Nur Sex im Sinn? (German Edition)
verletzt?”
Wynn starrte sie sprachlos an. Gut, dass sie da waren? Ohne den Auftritt ihres Vaters wäre sie nie gestürzt. Sie musste sich aber eingestehen, dass sie in Gedanken bei Zack gewesen war und darum den Wagen ihrer Eltern nicht gehört hatte. Nach dieser aufregenden Nacht hatte sie deren Besuch völlig vergessen gehabt. Viel Schlaf hatte sie auch nicht bekommen.
Ihre Mutter hockte sich neben sie. “Artemus, schau doch mal. Ich glaube, sie hat sich am Kopf verletzt.”
Artemus wedelte mit einer Hand vor Wynns Gesicht herum. “Hallo, Prinzessin? Baby, kannst du uns hören?”
Jemand drängte ihn beiseite, doch diesmal war es nicht ihre Mutter, sondern Zack. Als er sich vor sie kniete, konnte sie sehen, dass er nur alte Jeans trug und unrasiert war.
“Wynn?” Im Gegensatz zu ihren Eltern klang er wirklich besorgt. Er berührte ihre Wange und erst jetzt bemerkte sie, dass sie sich dort eine Schramme zugezogen hatte. “Nicht bewegen, Süße. Bleib still liegen, damit ich nachsehen kann, ob mit dir alles in Ordnung ist.”
Süße? Ihre Eltern sahen die beiden verwundert an.
Wynn blinzelte Zack zu. “Was machst du denn hier?” Es war kurz vor sieben und er hätte sich eigentlich für seine Arbeit fertig machen müssen.
“Ich war gerade dabei, Kaffee zu kochen, als ich dich auf diese verdammte Leiter steigen sah. Bevor ich mich anziehen konnte, bist du auch schon runtergefallen.”
“Kochen Sie Ihren Kaffee immer nackt?”, fragte ihre Mutter.
“Nein, in Unterhosen”, antwortete er, ohne aufzuschauen.
Ihre Eltern sahen noch verwirrter drein.
Wynn räusperte sich und erklärte: “Mein Vater hat mich erschreckt.”
Diesen Vorwurf wollte Artemus nicht auf sich sitzen lassen. “Wenn dir deine Haare nicht ständig in die Augen hängen würden, hättest du uns vielleicht auch kommen sehen und keinen Schreck bekommen.”
Zack drehte sich zu ihm um und wollte etwas sagen, doch dann verschlug es ihm die Sprache. Wynns Vater war heute besonders herausgeputzt. Er trug ein rotes Seidenhemd, das über der Brust offen stand und seine üppige Brustbehaarung zur Geltung brachte. Darüber hing eine Goldkette, in einem Ohrläppchen funkelte ein Brillant und an den Fingern glänzen zwei goldene Ringe. Seine Designerjeans saßen so eng, dass sie wie eine zweite Haut wirkten, und in seinen auf Hochglanz polierten Halbschuhen konnte man sich spiegeln. Sein hellbraunes Haar war, im Gegensatz zu dem seiner Tochter, bestens gepflegt und reichte, in der Mitte sauber gescheitelt, bis auf seine Schultern.
Als er Zacks erstaunte Musterung bemerkte, schaute er beleidigt zurück.
Zack drehte sich wortlos wieder um. “Wo tut es dir weh?”, fragte er Wynn.
“Nirgends. Ich bin okay.” Sie wollte sich aufsetzen, aber dabei durchfuhr sie ein solcher Schmerz, dass sie aufstöhnte.
Zack hielt sie an den Schultern fest. “Lass mich lieber nachsehen.”
“Dad?” Ihre gelbe Decke an sich gedrückt, stand auf einmal Dani in ihrem Nachthemd bei ihnen.
Wynn schenkte ihr ein Lächeln. “Alles in Ordnung, du Knirps.”
“Du sitzt im Gebüsch?”
“Zum Glück. Das hat meinen Fall gebremst.” Wynn blickte ihre Eltern an. “Mom, Dad, darf ich euch meinen Nachbarn Zack Grange und seine Tochter Dani vorstellen. Zack ist Rettungssanitäter.”
“Das erklärt einiges”, bemerkte ihr Vater trocken.
“Zack, meine Eltern. Chastity und Artemus Lane.”
“Ich habe Wynn sehr gern”, teile Dani ihren Eltern mit.
“Wir auch”, beeilte sich Artemus zu sagen und fuhr Dani mit der Hand über den Kopf. Dann betrachtete er eingehend ihr Haar.
Zack achtete nicht darauf, was um ihn herum geschah. “Zieh bitte dein Hemd hoch, damit ich dich untersuchen kann.”
Chastity lachte auf.
“Oh nein, Zack. Das ist nicht nötig.”
“Sei ruhig, Wynnona”, mischte sich ihre Mutter ein. “Lass den Mann doch einen Blick darauf werfen.”
Und Zack warf einen Blick darauf.
Eine dicke, blutige Schramme lief über die Rippen bis hoch zu ihren Brüsten. “Die Wunde muss gesäubert werden”, sagte Zack ernst.
“Ich kümmere mich schon darum, wenn du mich nur aus diesem Busch herausholst!”
Doch er unterzog erst einmal ihre Arme und Beine einer genaueren Betrachtung, bis Wynn so unruhig wurde, dass sie sich losriss und, sich an der Hauswand abstützend, aufstand. Plötzlich schrie sie auf und wäre beinahe wieder umgefallen, hätte Zack sie nicht gestützt.
“Was ist? Dein Bein?”
“Nein.” Vor Schmerz schloss sie die
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