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Nur wenn du mir vertraust - Crombie, D: Nur wenn du mir vertraust - Now May You Weep

Nur wenn du mir vertraust - Crombie, D: Nur wenn du mir vertraust - Now May You Weep

Titel: Nur wenn du mir vertraust - Crombie, D: Nur wenn du mir vertraust - Now May You Weep Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
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Nächten, wenn das Sternenlicht auf sein Bett gefallen war, hatte er sich unter der Decke verkrochen.
    Jetzt suchte er Trost in dem Gedanken, dass Gott auf seinen Vater herabblickte, doch drängte sich ihm die Frage auf, ob Gott wohl auch wusste, dass sein Vater nie ein sehr guter Katholik gewesen war. Gewiss, er war sonntags zur Messe gegangen, hatte sogar für die neue Kapelle gespendet, aber das wurde nun einmal von einem erwartet, wenn man in den Braes lebte. War es bei seinem Vater je mehr als eine Pflichtübung gewesen?
    Will dachte an seinen Vater, wie er ihn am häufigsten gesehen hatte, in seinem Büro in der Brennerei, die Brille auf die Nasenspitze gerutscht, in die Bücher vertieft, die er aus Edinburgh mitgebracht hatte. Es war, wie Will vermutete, nicht die Sorte von Büchern, denen die Kirche ihren Segen gegeben hätte – Darwin, Thomas Huxley, Robert Owen, Ernst Haeckel. Und als Will ihn einmal über die Jakobiten befragt hatte, da hatte sein Vater geantwortet, dass der Katholizismus für einen großen Teil von Schottlands Elend verantwortlich sei. Das war eine Meinung, die man in diesem Teil der Highlands besser für sich behielt, wo es eine Frage der Ehre war, auf welcher Seite die Vorfahren bei der
1745er Rebellion gestanden hatten; und Will hatte auch nie irgendwem davon erzählt. Aber wenn es nun doch stimmte, dass man vor Gott keine Geheimnisse haben konnte?
    Der Weg wurde ebener, und Will beschleunigte seinen Schritt, da er nun sicherer auftreten konnte. Würde es helfen, wenn er betete? Konnte er für seinen Vater Fürbitte einlegen? Und wenn nun Father Mackenzie auch für ihn betete?
    Er lief jetzt, hinein ins Dorf und den Weg zum Pfarrhaus hinunter, dass der Schnee unter seinen Füßen aufspritzte, bis er schließlich mit einem dumpfen Schlag gegen die Tür schlitterte. Keuchend und nach Luft ringend, begann er sie mit den Fäusten zu bearbeiten, während in seinem Kopf die immer gleiche Litanei ablief: »
Bitte, lass ihn nicht sterben, bitte, lass meinen Vater nicht sterben.«
    Er wartete, bis Louises Atem ruhiger geworden war und allmählich in ein Schnarchen überging – eine Bezeichnung, die sie selbst wohl entrüstet zurückgewiesen hätte. Er hatte seinen Pullover und seine Hose in Griffweite auf dem Stuhl abgelegt, war aber so vorausschauend gewesen, den Gürtel herauszuziehen und die Taschen zu leeren, um sich nicht durch das Klimpern von Schnallen oder Münzen zu verraten.
    Nachdem er sich angezogen hatte, ging John zum Fenster, wobei er darauf achtete, nicht auf die knarrende Diele zu treten. Vorsichtig betätigte er den Griff und stieß das Fenster auf, dann setzte er sich auf die Fensterbank und lehnte sich hinaus, um seine Zigarette anzuzünden. Es war ein Laster, dem er nur selten frönte, aber in Anbetracht dessen, was sich an diesem Abend abgespielt hatte, glaubte er zumindest diese kleine Entschädigung verdient zu haben.
    Ein einziges Desaster, die ganze Geschichte – und das ausgerechnet jetzt, wo er mehr denn je auf Donalds Wohlwollen angewiesen war. Dieser verdammte Callum! Es musste Callum gewesen sein, der dieser Frau erzählt hatte, wo Donald zu finden war. Was hatte ihn bloß dazu gebracht, so etwas Dämliches zu tun?
    Aber Callum MacGillivray war John schon immer ein Rätsel gewesen. Er blickte in den mondhellen Garten hinunter. Alles war ruhig und still. In der Scheune und den anderen Schlafzimmern im Haus brannte kein Licht; allerdings hatte er Donald nicht hereinkommen hören.
    Nun, er musste es wohl einfach draufankommen lassen. Er schnipste die Kippe in das Blumenbeet unter dem Fenster und zog den Kopf ins Zimmer zurück, um zu lauschen. Louise war nicht aufgewacht, im Traum murmelte sie leise vor sich hin. John blieb noch einmal stehen und hielt den Atem an, als irgendwo im Haus etwas leise knackste, dann glitt er zur Tür hinaus. Er musste sich beeilen, um nicht zu spät zu seiner Verabredung zu kommen.
    Will kam zu spät. Er wusste es in dem Moment, als er seine Mutter mit gesenktem Kopf dastehen sah, von der Schwester tröstend im Arm gehalten, doch er weigerte sich, es zu glauben. Neben dem Sofa, auf dem sein Vater lag, fiel er auf die Knie, schüttelte den schlaffen Körper und schrie: »Nein! Wach auf!« Doch das Gesicht seines Vaters, bläulich-weiß wie das der marmornen Madonnenstatue in der Kirche, zeigte keine Regung.
    Es war der Priester, der ihn mit sanfter Gewalt von der Leiche wegzerrte und ihn zu einem Sessel am Kamin führte. »Beruhige

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