügte, um Laines Körper zu elektrisieren. Nie zuvor hatte sie ein derartiges Verlangen durchströmt. Deutlich spürte sie, wie ihre aufgerichteten Brustspitzen den weichen Stoff ihres Kleides berührten. Mit jeder Faser ihres Körpers sehnte sie sich danach, ihm ganz zu gehören. Seine Frau zu sein.
Sie war so aufgewühlt, dass sie beinahe seinen nächsten Satz überhört hätte. „Willst du meine Frau werden, Laine?“
Aufgewühlt rang sie nach Atem und hauchte ein Ja. Daniel neigte zufrieden den Kopf und gab schließlich ihre Hand wieder frei. „Wir sollten schleunigst deiner Mutter die guten Nachrichten mitteilen.“
Zögernd stimmte Laine zu. Ihr schwante nichts Gutes. Doch selbst sie hätte nicht ahnen können, welchen Sturm der Entrüstung ihre Neuigkeit verursachen würde.
„Laine ist doch beinahe noch ein Kind! Erwarte nicht von mir, dass ich euch meinen Segen gebe.“ Angelas Augen hatten sich zu schmalen Schlitzen verengt. Wütend lief sie im Salon auf und ab, während Candida und Jeff Tanfield durch mürrisches Schweigen ihren Unmut verkündeten.
Von Angelas scharfem Tonfall getroffen, zuckte Laine wie unter einem Peitschenhieb zusammen. Doch Daniels Umarmung gab ihr Kraft. „Wir informieren dich lediglich darüber, weil das der Anstand gebietet. Auf deine Zustimmung sind wir glücklicherweise nicht angewiesen.“
Angela gestikulierte aufgebracht. „Unmöglich! Unser Umzug nach Spanien steht kurz bevor, und es muss ein Käufer für Abbotsbrook gefunden werden. Wie soll ich da noch eine Hochzeit planen?“
Gelassen erwiderte Daniel: „Damit werden wir gewiss niemanden belästigen. Es wird nur eine kleine Zeremonie im engsten Kreis geben. Und selbstverständlich komme ich für alles auf.“
„Hast du völlig den Verstand verloren, Daniel? Männer wie du heiraten nicht einfach irgendein unscheinbares Mädchen vom Land.“
Daniel sah Angela voller Verachtung an. „Ich für meinen Teil kann es kaum erwarten, diese zauberhafte junge Dame endlich zu meiner Frau zu machen.“
Jeff Tanfield stellte die Whiskyflasche geräuschvoll zurück in die Bar und wandte sich dem jungen Paar angriffslustig zu. „Laine erinnert sich sicher noch daran, dass sie uns ihre Unterstützung für den Aufbau des Golfklubs versprach.“
Mit gekräuselten Lippen sah Daniel ihn an.
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