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Nuramon

Nuramon

Titel: Nuramon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Sullivan
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Nerimee.
    »Ihr könntet mich schlafen lassen. Oder wir beschreiten einen anderen Weg, einen unsicheren Weg, auf dem viel zu gewinnen wäre.«
    Daoramu tauschte einen Blick mit Nerimee und sagte dann: »Wir würden dir gern auf einen solchen Weg helfen, ganz gleich, ob er unsicher ist.«
    »Warten wir ab, ob Nuramon sein Ziel erreicht«, sagte Ceren. »Ist er erfolgreich, so werde ich ihm zur Hand gehen, und es wird das Letzte sein, woran ich meine Macht messe. Scheitert er … werde ich ihm und dir ein letztes Geschenk machen.«
    Daoramu hatte sich schon zuvor unwohl dabei gefühlt, dass Nuramon und Ceren so verbissen daran arbeiteten, ihr Altern zu verlangsamen. Nun aber lief ihr ein Schauer über den Rücken. Was Ceren genau tun wollte, falls Nuramon scheiterte, wusste sie nicht, und sie wagte nicht, sie danach zu fragen. Aber es klang nach etwas Endgültigem, nach einem Opfer. Daoramu freute sich nicht auf Cerens Geschenk – sie fürchtete sich davor.

Das Vermächtnis der Ceren

    Nuramon atmete tief ein und langsam wieder aus. Er war gescheitert, vielleicht sogar endgültig. Voller Enttäuschung betrachtete er die Edelsteine, die vor ihm über den Tisch verstreut lagen. In jedem von ihnen schlummerte Magie, in jeden von ihnen hatte er den Zauber bannen wollen, der das Altern verlangsamte, und bei jedem einzelnen Versuch war er gescheitert. Manche der Steine, die in den magischen Quellen gelegen hatten, trugen nun eine unbestimmte Macht in sich, obwohl sie einen speziellen Zauber hätten bergen sollen. Andere erzielten genau das Gegenteil der beabsichtigten Wirkung. Kopfschüttelnd betrachtete er einen Stein, den er mit einem Zauber belegt hatte und der ein Wesen schneller altern ließ. Auch bei diesem Versuch war ihm der Zauber entglitten, und nun waren alle Steine mit falschen oder fehlerhaften Zaubern belegt. Sie alle waren für seine Zwecke unbrauchbar geworden, und es war keiner mehr übrig, an dem er ein weiteres Mal hätte scheitern können.
    Als Nuramon seine Kammer verließ, um hinunter in den Speisesaal zu gehen, sah er, dass die Tür zu seinem und Daoramus Gemächern offen stand. Er trat ein und fand Daoramu am Fenster. Sie trug bereits ihr Nachtgewand. Sie wandte sich zu ihm um, und die Sorgen verschwanden aus ihrem Gesicht. »Es ist schon nach Mitternacht«, sagte sie und schloss ihn in die Arme. »Ich habe so wenig von dir. Vergiss nicht, dass du früher schon vor lauter suchen zu leben vergessen hast.«
    Er war erstaunt, wie schnell die Zeit vergangen war. »Verzeih mir«, sagte er und küsste sie. »Es ist nun erst einmal gescheitert«, erklärte er.
    Sie lächelte und strich ihm die weiße Haarsträhne zur Seite. »Es liegt an den Steinen, nicht wahr?« Er nickte, und sie fragte: »Könntest du den Zauber nicht unmittelbar auf mich legen?«
    »Ja, aber er würde vielleicht eine Stunde anhalten, dann wäre meine Kraft erschöpft. Länger könnte ich ihn nicht aufrechterhalten.«
    Sie sah ihn lange an, dann grinste sie. »Spar deine Kräfte für etwas Schöneres, Nuramon.« Sie nahm ihn bei der Hand und zog ihn zum Bett hinüber.
    Er schüttelte den Kopf. »Begleitest du mich zuerst zu Ceren?«, fragte er.
    Der starre Blick, den sie ihm zur Antwort gab, verwirrte ihn. Sie fühlte sich gewiss nicht zurückgewiesen. Dass er sie begehrte, wusste sie, und die Jahre hatten nichts daran geändert. Es war etwas anderes, das sie berührte. Doch ehe er sie danach fragen konnte, nickte sie und ging zur Tür, und er folgte ihr.
    In Cerens Zimmer trafen sie auf Nerimee, die mit der Vertrauten über einen Wärmezauber sprach, den sie auf einen Stein sprechen wollte. Nuramon wartete, bis seine Tochter fertig war, dann fasste er Ceren das Ergebnis seiner Versuche zusammen: »Den Zauber beherrsche ich, aber die Steine können ihn nicht halten«, erklärte er. »Die einen geben die Magie ab, die anderen verfälschen den Zauber.«
    Ceren lächelte. »Ich bin darauf vorbereitet«, sagte sie, und Nuramon bemerkte, dass Daoramu zu Boden starrte. Nach einem Augenblick der Stille sprach Ceren weiter: » Mein Stein ist die Lösung. Er hat mehr Kraft, als ich je brauchen werde, und er wird keinen Zauber verderben. Ein Stück davon würde euren Zwecken dienen.«
    Daoramu biss sich auf die Lippen, und auf Nuramons fragenden Blick schüttelte sie nur den Kopf. Er ahnte, was Daoramu befürchtete, und wandte sich wieder Ceren zu. »Wenn du uns einen Teil deines Steins gibst, was geschieht dann mit dir?«, fragte er.
    »Ich

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