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Nur zu deinem Schutz (German Edition)

Nur zu deinem Schutz (German Edition)

Titel: Nur zu deinem Schutz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harlan Coben
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jetzt genau?«
    Mittlerweile waren wir bei mir zu Hause angekommen. Mr Waters hielt am Straßenrand und sah mich an. »Ganz ehrlich? Ich weiß es nicht, Mickey. Aber es gefällt mir nicht. Sei bitte vorsichtig, ja?«
    »Ganz bestimmt«, sagte ich.
    Mr Waters zückte seine Brieftasche. »Hör zu. Wenn du den Kahlkopf noch mal irgendwo siehst, jag ihm nicht wieder hinterher, sondern ruf mich an, verstanden?«
    Er reichte mir seine Karte: JOSHUA WATERS, STAATSANWALTSCHAFT ESSEX COUNTY. Darunter stand eine Telefonnummer. Ich bedankte mich bei ihm und stieg aus. Er wendete den Wagen und hob im Vorbeifahren kurz die Hand. Als ich die Einfahrt hinaufging, bildete ich mir ein, dass mir der Duft von Knoblauch entgegenwehte.
    »Mom?«, rief ich, nachdem ich die Tür aufgeschlossen hatte.
    Keine Antwort.
    »Ich bin zu Hause«, rief ich etwas lauter. »Mom?«
    Wieder keine Antwort.
    Ich ging in die Küche. Es stand kein Topf auf dem Herd und nach Knoblauch duftete es auch nicht. Ich schaute auf die Uhr. Punkt achtzehn Uhr. Vielleicht war sie noch nicht von der Therapie zurück. Ja, das war die wahrscheinlichste Erklärung. Als ich den Kühlschrank öffnete, um mir etwas zu trinken zu holen, bemerkte ich sofort, dass nichts Neues darin stand.
    Hatte Mom nicht gesagt, sie wäre einkaufen gewesen?
    Mein Puls ging ein bisschen schneller. Ich rief sie auf dem Handy an. Sie antwortete nicht. Nach dem fünften Klingeln legte ich auf.
    Ich ermahnte mich, ruhig zu bleiben. Zwecklos. Meine Hände fingen an zu zittern und das Blut rauschte in meinen Ohren. Als mein Handy klingelte, war ich erleichtert. Das musste Mom sein. Ich schaute aufs Display. Es war Löffel. Ich bekam Panik. Nachdem ich ihn weggedrückt hatte, rief ich im Coddington Rehab Center an und verlangte Christine Shippee. »Ist meine Mutter noch bei Ihnen?«, fragte ich ohne irgendeine Einleitung, sobald sie abgenommen hatte.
    »Deine Mutter? Warum sollte deine Mutter hier sein?«
    Ich spürte einen schmerzhaften Stich im Magen. »Hatte sie heute nicht einen ambulanten Therapietermin?«
    »Nein.« Und dann: »Oh Gott. Was ist passiert, Mickey? Wo ist sie?«
    Ich lief aufgelöst nach draußen und rechnete tatsächlich jeden Moment damit, zu sehen, wie meine Mutter in die Einfahrt bog. Wie blöd kann man sein? Verzweiflung mischte sich mit Angst und Wut. Ich wollte, dass es aufhörte. Sofort. Wollte vollkommen empfindungslos werden. Ich sehnte mich danach, nichts zu fühlen, absolut nichts, und dann wurde mir klar, dass meine Mutter sich genau das Gleiche wünschte. Und wohin hatte es sie geführt?
    Ich versuchte es noch einmal auf ihrem Handy. Diesmal wartete ich, bis die Mailbox ansprang.
    »Hi, hier ist Kitty. Hinterlassen Sie eine Nachricht nach dem Ton.«
    Ich schluckte und bemühte mich vergeblich, mir meine Panik nicht anmerken zu lassen. »Mom?«, sagte ich mit zitternder Stimme. »Mom? Ruf mich bitte zurück, ja? Bitte.«
    Ich weinte nicht. Nur fast. Als ich auflegte, fragte ich mich, was ich jetzt tun sollte. Eine Weile starrte ich einfach nur aufs Handy und versuchte, es durch pure Willenskraft dazu zu zwingen, zu klingeln. Aber ich hatte lange genug gehofft. Ich musste anfangen, den Tatsachen ins Auge zu sehen.
    Ich dachte daran, wie Mom heute Morgen gestrahlt hatte, wie gesund sie ausgesehen hatte und dass wir voller Hoffnung gewesen waren. Ich wollte es nicht tun, aber ich hatte keine andere Wahl.
    Ich wählte die Nummer zum ersten Mal.
    Onkel Myron ging sofort dran. »Mickey?«
    »Mom ist weg.«
    »Okay«, sagte er. Es kam mir fast so vor, als hätte er meinen Anruf erwartet. »Ich kümmere mich darum.«
    »Was meinst du mit ›Ich kümmere mich darum‹? Weißt du, wo sie ist?«
    »Ich kann es in ein paar Minuten herausfinden.«
    Ich hätte ihn gern gefragt, wie er das anstellen wollte, aber wir durften keine Zeit verlieren. »Ich komme mit«, sagte ich.
    »Ich glaube nicht, dass das eine gute Idee ist. Lass mich …«
    »Myron?«, unterbrach ich ihn. »Hör auf, den Ersatzvater zu spielen, okay? Das ist jetzt wirklich nicht der richtige Moment. Es geht um meine Mutter.«
    Es entstand eine kurze Pause. Schließlich sagte er: »Ich hole dich ab.«

9
    DAS >> SATURN RINGS ROUNDABOUT MOTEL << lag unter einer Überführung auf der Route 22. Die Leuchtreklame warb mit stundenweiser Zimmervermietung, kostenlosem Internetzugang und Farbfernsehen – als ob es noch Konkurrenten geben würde, die lediglich Schwarz-Weiß-Kisten zu bieten hatten. Das Hotel war – wie der

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