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Nur wenn du mir vertraust - Crombie, D: Nur wenn du mir vertraust - Now May You Weep

Nur wenn du mir vertraust - Crombie, D: Nur wenn du mir vertraust - Now May You Weep

Titel: Nur wenn du mir vertraust - Crombie, D: Nur wenn du mir vertraust - Now May You Weep Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
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Polizisten gesagt hast, dass Callum Donald umgebracht hätte – das war doch nicht dein Ernst, oder?«
    »Nein«, gab Alison nach kurzem Nachdenken zu. »Ich würde wohl kaum jetzt hier im Auto sitzen, wenn ich das glaubte – auch nicht dir zuliebe.«
    »Und warum hast du dann gesagt, er wär’s gewesen?«
    Alison zuckte mit den Achseln. »Weil ich sauer auf ihn war. Und weil ich wütend war über Donalds Tod.« Aber… wenn sie wirklich nicht glaubte, dass Callum Donald getötet hatte, wer konnte es dann gewesen sein? Und was wäre, wenn diese Person auch Callum nach dem Leben trachtete? Er hatte Chrissy gesagt, mit dem Whisky sei etwas nicht in Ordnung – wenn er nun vergiftet worden war?
    Alisons Halsschlagader begann heftig zu pochen, und sie trat das Gaspedal noch fester durch, während sie inständig hoffte, dass sie sich irrte – dass alles doch nur ein fauler Trick war.
    Die Straße schien sich endlos durch die Dunkelheit zu schlängeln und zu winden, doch endlich erblickte Alison das Schild des Reitstalls. Sie bog in die Zufahrt ein und hielt auf halbem Weg zwischen dem Bauernhaus und Callums Hütte an. Beide lagen in völliger Dunkelheit.
    »Okay, gut«, murmelte Alison, als sie ausstiegen. Der Himmel wölbte sich über ihren Köpfen wie eine gewaltige umgedrehte Schüssel, und die Stille der Nacht lastete wie ein schweres Gewicht auf ihnen. Dann bellte plötzlich irgendwo in der Dunkelheit ein Hund – ein Geräusch, das sie beide unwillkürlich zusammenzucken ließ.
    »Das ist Murphy!« Chrissy begann auf die Hütte zuzuhumpeln, die Taschenlampe wie ein Schwert in der ausgestreckten Hand.
    »He, lass mich zuerst reingehen«, zischte Alison ihr zu, als sie zu Chrissy aufschloss, und nahm ihr die Taschenlampe ab. Sie konnten jetzt deutlich hören, wie der Hund an der Tür der Hütte kratzte und winselte, doch im Fenster war immer noch kein Licht zu sehen. Wenn Callum wohlauf wäre, hätte der Hund ihn dann nicht geweckt?
    Als sie die Tür der Hütte erreichten, schob Alison Chrissy energisch zur Seite. »Du bleibst hier, bis ich dir Bescheid sage!« Sie atmete durch und rief: »Callum! Bist du da drin?« Keine Antwort – bis auf das immer panischer klingende Jaulen des Hundes.
    Alison legte die Hand auf die Klinke. Sie gab gleich nach, doch die Tür ließ sich nur einen Spaltbreit öffnen. Irgendetwas blockierte sie. Sie schob und drückte, bis Murphys schwarze Schnauze in der Öffnung erschien, und einen Augenblick später hatte der Hund sich schon hindurchgeschlängelt. Er sprang winselnd an ihnen hoch, und Chrissy schlang die Arme um seinen seidigen schwarzen Hals.
    »Bleib, wo du bist«, schärfte Alison ihr erneut ein und schob sich durch den Türspalt. Der Gestank traf sie wie eine Flutwelle – Erbrochenes und Whisky. Sie schlug die Hand vor den Mund, schluckte krampfhaft und richtete den Strahl der Taschenlampe nach unten, um zu sehen, was die Tür blockierte.
    Es war Callum. Er lag auf der Seite, mit dem Kopf nur wenige Zentimeter von der Lache von Erbrochenem entfernt. »Oh, verdammt!«, flüsterte Alison. War er tot? Sie konnte sein Gesicht nicht sehen.
    Sie ging in die Hocke, packte ihn an der Schulter und rief seinen Namen. »Callum!« Als er nicht antwortete, zwang sie sich, die Finger auf die entblößte Haut an seinem Hals zu legen. Er fühlte sich einigermaßen warm an, doch er bewegte sich nicht. Alison beugte sich weiter zu ihm herab und lauschte angestrengt. Sie glaubte ein schwaches Röcheln zu hören.
    »Mummy?«, rief Chrissy von draußen.
    »Warte noch, Schatz!«, rief Alison zurück. Verdammt, sie brauchte mehr Licht, wenn sie sich hier zurechtfinden wollte. Sie richtete sich auf und tastete nach dem Lichtschalter, bis ihr einfiel, dass Callum hier gar keinen Strom hatte. »Dieser Idiot!«, murmelte sie, während sie den Raum mit der Taschenlampe absuchte. Da – auf dem Tisch stand eine Petroleumlampe. Sie sah genauso aus wie die, die ihre Oma in Carrbridge gehabt hatte, als Alison ein kleines Mädchen gewesen war.
    Sie sah im Brennstoffbehälter der Lampe nach. Leer. Aber dann fiel der Lichtstrahl der Taschenlampe auf einen Petroleumkanister in der Nähe des Ofens, und sie füllte die Lampe schnell nach. Mit dem Feuerzeug, das sie in der Hosentasche hatte, entzündete sie den Docht und trat dann einen Schritt zurück, als der warme Schimmer den kleinen Raum erhellte.
    Callum lag mit einem Arm unter dem Rumpf da, den anderen hatte er über den Kopf gelegt. Nicht weit von

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