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Nur wenn du mir vertraust - Crombie, D: Nur wenn du mir vertraust - Now May You Weep

Nur wenn du mir vertraust - Crombie, D: Nur wenn du mir vertraust - Now May You Weep

Titel: Nur wenn du mir vertraust - Crombie, D: Nur wenn du mir vertraust - Now May You Weep Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
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das Gespräch in Gang zu bringen. Er fragte sie nach ihrer Arbeit und unterhielt sich mit Pascal über dessen Interesse an Nachtfaltern, und das alles mit mehr Einfühlungsvermögen, als sie ihm zugetraut hätte. Die Atmosphäre entspannte sich ein wenig, und auch Donald steuerte jetzt den einen oder anderen Kommentar bei; allerdings fiel Gemma auf, dass er mehr als reichlich dem Wein zusprach.
    »Und Ihre Kinder?«, fragte Martin, wieder an Gemma gewandt. »Sie sagten doch, Sie hätten zwei Jungen?«
    Sie nickte, und ihre Lippen formten sich unwillkürlich zu einem Lächeln. »Kit ist zwölf und Toby vier.«
    Martin riss ungläubig die Augen auf. »Sie können doch unmöglich einen zwölfjährigen Sohn haben! Sie sind –« Er brach ab und errötete bis unter die Haarwurzeln. »Das war jetzt furchtbar unhöflich von mir. Ich wollte bloß sagen –«
    »Ich fasse es als Kompliment auf«, beruhigte Gemma ihn. »Und wenn ich auch durchaus einen zwölfjährigen Sohn haben könnte, ist Kit eigentlich der Sohn meines… Partners.« Sie war sich nie sicher, wie sie von Kincaid sprechen sollte.
Partner
klang ziemlich steif und förmlich,
Lebensgefährte
war eher sperrig; wenn sie ihn ihren
Freund
nannte, kam sie sich wie ein alberner Teenager vor, und
Lover
schien irgendwie in Gesellschaft nicht angemessen. Aber wie auch immer sie ihn nannte, sie wäre froh gewesen, wenn er endlich mal angerufen hätte oder an sein verdammtes Handy gegangen wäre. Sie fragte sich allmählich, ob er ihr bewusst auswich, aber sie konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, wieso.
    »Eine Patchwork-Familie?«, sagte Pascal. »Wie modern.«
    Gemma zuckte mit den Achseln. »Wie stressig, würde ich eher sagen. Ich hätte nie geglaubt, wie viel komplizierter das Leben mit zwei Kindern im Vergleich –« Zu spät fiel ihr Blick auf Hazels Gesicht, und sie fragte sich, ob ihre Freundin in diesem Moment wohl an die Frau mit dem Kind dachte, die wegen Donald gekommen war. Aber bevor sie ihren Fehler wieder gutmachen konnte, setzte Martin noch eins drauf.
    »Sie haben doch auch ein Kind, nicht wahr, Hazel? Eine Tochter, sagten Sie, wenn ich mich nicht irre. Haben Sie ein Foto von ihr dabei?«
    »Ich – sie –« Mit einem verzweifelten Blick in Donalds Richtung sprang Hazel auf und stieß dabei so heftig an den Tisch, dass der Wein in den Gläsern bedenklich schwappte. »Es – es tut mir Leid. Mir ist nicht gut«, stieß sie hervor und stürzte aus dem Zimmer.
    Hazel lief hinaus in den Garten und sog die kalte Luft in ihre Lungen wie eine Ertrinkende. Es war jetzt fast völlig dunkel, nur im Westen war noch ein fahler Schimmer zu sehen.
    Idiotin
, schalt sie sich wütend. Es war schon eine Dummheit gewesen, überhaupt herzukommen, und jetzt machte sie alles von Minute zu Minute nur noch schlimmer. Und Gemma – was musste Gemma von ihr denken? Warum hatte sie überhaupt auf Donald gehört?
    Wenigstens machte er ihr den Abschied nicht allzu schwer, der Mistkerl. Sie würde sofort abreisen; Gemma würde das verstehen. Und Donald – sie hörte eine Tür ins Schloss fallen, dann das Geräusch von Schritten hinter ihr.
    »Hazel, lass mich dir erklären –«
    »Du musst mir gar nichts erklären.« Sie versuchte ruhig und nüchtern zu klingen. »Ich bin für ein Wochenende nach Schottland gekommen, und morgen reise ich ab. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen.«
    »Hazel, wir müssen reden. Lass mich doch –«
    Sie fuhr herum und musste feststellen, dass sie vor Wut am ganzen Leib zitterte. »Na schön, reden wir. Wer ist diese Frau?«
    »Sie heißt Alison. Aber sie ist nicht wichtig –«
    »Nicht wichtig! Und war das etwa
dein
Kind? Noch so ein unwichtiges Detail, das du vergessen hast zu erwähnen?«
    »Um Gottes willen, nein!« Er klang ehrlich schockiert. »Denkst du etwa, dass ich dir so etwas verheimlichen würde? Alison – mit der war ich bloß ein paar Mal aus. Sie hat es leider ein bisschen zu ernst genommen –«
    »Das kommt wohl öfter vor, dass Frauen dich ein bisschen zu ernst nehmen – ich kann davon ein Lied singen.«
    »Hast du denn vergessen, was vor dreizehn Jahren passiert ist?« Er war jetzt auch wütend, der flehende Ton war verschwunden. »Du hast mir keine Chance gelassen, Hazel. Ich habe meinem Vater gesagt, dass mir die verdammte Brennerei gestohlen bleiben kann. Ich habe mich umgedreht und bin gegangen. Hast du das gewusst? Aber du warst weg, ohne ein Wort warst du verschwunden; ich hatte noch nicht einmal eine Adresse.

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