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Nur nicht aus Liebe weinen

Nur nicht aus Liebe weinen

Titel: Nur nicht aus Liebe weinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: SARA CRAVEN
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du bist dir im Klaren darüber, welch furchtbare Last ich damit auf mich nehme.
Vermutlich willst du es nicht noch einmal hören, aber diese Expedition zum Anapurna macht mir große Sorgen. Si, du hattest doch selbst ein ungutes Gefühl. Es ist ganz sicher noch nicht zu spät, um auszusteigen.
Aber ich weiß, du bist viel zu geradlinig, um einen Rückzieher zu machen: Also pass verdammt noch mal auf dich auf! Nicht nur dein Leben hängt davon ab!
Wir brauchen dich hier.
Dan
    Laine las den Brief wieder und wieder. Bis sich jedes einzelne Wort für immer in ihr Gedächtnis eingebrannt hatte. Alles um sie wurde still, und eine dumpfe Wut stieg in ihr auf. Sie spürte, wie sich ihre Finger verkrampften. Woher kam dann aber dieser sanfte und würdevolle Klang ihrer Stimme? „Danke.“
    „Nein, behalte den Brief ruhig. Er hat seinen Zweck erfüllt.“ Zufrieden stand Candida auf und ging zur Tür.
    „Arme Elaine. Du denkst bestimmt, deine kleine Welt bricht zusammen. Aber es ist nur zu deinem Besten, die Wahrheit zu kennen. Wie sagt man doch so schön: Besser wenig als gar nichts? Immerhin hast du deinen Traummann geheiratet.“
    Als Laine endlich allein war, verbannte sie den Brief in die Seitentasche ihres Koffers. Wie konnte ein einfaches Blatt Papier mit einer derartigen Wucht alles zerstören?
    Was sollte sie nur tun?
    Sie konnte einfach keine Antwort auf diese Frage finden. Und als sie schließlich am Abend in dem kleinen Landhaus ankamen, fühlte Laine sich noch verzweifelter als zuvor.
    Äußerlich war der strahlenden Braut den ganzen Tag lang nichts anzumerken gewesen. Sie hatte ihren Brautstrauß geworfen und schließlich die Gäste höflich verabschiedet.
    Nicht einmal Celia schien in der Freude über den gefangenen Strauß etwas bemerkt zu haben. Doch innerlich fühlte Laine sich wie tot.
    Trotzdem hielt sie sich mit letzter Kraft aufrecht. Denn Daniel durfte niemals erfahren, dass Laine sein schreckliches Geheimnis kannte. Sie war nicht seine Frau, sondern seine Verpflichtung. Diese Bürde konnte nur sie allein von seinen Schultern nehmen. Ohne dabei ihre wahren Gefühle preiszugeben.
    Warum nur hatte sie ihm gestanden, dass ihr die Zukunft in Spanien Angst machte? Sie selbst hatte Daniel dazu gebracht, sein Versprechen an Simon wahr zu machen, und damit ihr beider Schicksal besiegelt.
    „Du bist so ruhig.“ Daniels sanfte Worte rissen sie unvermittelt aus ihren Gedanken. „Ist alles in Ordnung? Du hast kaum etwas gesagt, seit wir Abbotsbrook verlassen haben.“
    „Mir geht es gut. Ich bin nur ein bisschen müde. Die letzten Wochen waren sehr anstrengend“. Nur unter Qualen gelang es Laine, die Fassung zu wahren.
    Daniel lächelte liebevoll und griff nach ihrer Hand. „Diese leidigen Verhandlungen haben mich viel zu sehr in Anspruch genommen. Aber ich verspreche, ab jetzt gehört meine ganze Aufmerksamkeit meiner süßen Ehefrau.“
    Deine süße Ehefrau? Das bin ich nicht. Rede nicht so, als würde ich dir wirklich etwas bedeuten. Dein Mitleid ertrage ich nicht.
    Gut gelaunt sprach Daniel weiter: „Hoffentlich gefällt dir das Landhaus. Die Jacksons kümmern sich schon seit Jahren um das Anwesen, und Mrs. Jackson ist eine begnadete Köchin.“
    „Das klingt wunderbar“, erwiderte Laine mechanisch.
    Als sie ihr Fahrtziel erreichten, wurde schnell klar, dass Daniel nicht zu viel versprochen hatte. Das Landhaus war in Wahrheit ein ziemlich beeindruckender Landsitz, der um die Jahrhundertwende erbaut worden sein musste. Vor dem charmanten alten Gebäude erwarteten Mr. und Mrs. Jackson das Brautpaar bereits.
    Lange betrachtete Laine aus dem geöffneten Fester ihres gemütlichen Zimmers den Innenhof, an den sich ein prachtvoller Garten anschloss. Die Kletterrose, die sich an der Hauswand bis zu ihrem Zimmer hochrankte, verströmte einen zarten Duft.
    „Bist du glücklich?“ Daniel stand hinter ihr und strich ihr sanft über die Arme.
    „Ja.“ Laine wandte sich mit einem verkrampften Lächeln zu ihm um. „Es ist wunderschön hier. Aber die Schränke sind ein wenig klein.“
    Einen Moment lang betrachtete er sie irritiert. Dann glättete sich die Falte auf seiner Stirn, und er erwiderte liebevoll: „Wenn du unbedingt mehr Platz benötigst, bringe ich meine Sachen gern in das andere Zimmer.“
    „Das ist gar keine schlechte Idee“, gab Laine kurz zurück. „Ich würde jetzt gern eine Kleinigkeit essen.“
    „Ich habe auch ein wenig Appetit. Aber eher auf einen süßen Kuss von meiner Frau. Und

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