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Nur wenn du mir vertraust - Crombie, D: Nur wenn du mir vertraust - Now May You Weep

Nur wenn du mir vertraust - Crombie, D: Nur wenn du mir vertraust - Now May You Weep

Titel: Nur wenn du mir vertraust - Crombie, D: Nur wenn du mir vertraust - Now May You Weep Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
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reinlassen. Peter McNulty hat mir dann gesagt, dass irgendjemand Donald erschossen hätte!«
    Louise fühlte sich plötzlich sehr schwach, als ob die Erkenntnis dessen, was geschehen war, nun auch bis zu ihrem Körper durchgedrungen wäre. Offenbar konnte man es ihrem Gesicht ansehen, denn Callum eilte sogleich auf sie zu.
    »Setz dich doch, Louise.« Er rückte ihr einen Stuhl an dem Eichentisch zurecht. »Ich koch dir einen Tee.«
    Sie folgte seiner Aufforderung und sah sich in der Hütte um, bemüht, sich von dem Chaos ihrer Gedanken abzulenken. Der Ofen aus schwarzem Gusseisen, auf dem Callum gerade den Teekessel aufsetzte, stand auf einer erhöhten, gekachelten Feuerstelle. Daneben erblickte sie ein tiefes gusseisernes Spülbecken mit einem handgezimmerten Regal darüber, auf dem Tassen und Teller standen; auf der anderen Seite einen schäbigen Lehnstuhl, einen kleinen Beistelltisch mit Stapeln von Büchern sowie etwas, das wie eine Sitzbadewanne aus Zinn aussah. Abgesehen von dem Spülbecken schien es kein fließendes Wasser zu geben.
    Die beiden tiefen Fenster ließen nur wenig Licht ein, doch an der gegenüberliegenden Seite konnte sie schemenhaft eine Bettnische ausmachen, daneben einen Ständer mit Kerben, in denen etwa ein halbes Dutzend Angelruten lehnte, sowie an Haken aufgehängtes Ölzeug und diverse Tweedmützen.
    Murphy, der offenbar nicht damit rechnete, dass noch etwas Aufregendes passieren würde, kehrte zu seinem Kissen vor dem Ofen zurück und ließ sich mit einem Seufzer darauf niederplumpsen. Sein schwarzes Fell glänzte im Schein der Lampe. Die warme Luft roch nach Torfrauch und Hund.
    Callum stellte ihr einen dampfenden Becher hin, dann nahm er die Whiskyflasche, die auf dem Tisch stand, und goss ihr einen Schuss davon in den Tee. »So, das trinkst du jetzt schön aus. Danach geht’s dir bestimmt besser.«
    Er ließ sie einen Schluck trinken und forderte sie dann auf: »Erzähl mir, was passiert ist.«
    Mit stockender Stimme begann sie die Ereignisse des Vormittags wiederzugeben. Sie schloss damit, dass die Polizei Hazel zur weiteren Vernehmung abgeführt hatte.
    »Sie haben deine Freundin mitgenommen? Glaubst du, dass sie zu einer solchen Tat fähig wäre?«
    »Nein! Aber wenn es Johns Flinte war… wer sonst könnte sie an sich genommen haben? Und nachdem…« Sie blickte ihm in die Augen. »Callum, diese Frau von gestern Abend… Ich habe dich gesehen, wie du sie von der Hecke aus beobachtet hast. Hast du sie zu Donald geführt?«
    Er zögerte und spreizte die Finger auf dem Tisch. Zum ersten Mal fiel ihr auf, wie groß seine Hände waren. »Ich hab sie nicht direkt zu ihm geführt, aber… ja, ich hab ihr gesagt, wo sie Donald finden könnte.«
    »Aber warum denn? Wer ist sie?«
    »Eine Freundin von mir. Alison Grant heißt sie. Sie hatte eine Affäre mit Donald, und ich dachte mir, sie sollte wissen, dass er ihr nicht die Wahrheit gesagt hatte, was dieses Wochenende betraf. Er hatte ihr erzählt, es handle sich um ein Treffen mit Geschäftspartnern.«
    »Aber warum hast du –« Louise brach ab, als es ihr plötzlich wie Schuppen von den Augen fiel. »Du willst selbst was von dieser Alison? Aber sie ist doch –«
Eine Schlampe
, hatte sie sagen wollen, konnte sich aber gerade noch beherrschen. »Callum, woher hast du eigentlich gewusst, dass es nicht bloß ein geschäftlicher Termin war?«
    »Er hat es mir selbst gesagt.« Es fiel ihr auf, dass Callums Akzent unter Stress ausgeprägter wurde, wie sie es auch von John kannte.
    »Er selbst? Du meinst Donald?«
    »Ja
.
Hat mir von der Frau seiner Träume vorgeschwärmt.«
    »Und das hat er jetzt davon«, platzte Louise heraus. Sie musste ein Schluchzen unterdrücken und trank hastig einen Schluck von ihrem Tee. Der Whisky kratzte sie im Hals, und sie fuhr mit gepresster Stimme fort: »Er hat noch nie klar denken können, wenn es um Hazel ging.«
    »Aber Louise, es ist doch gar nicht sicher, dass es irgendetwas mit Hazel zu tun hatte. Oder weißt du vielleicht, wieso die Polizei sie mitgenommen hat?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Der ist eiskalt, dieser Inspector. Kalt und berechnend. Er – er hat mir Angst gemacht.«
    »Du musst doch keine Angst haben, dafür gibt es gar keinen Grund.« Callum streckte die Hand aus und tätschelte unbeholfen ihre Schulter. »Was auch immer passiert ist, es hat nichts mit dir zu tun.«
    »Aber begreifst du denn nicht – diese Sache könnte unser Geschäft ruinieren! Und John –« Jetzt, da sie endlich

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