Nur noch diese Nacht
Vermögensaufteilung vorangekommen. Doch das beunruhigte sie beide nicht. Wenn sie jetzt die erotische Spannung abbauten, würden sie das nächste Mal sicher mehr Zeit für den Papierkram haben …
Wieder einmal flog Claire nach Kalifornien. Und wieder brachte der Chauffeur sie in der Limousine zu seinem Haus, doch diesmal allein.
Für die nächsten drei Monate war ihr Terminkalender gespickt voll, aber daran hatte sie sich gewöhnt. Sicherheitshalber hatte sie einige Termine verlegt. Ryan hatte das Gleiche getan, sodass ihnen ein Zeitfenster von Sonntag bis Dienstag blieb. Tagsüber wollten sie arbeiten und die Abende fürs Vergnügen frei halten.
Der räumliche Abstand hatte Claire geholfen, ihre Treffen mit Ryan in der richtigen Perspektive zu sehen. Natürlich dachte sie viel an ihn, weit mehr als gut für sie war, aber sie konnte nicht anders. Sie sehnte und verzehrte sich nach ihm und hatte das Gefühl, die verlorene Zeit aufholen zu müssen.
Natürlich durfte sie nicht vergessen, dass sie nur eine Affäre mit Ryan hatte, ihr Herz durfte sie nicht verlieren. Das konnten sie sich beide nicht leisten. In den letzten beiden Wochen, in denen sie sich nicht gesehen hatten, hatten sie sich bewusst nur unpersönlich gehaltene E-Mails geschickt, um ihre Termine abzustimmen. Diesmal hatte Ryan sie nicht einmal am Flughafen abgeholt, was bewies, dass Sallys Warnungen unnötig waren.
Als der Wagen in die Auffahrt zum Haus einbog, wurde Claire bewusst, dass sie sich den Computer während der Fahrt kein einziges Mal vorgenommen hatte. Wie ein verknalltes Schulmädchen hatte sie sich gedanklich nur mit Ryan beschäftigt!
Vor ihr ging das elektronisch gesteuerte Tor auf, und der Wagen fuhr hindurch. Die Hände in die Hüften gestemmt, stand Ryan in dunkler Hose und Sporthemd neben dem Carport und blickte sie durch die Scheibe verlangend an.
Zwischen ihnen knisterte es bereits wieder!
Claire streifte sich die Umhängetasche über die Schulter und griff nach der Computertasche. In ihrem Bauch kribbelte es wie verrückt. Ryan riss die Wagentür auf, drückte Claire in die Polster zurück und küsste sie leidenschaftlich.
Sie schloss die Augen und überließ sich seiner Nähe, seinen Küssen und Liebkosungen, schmiegte sich sehnsüchtig an ihn.
Als Ryan sich aufstöhnend von ihr löste, wollte sie ihn wieder an sich ziehen, doch er wehrte ab: „Lieber nicht, Süße. Das war der Grund, warum ich dich nicht am Flughafen abgeholt habe.“
Verständnislos sah Claire ihn an, dann wurde ihr bewusst, dass sie ja nicht allein waren.
In Sekundenschnelle waren sie halb liegend auf dem Rücksitz gelandet, Claires Rock war bedrohlich weit nach oben gerutscht.
Der Fahrer saß voller Unbehagen auf seinem Sitz und hielt den Blick taktvoll nach vorn gerichtet, doch seiner steifen Haltung war anzumerken, dass er wusste, was auf dem Rücksitz vor sich ging.
Ryan wollte sich aufsetzen, doch etwas hinderte ihn daran und drückte gegen Claires Schenkel. Belustigt bemerkte sie, dass ihre Handtasche im Weg war, und hielt sie hoch.
Ryan verdrehte die Augen, dann griff er nach Claires Computertasche und stieg damit rückwärts aus dem Wagen.
Als Claire in Gelächter ausbrach, ließ er eine Hand gespielt unschuldig über ihren entblößten Schenkel gleiten, zupfte ihr den Rock zurecht und reichte ihr die Hand, um ihr aus dem Wagen zu helfen.
„Aussteigen, Madame“, erklärte er streng. „Mit dem Trinkgeld, das unser Rücksitzintermezzo mich kosten wird, dürfte Mickey die Zahnarztrechnung seiner Tochter bezahlen können. Wenn wir noch einen Augenblick weitermachen, kann ich gleich die Hypothek für sein Haus ablösen.“
Lachend ließ Claire sich aus dem Wagen helfen und ging gleich ins Haus, während Ryan sich der „Zahnarztrechnung“ annahm.
Die Chemie zwischen ihnen stimmte also immer noch. Erregt eilte sie nach oben, ihre Bluse landete auf der dritten Stufe, der Rock auf der siebten. Sekunden später hörte sie die Haustür zufallen. Ryan folgte ihr in Sturmschritten.
„Falls du ins Bett willst, Schatz, sieh zu, dass du es schaffst, ehe ich dich einhole“, warnte er sie atemlos.
Blitzschnell taxierte Claire die letzte Treppenflucht – Ryan schleppte ihr Gepäck und war längst nicht so schnell wie sie – und stürmte mit einem Triumphschrei weiter.
7. KAPITEL
Ryan kämpfte gegen die Versuchung an – und verlor. Seit einer Stunde saßen sie nun wieder zusammen und sprachen Bilanzen, Vermögenswerte und deren
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